Wein und Getränke

Cioccolata calda


Wenn ich in Deutschland (oder Österreich) in ei­nem Café eine „heiße Scho­ko­lade“ bestelle, bin ich nicht selten arg ent­täuscht, denn in mei­ner Wunsch­vor­stel­lung gibt es ein Getränk, das nicht nur heiß und süß ist, sondern auch dun­kel­braun und von cre­miger bis dick­flüssiger Konsistenz. Ein Getränk – auch – das ein in­ten­sives, fast betörendes Aroma von Scho­kolade und mehr ent­fal­tet – mein Traum an einem kalten Winter­nach­mit­tag!
Was ich bekomme, ist fast ohne Ausnahmen ein dün­nes, nur aus In­stant-Kakao­pulver zu­be­rei­te­tes Getränk, das nicht selten auch lau­warm statt heiß ist. Mir geht es so ähnlich wie einem Ost­friesen, der im Süden Deutsch­lands einen Tee be­stellt - und ein Teefix-Aufguss bekommt.
Die italienische cioccolata calda (italienisch für: „Heiße Schokolade“) ist ein Süß­getränk, das aus Milch, Zucker, Kakao und Schoko­la­de besteht. Das Geheimnis seiner sämigen Konsistenz verdankt das Getränk dem Zusatz von Stärke (Mais-, Kartoffelstärke oder Reismehl).
Um die Zubereitung zu erleichtern, empfehle ich, das Kakaopulver und die Stärke durch ein Sieb zu sieben. Dadurch vermeidet man die Bildung von Klümpchen. Die Mengen bei folgendem Rezept gelten für zwei Personen.
Reismehl enthält im Gegensatz zu anderen Getreidemehlen kein Glu­ten. Deshalb wird er bei einer Glutenunverträglichkeit emp­foh­len. Diese tritt bei weniger als einem Prozent der Bevölkerung auf. In Deutschland ist etwa jeder 250. davon betroffen.
Cioccolata calda (Basisrezept)
300 ml Milch
50 g Milchschokolade
70 g Kakaopulver
15 g Maisstärke
20 g Kartoffelstärke oder Reismehl
Rohrzucker oder Süßstoff
Den Zucker, die Maisstärke und die Kar­tof­felstärke (bzw. das Reismehl) in eine Schüssel geben und vermengen. Den Kakao hinzufügen und vermengen. Die Mischung mit ein wenig von der kalten Milch glatt rühren. Dabei (ggf. mit einem Schneebesen) gut umrühren, um die Bildung von Klümp­chen zu ver­mei­den. Den Rest der Milch in einen Kochtopf geben. Bei mittlerer Hitze die Zucker-Kakao-Stärke-Mischung hinzufügen. Ständig umrühren, fast bis zum Siedepunkt langsam er­hitzen und eindicken lassen. Die in kleine Stücke ge­hackte Scho­kolade hin­zu­geben, mit einem Löffel umrühren und zum Schmel­zen bringen. Man kann auch die Schokolade schon zuvor im Wasserbad schmelzen lassen. Man darf den Herd nicht zu heiß werden lassen, damit die cioccolata nicht anbrennt.
Das Getränk kann nach Belieben auch mit einer Sahnehaube serviert werden.
Die Mengen der Zutaten können nach Be­lie­ben geändert werden, um die in­di­viduell ge­wünsch­te Reichhaltigkeit und Cremigkeit zu erreichen. Das Basis­re­zept sieht zwar Milch­schokolade vor, die Verwen­dung von Zart­bit­ter­scho­ko­la­de führt zu einer beson­ders edlen Ge­schmacks­va­riante. Beliebt ist eine Zu­bereitung mit Gianduiotti (Nu­gat­pralinen aus piemontesischen Ha­sel­nüs­sen).
Alle Zube­rei­tungs­ar­ten können zusätzlich aro­matisiert werden. Üblich sind die tra­di­tio­nellen Gewürze Vanille oder Zimt, in jüngster Zeit auch der (mei­nes Erachtens leider) in Mode gekommene Chili.

Im Handel gibt es freilich eine Reihe von Fer­tigmischungen (wie bei­spiels­wei­se CIOBAR). Ich könnte wetten, dass in den meisten ita­lienischen Bars solche Fer­tig­mi­schun­gen Ver­wen­dung finden. Selbst gemacht schmeckt die hei­ße Schokolade si­cher am Besten. Zumal die Zube­rei­tung wirklich nicht schwie­rig ist.

Cioccolata calda (Schnellvariante)
300 ml Milch
3 EL Kakaopulver (Halbbitter)
1/2 EL Mehl Typ 00 (statt Maisstärke)
1/2 Tütchen Vanillinzucker
Zucker
Wie im Video gezeigt, Zutaten der Reihe nach hinzufügen und gründlich umrühren, damit sich keine Klumpen bilden. Langsam erhitzen, bis das Getränk die gewünschte Konsistenz erreicht. Zucker erst zum Schluss hinzufügen
Cioccolata (selbsterklärend)