1) Zu Privateinladungen lieber eine Viertelstunde zu spät kommen. Blumen (niemals Chrisanthemen) und „pasticcini“ (Süßgebäck) als Mitbringsel sind sichere Werte! Im Geschäftsleben sollte man hingegen pünktlich sein.
2) Niemals getrennt bezahlen im Restaurant. Kellner sehen es als Zumutung, wenn jeder Gast auf seine eigene Rechnung besteht. Umso mehr, als heute Trinkgelder kaum noch üblich sind.
3) Es ist verpönt, sich in einem vollen Restaurant (nach dem Motto „ist hier bitte noch frei?“) an einen Tisch zu anderen Personen zu setzen. Eine Ausnahme bildet höchstens Kontaktkneipen für Jugendliche oder sehr einfache Wirtshäuser. Aber dort organisiert es der Kellner.
4) Versuchen Sie nicht, die Gestik der Italiener nachzuahmen: Sie würden sich entweder lächerlich machen oder in ein Fettnäpfchen treten, denn bei manchen Gesten können auch geringe Unterschiede zu unterschiedlichen Bedeutungen führen.
5) Vorsicht beim Grüßen mit „Ciao“. Das sagt man nur zu jungen Leuten oder guten Bekannten. üblicher und etwas formeller ist „buon giorno“ („guten Tag“) oder „buona sera“ („guten Abend“). Wenn Sie jemanden nicht gut kennen, sollten Sie sich keineswegs mit „ciao“ verabschieden, „arrivederci“ (oder „arrivederla“) tut's besser.
6) Niemals abseits der Strände im Badeanzug, mit nacktem Oberkörper oder in einer anderen als anstößig gesehenen Kleidung gehen. Sonst könnte es sogar passieren, dass sie ein Bußgeld zahlen müssen. Beim Besuch von Kirchen sollten Sie ganz besonders auf Ihre Kleidung achten.
7) Nackt baden oder sonnen ist in Italien ausdrücklich verboten – dies gilt auch für Kinder. Der freie Oberkörper von Frauen ist (am Strand) im Prinzip gestattet, aber nicht unbedingt gern gesehen.
8) Das Einkommen ist in Italien ein absolutes Tabuthema. Das Thema „Faschismus“ hingegen nicht. Als Fremder sollte man aber nicht darüber sprechen. Die Thema „Mafia“, „Camorra“ etc. sollten im Süden Italiens nicht angesprochen werden.
9) In Italien ist es verboten, ein Trinkgeld zu verlangen, nicht jedoch, ein Trinkgeld freiwillig zu geben. In der Gastronomie ist Trinkgeld aber kaum noch üblich. Wenn man trotzdem ein kleines Trinkgeld geben möchte, sollte man dieses nur unauffällig auf dem Tisch liegen lassen. Keinesfalls sollte man einen Betrag beim Bezahlen nennen oder „va bene così“ („stimmt schon“) sagen.
10) Sie sollen nur so viel Alkohol trinken, wie Sie vertragen. Italiener verachten betrunkene Personen.