Obwohl die Gegend um Canossa landschaftlich idyllisch ist, wäre sie kaum zum Touristenziel geworden, hätte es nicht im Jahr 1077 den Investiturstreit um den deutschen König Heinrich IV., den späteren Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, gegeben. Im Januar jenes Jahres trat dieser, der im Jahr zuvor von Papst Gregor VII. exkommuniziert worden war, den berühmten „Gang nach Canossa“ an: Frierend und im Büßergewand zog er zum Schloss von Canossa. Die Markgräfin Mathilde von Canossa , eine der großen Frauengestalten des Mittelalters, spielte in diesem Streit eine bedeutende Rolle.
Die Ruinen der Burg Canossa
Die Ruine der Burg Canossa (Castello di Canossa) steht heute weithin sichtbar auf einem Bergrücken am Rand der Apenninnen südöstlich von Parma in der Emilia Romagna. Stehen geblieben ist leider nur ein Stück der einstigen Palast-Fassade. Einige Räume sind noch erkennbar.
Nachbildung der Burg Canossa
Heute gibt es in der Burg ein kleines Museum mit archäologischen Funden und einem Burgmodell – sowie einen Shop mit allerlei Mathilde-Devotionalien.
Castello di Canossa
TIPP: Im Frühling, am letzten Sonntag im Mai, findet der „Corteo Storico Matildico“ im Ort Quattro Castella bei Canossa statt. Die Veranstaltung findet im Allgemeinen am letzten Sonntag im Mai statt und erinnert an die Episode der Krönung von Mathilde von Canossa durch Heinrich V., die zwischen dem 6. und 10. Mai des Jahres 1111 am Fuß des Schlosses von Bianello stattfand.
Seit 1955 wird rund um das Schloss die Historische Aufführung mit Hunderten von Armbrustschützen, Lanzenwerfern, Bauern und Rittern veranstaltet. Den Besucher erwartet eine einmalige Atmosphäre und die Gelegenheit, sich ins Mittelalter zurück zu versetzen.
RESTAURANT-TIPP: Trattoria Rossena dal Cavaliere Nero in Rossena. Etwas chaotisch und ungepflegt das Ambiente, jedoch ist das Essen von ausgezeichneter Qualität!
Blick vom Bed & Breakfast „Il tempo ritrovato“ auf die Burg Rossena
TIPP: Die Burg Rossena mit ihren freskenverzierten Sälen, dem Wachturm, ihren Geheimgängen und auch dem alten Kerker ist etwas ganz Besonderes. Im Burgverlies mussten einst Kriegsgefangene unter den widrigsten Umständen ausharren. Sie hatten nur durch eine kleine lochrunde öffnung Kontakt zur Außenwelt. zahlreich sind die Geheimgänge, die die Burg durchziehen: So führt beispielsweise eine schmale Treppe in einer Außenmauer zur Pulverkammer und zum Vorplatz der Burg. Die Aussicht auf die Ausläufer der Apenninen ist von hier aus herrlich. Ein Schlossbesuch ist nur im Rahmen einer Führung möglich.
Die Burg ist Besuchern jeden Samstag von 15 bis 19 Uhr sowie sonn- und feiertags von 10.30 bis 12.30 Uhr und 15 bis 19 Uhr zugänglich.
Castello di Rossena
Die Burg Rossena
TIPP: Etwa 38 km südlich von Canossa befindet sich die berühmte Pietra di Bismantova, eine auffällige Felsformation in den Apenninen. Sie liegt auf dem Gemeindegebiet von Castelnovo ne’ Monti in der Provinz Reggio Emilia. Sie besteht aus einem schmalen Plateau, umgeben von abschüssigen Felswänden, die sich in der umliegenden sanften Berglandschaft scharf abzeichnen. Ist einen Abstecher wert.
Die Pietra di Bismantova
MEINE HOTELTIPPS:
< 60 € | Agriturismo Ca' del Ciuco |
< 60 € | B & B Le Ruote |
60–100 € | B & B Il tempo ritrovato |
60–100 € | B & B L'angolo di Verlano |