Italien-News

Nachrichten aus Italien
Auf dieser Seite werden von Zeit zu Zeit in­te­res­san­te, überraschende, ku­rio­se bis skurrile Kurz­nach­rich­ten auf­ge­führt, die un­ser süd­li­ches Nach­bar­land betreffen.

15. Juli 2023
Zehn-Sekunden-Grabschen-Urteil: Im April 2022 wurde eine 17-jährige Schülerin von einem Hausmeister belästigt. Der 66 Jahre alte Hausmeister eines TV-Instituts berührte „einige Sekunden lang“ das Gesäß der Studentin, als sie die Treppe hinaufstieg. Für diese Tat hatte der Staatsanwalt eine Verurteilung des Angeklagten zu drei Jahren und sechs Monaten Gefängnis gefordert, da er den Willen des Hausmeisters, das Mädchen zu begrapschen, als erwiesen ansah. Das Gericht sah es anders: Der Hausmeister wurde vom Vorwurf des sexuel­len Übergriffs freigesprochen, „weil die Tat kein Verbrechen darstellt“. Das be­deutet, dass die Berührung, die laut Aussage der Studentin „zwischen 5 und 10 Sekunden dauerte“, zwar stattgefunden hat, jedoch ohne eine Absicht, die junge Frau zu belästigen, quasi als Scherz. Daraufhin haben viele Mädchen und Jungen in sozialen Netzwerken Videos gedreht, in denen sie zehn Sekunden lang zeigen, wie sie ihren Körper berühren und Belästigungen simulieren.

22. Juni 2023
Streit über Gipfelkreuze: In Italien tobt eine vehemente Debatte über das Aufstellen neuer Kreuze auf den Bergspitzen. Es sei nicht mehr zeitgemäß, neue Gipfelkreuze aufzustellen, äußerte Marco Albino Ferrari, Redaktionsleiter des italienischen Alpenvereins CAI. Keinesfalls sollten die bereits aufgestellten Kreuze entfernt werden, betonte er, es sollten aber keine weiteren aufgestellt werden. Er löste damit hitzige Diskussionen aus. Tou­ris­mus­mi­nisterin Daniela Santanché von der rechts­kon­ser­va­ti­ven Partei Fratelli d'Italia zeigte sich „fassungslos“ über den Vorschlag. „Dies widerspricht unseren Grundsätzen, unserer Kultur und unserer Identität“, sagte sie. Verkehrsminister Matteo Salvini von der rechtsnationalen Lega meinte sogar: „Ihr müsst über meine Leiche gehen, wenn ihr auch nur ein einziges Gipfelkreuz entfernen wollt.“ Bergsteiger-Legende Reinhold Messner sprach von einem unpassenden und nutzlosen Vorstoß. Unter dem Druck der Polemik ruderte der CAI-Verband zurück. CAI-Generaldirektor Antonio Montani betonte, dass das Thema der Bergkreuze im Alpenverein nie zur Debatte gestanden habe, Redaktionsleiter Ferrari habe lediglich seine Meinung ausgedrückt.

19. Mai 2023
Unwetter im Norden Italiens: Die Region Emilia-Romagna wurde von ver­heerenden Überschwemmungen heimgesucht, die tragischerweise 14 Men­schenleben forderten, und dies geschah ausgerechnet kurz vor dem ge­plan­ten Beginn der Badesaison. Ein kontinuierlicher und unaufhörlicher Regen setz­te ein, ohne jegliche Gnade oder Unterlass. Die kleinen Flüsse in Bologna, Ravenna und Rimini verwandelten sich in reißende Ströme, die Städte und Dörfer über­flu­te­ten. Über einen Zeitraum von zwei Wochen regnete es un­un­ter­brochen, eine Menge, die normalerweise einem halben Jahr entspricht. Die Dämme ver­sag­ten, Brücken stürzten ein, während Unterspülungen und Erdrutsche ihre ver­hee­renden Auswirkungen entfalteten. Eine ganze Region steht nun unter Wasser. Die Lage entlang der adriatischen Küste ist keineswegs weniger dra­ma­tisch. Einstmalig idyllische Strände liegen in traurigem Zustand und Verwüstung, während der sandige Untergrund in weiten Abschnitten ver­schwunden ist.

3. Mai 2023
Diskussion um Babyklappe in Italien: Am Morgen des Ostersonntags wurde in der Babyklappe (Italienisch: Una culla per la vita = Eine Wiege für das Leben) der Mangiagalli-Klinik in Mailand der kleine Enea aufgefunden. Er war von einem Brief begleitet, in dem die Mutter ihre Liebe zu ihm ausdrückte und erklärte, dass sie sich nicht um ihn kümmern könne. Nachdem der Fall öffentlich gemacht wurde, rief der Leiter des Krankenhauses die Mutter auf, sich zu melden. Das führte zu einer lebhaften Debatte, die auch Wochen später noch in italienischen Medien und sozialen Netzwerken diskutiert wird. Unter anderem wird diskutiert, ob es richtig war, den Aufruf zu veröffentlichen, und wie Frauen, die ihr Kind anonym abgeben möchten, wirklich anonym bleiben können. Nach Schätzungen der Italienischen Gesellschaft für Neonatologie werden in Italien jedes Jahr etwa 3000 Babys ausgesetzt, in Mülleimern, auf der Straße, in Kisten, nur 400 in Krankenhäusern.

8. April 2023
Bär tötet Jogger im Trentino: In der norditalienischen Provinz Trentino hat ein Bär einen Jogger getötet Dieser tragische Vorfall hat eine lan­des­weite Debatte ausgelöst, bei der auch der bekannte Berg­stei­ger Reinhold Messner seine Stim­me erhoben hat. Die Po­li­zei hat Ein­zelheiten über den Angriff und den Kampf des 26-jäh­ri­gen Mannes veröffentlicht. Nun wird in Italien über die mög­li­che Not­wendigkeit des Abschusses des betreffenden Bären sowie die allgemeine Ex­is­tenz­berechtigung von Bären in der Re­gion diskutiert. Die Mut­ter des Opfers drückt in einem wütenden Brief an die Behörden ihre Empörung aus und kri­ti­siert das man­geln­de Han­deln der Behörden, um die Sicherheit der Be­völ­ke­rung zu gewährleisten.

31. März 2023
Italien sperrt Chat GPT: Die italienische Da­ten­schutz­behörde hat ein Verbot für die US-ame­ri­ka­nische Firma OpenAI erlassen, welches besagt, dass sie keine personen­bezogenen Daten von Nutzern aus Italien mehr verarbeiten darf. Zusätzlich wird dem Chatbot des Unternehmens vorgeworfen, dass dieser keinen ausreichenden Jugendschutz bietet. Am 20. März war es bei ChatGPT zu einer Panne gekommen: Für kurze Zeit waren die Titel von Unter­hal­tun­gen mit der KI auch für Dritte einsehbar. Die ita­lie­ni­sche Daten­schutz­behörde nahm als erste in Europa den Vor­fall zum An­lass, die Seite landesweit sperren zu lassen. Der Vorwurf: OpenAI spei­che­re Daten in großem Umfang, um damit die KI zu trainieren. Und das ohnen Rechts­grundlage.

17. März 2023
Italiens Strandbädern gehen die „Bagnini“ aus: Gleich wie nach anderen Sai­sonkräften wie Kellnern und Köchen, Baristen und Zimmermädchen wird in Italien auch händeringend nach „Bagnini“, also Rettungsschwimmern, Ba­de­meis­tern und Pflegern des Strandbads gesucht. Immer weniger junge Men­schen in Italien wollen im Sommer diesen Beruf aus­üben. Und das, obwohl die Inhaber der Strandbäder mitt­ler­wei­le recht gute Gehälter bieten (monatlich zwi­schen 1.800 Euro und 3.000 Euro). Niemand will es machen. Die Lage ist so dra­ma­tisch, dass dieses Jahr nicht wenige Strandbäder riskieren, ohne ihrem „Strand­meister“ zu bleiben.

6. Februar 2023
Selenskyj aus Sanremo-Festival ausgeladen: Es ist wieder so weit. Am 7. Februar ist das Festival della Canzone Italiana, das weltberühmte Festival in Sanremo gestartet. Seit 73 Jahren treten dort italienische Künstlerinnen und Künstler im Ariston-Theater auf. Jedes Jahr schalten Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer ein, wenn das Festival vom Staatssender RAI 1 übertragen wird. Angeblich sollte es ein Videoauftritt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geben. Selenskyjs Auftritt sollte am letzten Abend des Festivals erfolgen, dem Tag, an dem der Gewinner des Songcontests bekannt gegeben wird. Tagelang war dies ein Thema in den Medien. Nach zahlreichen Kritiken haben die Organisatoren schließlich mitgeteilt, dass nur ein Brief auf der Bühne vorgelesen werde, den Selenskyj verfasst habe.

31. Januar 2023
Baby stirbt beim Stillen: Beim sogenannten Rooming-in steht das Bett­chen neu­gebo­rener Kinder nicht in einem sepa­raten Säug­lingszimmer, sondern neben dem Bett der Mutter. Davon pro­fi­tiert die Mutter-Kind-Bin­dung und auch das Stillen funk­tio­niert oft besser. Ein Todesfall eines Neu­ge­borenen entfacht jetzt in Italien eine Debatte über diese Praxis. Anfang Januar war ein drei Tage altes Baby im Sandro-Pertini-Kran­kenhaus in Rom gestorben, nachdem die von der Geburt noch immer völlig über­müdete Mut­ter beim Stillen ihres kleinen Babys ein­ge­schlafen und auf das Kind gerollt war. Mehrmas hätte die Mutter das Sta­tions­per­sonal ersucht, den Kleinen in die Kinderkrippe zu bringen, damit sie sich ausruhen könne. Diesem Wunsch sei das Personal nicht nach­ge­kommen. Um zu prüfen, ob das Kran­ken­haus­personal fahr­lässig oder vorsätzlich ge­han­delt hatte, schal­tete sich die Staats­an­walt­schaft ein.

16. Januar 2023
Gina Lollobrigida gestorben: Die große italienische Schauspielerin ist am 16. Januar 2023 in einer Privatklinik in Rom im Alter von 95 Jahren gestorben. Ihre Karriere ist eng mit dem italienischen Neo­rea­lismus verwoben. Die „Lollo“, die bereits als Drei­jährige zum „schöns­ten Kleinkind Italiens“ gekürt wurde, wurde mit 18 Jahren in Rom entdeckt, war Model in Foto­romanen und für Pin-up-Bilder und hatte 1951 ihre ersten großen Rollen in den Filmen „Jagd ohne Gnade“ und „Achtung, Bandit!“ 1953 spielte sie an der Seite von Vittorio De Sica die mit dem Silbernen Band aus­ge­zeich­ne­te Figur der „Bersa­gliera“ im Film „Brot, Liebe und Fantasie“ von Luigi Comencini (Silberner Bär bei den Berliner Film­fest­spielen). Gina Lollo­brigida stieg zu einem der größten Stars des ita­lieni­schen und US-ameri­ka­nischen Unter­haltungs­kinos auf. Sie war ein Symbol für Italiens Aufstiegsträume in der Nachkriegszeit.

24. Juni 2022
Wasserstreit am Gardasee: Die Trocken­heit in Ita­lien nimmt immer dra­ma­ti­schere Züge an. In der Po-Ebene wird die La­ge mit jedem Tag kri­ti­scher. Im Pie­mont hat es seit 110 Tagen nicht mehr gereg­net, in der Lombar­dei, im Vene­to und in der Emilia-Roma­gna sieht es kaum besser aus. Die Folge: Der Po, „il gran­de fiume“, der große Fluss, ist zu einem Rinn­sal ver­küm­mert. Dies hat zu einem Streit um das Wasser des größ­ten ita­lie­nischen Sees, des Gardasees, ge­führt. Mit 50 Ku­bik­kilo­metern Fas­sungs­ver­mögen ist der Garda­see auch das größ­te Was­ser­reser­voir Oberitaliens. Die Idee der Regu­lie­rungs­be­hörde ist, Wasser aus dem nur noch zu etwa 60 Prozent gefüll­ten See zu ent­neh­men. Da­gegen wehrt sich aber die Verei­ni­gung der Gemein­den am Gar­dasee.

17. Mai 2022
1.000 Euro Strafe wegen zu teueren Kaffee: In Italien ist bekannterweise ein nie­dri­ger Kaffee­preis ein unge­schrie­benes Gesetz. Nachdem sich ein Kunde über den seiner Ansicht nach zu hohen Preis eines Caffé beschwerte, muss ein Bar­be­treiber in Florenz 1.000 Euro Strafe zahlen. Der Kunde beschwerte sich bei der Polizei, dass der Preis nicht aus­ge­schildert gewesen sei. Für den Kaffee wurden zwei Euro verlangt. Francesco Sanapo, der Inhaber der Bar, der auch Kaffee­haus-Italien­meister ist, erklärte, dass es sich um einen entkof­fe­inier­ten Kaffee einer kleinen Plantage aus dem mexi­ka­nischen Bundes­staat Chiapas handelte. Der Espresso sei nach einer besonderen Extrak­tions­me­thoden zubereitet worden.

2. Februar 2022
Monica Vitti gestorben: Italien trauert um einen seiner größten Stars: Sie war eine der bekanntesten Kino-Darstellerinnen im Italien der Sechziger- und Siebzigerjahre und gilt bis heute als Ikone. Am 2. Februar ist die Schau­spielerin im Alter von 90 Jahren gestorben. „Sie hat Generationen von Italienern mit ihrem Geist, ihrem Können und ihrer Schönheit erobert. Sie brachte dem italienischen Kino auf der ganzen Welt Ansehen“", erklärte der italienische Premier Mario Draghi. Die 1931 in Rom geborene Vitti wurde in den 60er Jahren durch die Zu­sam­men­arbeit mit den Regis­seuren Michelangelo Antonioni (1912-2007) und Mario Monicelli (1915-2010) bekannt.

13. Januar 2022
10 Jahre Costa Concordia: Am 13. Januar 2012 verunglückte vor der italienischen Insel Giglio das Kreuz­fahrt­schiff Costa Concordia. An Bord waren 4229 Menschen, darun­ter etwa 1000 Be­sat­zungs­mit­glieder. Das Schiff kenterte in der Nähe von Giglio Porto. 32 Menschen kamen ums Leben. Verur­sacht hatte es die Ange­berei des Kapitäns Francesco Schettino, der das Schiff zu nahe ans Ufer und direkt gegen einen Felsen manö­vriert hatte. Auf rund 70 Meter Länge schlitzte der Felsen den Rumpf der Costa Concordia auf. Schettino bewies auch seine Feigheit, da er das Schiff vor­zeitig verließ, was zum entschie­denen telefo­nischen Befehl des Chefs der Küsten­wache in Livorno Gregorio De Falco „Gehen Sie an Bord“ führte. Inzwi­schen wurde Schettino zu 16 Jahre Haft verurteilt.
9. Dezember 2021
Lina Wertmüller gestorben: Die bekannte italienische Regis­seurin Lina Wert­müller ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Die gebürtige Römerin Schweizer Abstammung starb in der Nacht auf Don­ners­tag in ihrer Wohnung in Rom, teilten die Ange­höri­gen mit. Für ihren Film „Pas­qua­li­no Set­te­bel­lezze“ (Sieben Schön­heiten) aus dem Jahr 1975 wurde sie als ers­te Frau über­haupt für einen Oscar in der Kate­gorie „Beste Regie“ nomi­niert, 2019 er­hielt sie den Ehren­oscar.

25. November 2021
Bär bricht in Konditorei ein: Im klei­nen Skiort Roccaraso in den Abruzzen ist ein Bär in eine Kon­ditorei ein­ge­bro­chen und hat dort alle Süßigkeiten auf­ge­fres­sen. Die Dorfbewohner haben ihn Juan Carrito genannt, denn er kommt regelmäßig in den Ort und frisst alles, was sich in Reichweite seiner Pfoten als essbar heraus­stellt. Ranger versuchen, ihn vom bewohnten Gebiet fern­zu­halten, indem sie Knall­körper auf ihn werfen, um ihn zu er­schrecken. Ohne Erfolg. Juan Carrito wächst und frisst weiter. An den Win­ter­schlaf scheint er nicht zu denken. Aus der „pasticceria“ „Dolci sapori“ der Familie Cipriani ließ er sich schließlich von der neugierigen Menschen­menge vertreiben.

7. November 2021
Apothekerin testet keine Impfgegner mehr: Seit Wochen anhaltende, fast tägliche Angriffe und Beleidigungen, die nicht nur die drei Frauen, die in einer Mailänder Apotheke arbeiten, sondern viele ihrer Kollegen in ganz Italien erdulden müssen, veranlassten die Inhaberin Cristina Longhini dazu, das ständige Testen von Impfgegnern aufzugeben. In ihrer Apotheke werden keine Abstriche und Tests mehr durchgeführt. Der Vater der Apothekerin ist im März 2020 nach unerträglichem Leiden an Corona gestorben. Wenn sie von einigen Kunden hört, dass der Impfstoff tödlich ist und die Todesfälle durch Covid-19 eine Erfindung sind, treibt es ihr Tränen in die Augen. Die Apothekerin stammt aus der Provinz Provinz Bergamo, die zu den vom Coronavirus am schwersten betroffenen Gegenden Italiens gehört. Laut Schätzungen sind hier deutlich mehr als 6000 Personen an Covid-19 verstorben.

14. September 2021
700. Todestag von Dante Alighieri: Am 14. Sep­tember 1321 starb in Ravenna der Dichter und Philosoph Dante Alighieri. Dante, ein Mythos, ein Titan der Dichtung, ein Kün­der des Aufbruchs, überwand mit der in Alt­italienisch (bzw. Toskanisch) verfassten „Gött­lichen Komödie“ das bis dahin do­mi­nie­ren­de Latein und führte das Ita­lie­ni­sche zu ei­ner Literatursprache. Er gilt als einer der bedeu­tendsten Dichter der ita­lie­nischen Literatur sowie des europäischen Mittelalters. Es gibt wohl kaum einen Ita­lie­ner mit ab­ge­schlossener Schul­bildung, der den ersten Vers der Göttliche Komödie nicht kennt: „Nel mezzo del cammin di nostra vita mi ritrovai per una selva oscura, ché la diritta via era smar­rita.“ („Auf halbem Wege unseres Men­schenlebens fand ich mich in einen finstern Wald verschlagen, weil ich vom rech­ten Weg mich ab­ge­wandt.“). Dieser kann auch als Metapher des Lebens interpretiert werden.

1. September 2021
Impfgegnerkundgebungen werden zum Flop: Auch in Italien gibt es eine kleine, aber sehr laute Gem­einde von Impf­geg­nern, die sogenann­ten „No Vax“. Es sollte eine große Aktion werden. 53 Bahn­höfe sollten blockiert werden, um gegen die zum 1. Sep­tember ausge­weitete Pflicht des „Green Pass“ im über­re­gionalen öffent­lichen Ver­kehr zu protes­tie­ren. Ab diesem Termin gelten in den Zügen die 3G-Regeln (geimpft, genesen, getestet). Orga­ni­siert wurde diese Aktion von einer Chat­gru­ppe mit dem Namen: „Basta dit­tatura!“ Wenn wir nicht reisen dürfen, hieß es, dann soll auch nie­mand anders reisen. Das Poli­zei­auf­gebot war dem­ent­spre­chend groß. Die Aktion wurde zum Flop: Am Bahnhof Porta Garigaldi in Mailand kam nur ein paar Dutzend Pro­tes­tierer, in Neapel waren es insgesamt nur zwei Per­sonen, die gegen die „Ge­sund­heits­dik­tatur“ pro­tes­tier­ten, in Genua fünf. Eine große Mehrheit der Bevöl­ke­rung findet die Maßnahmen der ita­lie­nischen Regie­rung an­ge­messen und richtig.

13 Juli 2021
Große Schiffe aus Venedig verbannt: Die Ini­tiative „No grandi navi“ (Keine großen Schif­fe) ist eine Ini­tia­tive gegen Kreuz­fahrt­schiffe, die den Canale della Giu­decca  ent­lang fah­ren. Denn diese riesigen Schiffe geben enor­me Abgase an die Umwelt ab und deren rie­si­gen Wellen schädigen nachhaltig das öko­lo­gische Gleichgewicht in der Lagune. Zudem bringen die Riesen jedes Jahr Mil­lio­nen Be­su­cher nach Venedig – oft nur für wenige Stun­den. Jetzt hatte die Initiative Er­folg: Das Ka­bi­nett in Rom hat beschlossen. dass ab dem 1. August Kreuz­fahrt­schif­fe die italie­nische Lagu­nen­stadt Venedig nicht mehr anlaufen dürfen, ein notwendiger Schritt, um die Umwelt, die Landschaft sowie die künst­le­rische und kulturelle Inte­grität von Venedig zu schützen.

5. Juli 2021
Raffaella Carrà gestorben: Raffaella Carrà (ei­gentlich Raffaella Roberta Pel­loni) ist im Alter von 78 Jahren in Rom ge­stor­ben. Diese Nach­richt ver­setzt ein ganzes Land in Trauer. Sie war Schau­spie­lerin, Sän­ge­rin und Fern­seh­mo­de­ra­torin. Nach einer inter­na­tionalen Film­kar­riere in den 1960er-Jahren, zu der auch ein Gastspiel in Hol­ly­wood gehörte, wirkte Raffaella Carrà seit den 1970er-Jahren in zahl­reichen Ländern als Popsängerin und Show­girl. Seit den 1980er-Jahren gehörte sie zu den belieb­tes­ten und best­be­zahl­ten Fern­seh­stars Italiens. „Mit dir“, sagte Adriano Ce­len­tano, „fliegt ein Teil unseres Lebens in den Himmel – der glück­lichste.“ In Deutsch­land wurde Carrà unter anderem mit Auftrit­ten in der Udo-Jürgens-Show bekannt. Ihr Lied „A far l'amo­re comincia tu (Lie­be­lei)“ stand Ende der 1970er-Jahre lange auf den vor­deren Plätzen der Hitparade.

2. Juli 2021
Prosecco gegen Prošek: Unter dem Namen Prošek (sprich Proschek) sind verschiedene dalmatinische Dessertweine zu­sam­men­ge­fasst. Gegen Ende der Bei­tritts­ver­hand­lungen Kroatiens mit der EU reklamierte Italien den Schutz des Mar­ken­na­mens Prosecco  und forderte mit Erfolg das Verbot der Ver­wendung des ähnlich klingenden Namens Prošek, obwohl die Cha­rak­te­ristik beider Weine völlig unter­schiedlich ist und die korrekte Aus­sprache von Prošek (=Proschek) eine Verwechs­lung weitgehend ausschließt, darf der Name Prošek für Export­pro­dukte in die EU seit dem Bei­tritt Kroatiens am 1. Juli 2013 nicht mehr verwendet werden. Jetzt versucht es Kroatien neuerlich und zieht sich damit harsche Kritik aus Italien zu. Rom protes­tiert heftig gegen Zagreb, das in Brüssel ein Verfahren zur interna­tionalen Aner­ken­nung des Namens seines dalma­tinischen Süßweins gestartet hat.

31. Mai 2021
150-facher Mafiakiller wird freigelassen: Sie nannten ihn „U verru“ (das Schwein). Giovanni Brusca hat als rechte Hand des einstigen Super-Paten der Cosa Nostra, Toto Riina, weit über hundert Men­schen ei­gen­händig ermordet oder deren Er­mor­dung in Auftrag gegeben. Er wurde zu meh­re­ren hundert Jahren Zuchthaus ver­ur­teilt. Dank seiner Zu­sam­men­ar­beit mit der Justiz wurde die Strafe später auf 30 Jahre reduziert;. Wegen guter Führung erhielt der heute 64-Jährige eine weitere Straf­re­du­zie­rung von fünf Jahren. Am 31. Mai 2021 wurde er nach 25 Jahren Haft aus dem Gefängnis Rebibbia in Rom entlassen, wurde aber aber für vier weitere vier unter „libertà vigilata“ („über­wachter Freiheit“) gestellt. Zugleich steht er unter Zeugenschutz; sein Aufent­halts­ort wird geheim gehalten und seine Identität vers­schleis­ert. Bei den Hinterbliebenen der Opfer Bruscas löste die Entlassung Bes­stürs­zung aus. Fakt ist allerdings, dass, Wenn die Mafia heute viel schwä­cher ist als vor 25 Jahren, das auch etwas mit den sogenann­ten „pentiti“ („reuigen“) Mafiosi zu tun hat.

31. Mai 2021
Ballettlegende Carla Fracci ge­stor­ben: Die New York Times nannte sie „Prima­bal­le­rina asso­luta“, die größte Bal­le­rina der Welt. Die Tänzerin war 84 Jahre alt. Sie hatte Erfolg in den größten Theatern der Welt. „Ich beklage mich, weil ich um­strit­ten bin, aber mein Leben war groß­artig.“ Sie war die Lieb­lings­tanz­part­ne­rin von Rudolf Nure­jew. In Italien galt sie als Na­tio­nal­hei­lige. Carla Fracci studierte von 1946 bis 1954 an der Bal­lett­schule der Mai­län­der Scala. Bereits ab 1958 tanzte sie dort als Prima­bal­le­rina. Sie war Gast in vielen in­ter­na­tio­na­len Ballett-Kom­pa­nien, so zum Bei­spiel beim London Festival Ballet (1959 und 1962), beim Royal Ballet London (1963), beim Stut­tgarter Ballett (1965) und beim König­lich Schwe­di­schen Ballett in Stockholm (1969).

11. Mai 2021
Emilia Romagna will Käfighaltung verbieten: Historische Entscheidung des Re­gionalrats der Emilia Romagna, der - als Erster in Italien - eine Resolution zur Unterstützung eines Übergangswegs zu landwirtschaftlichen Be­trieben verabschiedete, die keine Käfige verwenden und den Tierschutz respektieren. Die Entschließung orientiert sich an der Ini­ti­ative „End the Cage Age“, bei der der Europäischen Kommission 1,4 Millionen in den EU-Mitgliedstaaten ge­sam­melte Un­ter­schrif­ten (davon 90.000 in Italien) über­mittelt wurden. Die Tiere, die bisher legal für den gesamten oder einen Teil ihres Lebens in Kä­fi­gen aufgezogen werden können, sind Hühner, Kühe, Kaninchen, Wach­teln, Sauen und Enten. Zur Un­ter­stüt­zung der Initiative „End the Cage Age“ haben 140 internationale Wis­sen­schaft­ler und einige der wichtigsten Le­bens­mit­tel­un­ter­nehmen aus ganz Europa ihre Meinung geäußert.

24. April 2021
Italienisch Sängerin Milva gestorben: Im Alter von 81 Jahren ist Milva, die gro­ße Dame des italienischen Chanson, gestorben. Milva (ei­gentlich Maria Ilva Biolcati) war in Italien sehr beliebt und wegen ihrer feuerrroten Haa­re als „la rossa“ (die Rote) bekannt. Dario Franceschini, der italienische Kulturminister, wür­digte die Sängerin: „Ihre Stimme hat in meh­re­ren Genera­tionen starke Emo­tio­nen geweckt. Eine große Italie­nerin, eine Künst­le­rin, die, ausgehend von ihrem ge­lieb­ten Land über die internationalen Bühnen gegangen ist, ihren Erfolg global gemacht und den Na­men ihres Landes hochgehalten hat“. Ne­ben ihrem Heimatland wurde sie auch in Deutsch­land gefeiert. Sie hatte auch zahl­rei­che Lieder in deutscher Sprache auf­ge­nom­men. Milva war auch eine an­er­kann­ten In­ter­pre­tin von Ber­tolt Brecht.

10. April 2021
Urlaub in Italien mit Impfpass: Italien wirbt um Urlauber mit Impf­pass. Der Tou­ris­mus­minister Mas­simo Gara­vaglia hofft, dass es bereits im Juni begin­nen könne, viel­leicht auch früher, es gebe be­reits Bu­chu­ngen in vielen Tou­ris­ten­orten. Ita­liens Premier Draghi meinte dazu: „Wir haben noch keine aus­län­di­schen Touris­ten und das trifft be­sonders die Kunst­städte. Wir soll­ten das tun tun, was auch andere Länder getan haben, und zwar bekannt geben, dass wir alle Tou­risten mit einem Impf­pass emp­fangen werden. Ame­ri­ka­nische Tou­risten werden einen haben und auch Touris­ten aus der Eu­ro­päi­schen Union. Wir müs­sen schnell rea­gieren, es ist in unserem Inte­resse, einen Impfpass zu haben“.

6. April 2021
Mafiaboss bei Osterbesuch verhaftet: Er kehrte aus Brasilien nach Palermo zurück, um Os­tern mit seiner Familie zu verbringen, aber er fand die Ca­ra­binieri und Handschellen, die am Flughafen auf ihn warten. Die Polizei nahm den 43-jährigen Giuseppe Calvaruso am Os­ter­sonntag kurz nach der Lan­dung am Flug­ha­fen von Palermo fest. Er wurde direkt am Gepäckband fest­ge­nom­men, wie die Po­li­zei am Dienstag mitteilte. Ebenfalls gefasst wur­den seine mut­maß­liche rechte Hand sowie drei weitere Verdächtige. Cal­va­ru­so gilt als der neue Chef des Mafia-Distrikts Pa­glia­relli und lebt seit langem in Brasilien. Die Ope­ra­tion wurde „Brevis“ genannt. Die Verhafteten werden für Bildung einer Mafia-Or­ga­ni­sation, Erpressung, gefährliche Kör­per­ver­let­zung und Ent­führung verantwortlich gemacht.
Marineoffizier wegen Spionage verhaftet: Nach­dem er aufgrund einiger Ver­dachts­mo­men­te monatelang beschattet worden war, wurde der 56-jährige ita­lie­nische Fre­gat­ten­ka­pitän Walter Biot von einer Ein­heit der Ca­ra­binieri ge­ra­de in dem Moment verhaftet, als er dabei war, vertrauliche Schriftstücke an ei­nen russischen Militärangehörigen, der in der römischen Botschaft seines Landes tätig ist, auszuhändigen. Dabei handelte es sich um zahlreiche Do­ku­men­te zur italienischen Ver­tei­digungspolitik und Aktivitäten der NATO. Of­fi­ziers­kol­legen aus dem Generalstab zeig­ten sich erleichtert über das Funk­tio­nie­ren der Abwehr. Wie der militä­ri­sche Ab­schirm­dienst die Ver­bin­dun­gen Biots zum rus­si­schen Militär aufdeckte, bleibt bisher ein Geheimnis. Der Spio­na­ge­fall löste zwischen Ita­lien und Russland eine schwere di­plo­ma­ti­sche Ver­stimmung aus. Der in­haf­tier­te Of­fi­zier riskiert im Falle einer Verurteilung ei­ne Frei­heits­stra­fe zwischen 15 Jahren und lebens­länglich.

2. April 2021
Marineoffizier wegen Spionage verhaftet: Nach­dem er aufgrund einiger Ver­dachts­mo­men­te monatelang beschattet worden war, wurde der 56-jährige ita­lie­nische Fre­gat­ten­ka­pitän Walter Biot von einer Ein­heit der Ca­ra­binieri ge­ra­de in dem Moment verhaftet, als er dabei war, vertrauliche Schriftstücke an ei­nen russischen Militärangehörigen, der in der römischen Botschaft seines Landes tätig ist, auszuhändigen. Dabei handelte es sich um zahlreiche Do­ku­men­te zur italienischen Ver­tei­digungspolitik und Aktivitäten der NATO. Of­fi­ziers­kol­legen aus dem Generalstab zeig­ten sich erleichtert über das Funk­tio­nie­ren der Abwehr. Wie der militä­ri­sche Ab­schirm­dienst die Ver­bin­dun­gen Biots zum rus­si­schen Militär aufdeckte, bleibt bisher ein Geheimnis. Der Spio­na­ge­fall löste zwischen Ita­lien und Russland eine schwere di­plo­ma­ti­sche Ver­stimmung aus. Der in­haf­tier­te Of­fi­zier riskiert im Falle einer Verurteilung ei­ne Frei­heits­stra­fe zwischen 15 Jahren und lebens­länglich.

27. März 2021
Venedig sperrt Kreuzfahrtschiffe aus: Seit Jahren ärgern sich die Bewohner Venedigs über die riesigen Schiffe in der Stadt. Auch Ökologen und Ar­chi­tek­ten warnen vor den Auswirkungen des Kreuzfahrtverkehrs in der La­gu­nen­stadt. Nun dürfen (zunächst für ein Jahr) Kreuzfahrtschiffe nicht mehr an seinen historischen Stätten wie dem Markusplatz ankern. Die großen Schiffe sollen über­gangs­weise in einem Industriehafen der nord­ita­lie­ni­schen Stadt anlegen. Mit dieser Ent­schei­dung solle „ein kulturelles und his­to­ri­sches Er­be geschützt werden, das nicht nur Italien, sondern der ganzen Welt ge­hört“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Ministerien für Kultur, Tourismus, Umwelt und In­fra­struk­tur. Außerdem wurde beschlossen, einen Ide­en­wett­bewerb zu veranstalten, um das Pro­blem der Durchfahrt von großen Schif­fen in Venedig strukturell und endgültig zu lösen.

22. März 2021
Armee bombardiert Hühnerstall: Auf einem mi­litärischen Übungsplatz bei Vivaro (Por­de­no­ne) hat eine Panzerbesatzung irr­tüm­lich auf eine Ge­flü­gel­zucht gefeuert. Zahl­rei­che Hühner starben beim Einsturz eines Teiles des Gebäudes, in dem sie un­ter­ge­bracht waren. Der Staats­anwalt der Provinz Por­de­none leitete eine Ermittlung ein und ord­ne­te die Stilllegung der vier Panzer an, die an der Übung be­tei­ligt waren. Die Nachricht hat sich im In­ter­net schnell ver­brei­tet. Eine (ge­fälsch­te) Wikipedia-Seite hat das Ereignis aufs Korn genommen und berichtet von der „His­to­ri­schen Schlacht von Cel­lina“: Kom­man­dant Alessio Bacco (der Ver­ant­wort­liche für das Re­gi­ment) gegen die „Commander-in-Chief“ Rosita (eine der tapferen ums Leben ge­kom­me­nen Hühner).

17. März 2021
Wandbilder von Kriminellen sollen entfernt werden: Vor etwa einem Jahr hatte der 15 Jahre alte Ugo Russo in Neapel zusammen mit einem 17-jäh­rigen Komplizen, dem Sohn eines Camorra-Bosses, einen Raubüberfall ver­übt. Die beiden wollten einem Mann eine teure Rolex abnehmen, gerieten aber an ei­nen Polizisten ausser Dienst. Dieser schoss Ugo Russo mit zwei Schüssen nieder. Der Jun­ge starb im Krankenhaus. Daraufhin ver­wüs­tete ein Mob die Notaufnahme. Seit­dem beherrsch eine großformatige Wandmalerei mit dem Porträt des 15-Jährigen eine kleine Piazza in der Altstadt von Neapel. In Neapel gibt es zahlreich Altare und Wandbilder für Camorristen. Verbrecher werden von der Camorra mystifiziert und den Jugendlichen als Vorbilder vor­ge­führt. Damit soll jetzt Schluss sein. Marco Valentini, der Prefekt, hat eine „Null-Toleranz-Politik“ angekündigt. Das Wandbild von Russo sowie zahlreiche andere sollen entfernt werden. Man be­fürch­tet eine Volks­auf­stand in den armen Vier­teln Neapels.

15. März 2021
Rom verhängt „Oster-Lockdown“: Die ita­lie­ni­sche Regierung hat auf der Minis­ter­rats­sit­zung einen strengen „Oster-Lock­down“ ver­hängt: Ganz Italien soll während der Os­ter­fei­ertage vom 3. bis zum 5. April als „rote Zone“ behandelt werden. Die Rei­se­frei­heit würde – ähnlich wie an Weih­nach­ten – stark ein­ge­schränkt. Nur für Sardinien, die Insel, die als weiße Zone gilt, soll es eine Ausnahme geben. Erlaubt werden an Ostern nur Be­su­che von maximal zwei Personen bei ei­ner anderen Familie innerhalb einer Region. Pa­ral­lel dazu wird eine Impf­kam­pagne, bei der die Armee einge­setzt wird, gestartet. Es sol­len 600.000 Dosen pro Tag verimpft werden. Noch vor Beginn der Sommer­pause sollte über die Hälfte der gut 60 Millionen Ein­woh­ner eine oder zwei Dosen erhalten haben und bis zum Ende der Sommer­pause die ganze Bevölkerung.

27. Februar 2021
USA-Carbonara-Rezept empört Italien: Ein von der „New York Times“ ver­öffentlichtes Rezept zur Herstellung von „Spaghetti alla car­bo­na­ra“ hat in Ita­lien Empörung aus­ge­löst. Im Rezept der „Smoky Tomato Carbonara“ wird das Eigelb mit Tomatenoße vermischt. Au­ßer­dem bemängelten italienische Gour­mets dass in dem Rezept nicht „Guanciale“, der Speck aus der Backe des Schweins ver­wen­det wird, sondern gewöhnlicher „Bacon“.Die Carbonara der New York Times sei nur eine „schlechte Karikatur“ von Roms klassischen Ge­richts, kritisierte der ita­lie­nische Land­wirt­schafts­verband Coldiretti. Der Fall beschäftigt auch die italienische Politik. Absehen von der kulinarischen Igno­ranz der amerikanischen Gastronomen, sei dieses Rezept ein Affront für all jene, die die italienische Küche lieben.

13. Januar 2021
Mega-Prozess gegen die 'Ndrangheta: In La­me­zia Terme in Kalabrien beginnt ein Prozess gegen 350 mutmaßliche Mitglieder und Helfer der ka­la­brischen Mafia-Or­ga­ni­sa­tion ‘Ndran­ghe­ta. Es dürfte eines der größten Mafia-Pro­zesse des Landes seit Jahrzehnten wer­den. Der italienische Staat will damit ein Signal setzen Er könne damit Stärke gegen die Or­ga­nisierte Kriminalität demonstrieren. Sie erwarten, dass das Verfahren ein bis zwei Jahre dauert. Den Be­schuldigten werden Mafia-Zugehörigkeit, Mord, illegaler Waf­fen­besitz, Drogenhandel, Erpressung, Geld­wu­cher und vieles mehr vorgeworfen.

25. Dezember 2020
Einsamer 94-Jähriger ruft die Polizei: Weil er sich einsam fühlte und mit jemandem Weih­nachten feiern wollte, rief ein 94-jähri­ger Mann aus Alto Reno Terme bei Bologna den Notruf an. „Mir fehlt nichts, mir fehlt nur eine Person, mit der ich zu Weih­nach­ten anstoßen kann“, sagte er, als die Carabinieri ant­wor­te­ten. „Könnte ein Beamter zehn Minuten bei mir zum Anstoßen vor­bei­kommen?“, fragte er. Seine Kinder seien weit weg und er fühle sich ein­sam. Hier zeigte sich der empathische Charakter der Italiener, denn es kamen tat­sächlich ein wenig später zwei Carabinieri bei ihm vorbei. Zu dritt stießen sie mit ihm an. Zusammen machten sie einen Videoanruf bei seinen Ver­wandten.

2. Dezember 2020
Hochwasser-Schutzsystem Mose funktioniert: Es war ein historischer Mo­ment für Venedig. Man erwartete ein Hochwasser von 130 Zen­ti­me­tern. Um das zu ver­hindern, ging die umstrittene Hochwasserschutzanlage Mose in Betrieb, welche Überflutungen in der La­gu­nen­stadt ver­hindern soll – mit Er­folg, wie sich herausstellte. Etwa 100 Tech­ni­ker setz­ten am Samstag alle 78 beweglichen Un­ter­was­ser­bar­rie­ren des Sys­tems in Gang und stellten si­cher, dass der berühmte Mar­kus­platz – und nicht nur die­ser – trocken blieb. Noch im ver­gangenen November hatten zusätzliche heftige Regenfälle zu den schlimms­ten Über­flutungen seit mehr als 50 Jahren geführt, wes­halb die Stadt den Notstand ausrufen musste.

24. November 2020
Italien für europaweites Verbot von Skiurlaub: Italien will sich für ein eu­ro­pa­weites Verbot für Skiurlaub in den Weihnachtsfeiertage ein­setzen. Da­rü­ber will der italienische Re­gie­rungs­chef Giuseppe Conte mit der deutschen Bun­des­kanz­lerin Angela Merkel und mit Frank­reichs Präsidenten Emmanuel Ma­cron sprechen. Die Ansteckungsgefahr sei beim Skiurlaub zu groß, sagte Con­te und kündigte weitere detaillierte Anti-Covid-Auflagen für die Weih­nachts­fei­er­tage in Italien an. Dafür sollen während der Weih­nachts­fei­er­ta­ge ei­ni­ge Maßnahmen gelockert werden. So könn­te beispielsweise die Reisefreiheit zwischen den Regionen wieder gewährt werden.

2. November 2020
Gigi Proietti gestorben: Der bekannte rö­mi­sche Schauspieler starb gegen 5.30 Uhr in Rom in der Klinik Villa Margherita. Sein Zu­stand hatte sich letzte Nacht ver­schlech­tert. Proietti war we­gen Herz­pro­ble­men vor 15 Tagen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Er gehörte zu den populärsten Darstellern in Italien und hätte am Montag seinen 80. Ge­burtstag gefeiert. Weggefährte, Politiker und Kulturschaffende bekundeten ihre Trauer. Er war mit einer sehr langen Karriere im The­ater, Kino und Fernsehen vielleicht der Letzte der gro­ßen Komödianten, der wie kaum ein anderer tragische und komische Rollen auf der Bühne wechseln konnte.

23. Oltober 2020
Krawalle wegen Ausgangssperre in Nea­pel: Neapel und Kampanien waren von der ersten Pandemie-Welle im Frühjahr fast nicht be­trof­fen und haben jetzt die zweithöchste Covid-19-Infektionsrate in Italien. Am Freitag wur­den in der Region 2280 Neuansteckungen innerhalb eines Tages gemeldet. Am Don­ners­tag waren es noch 1541 gewesen. Des­halb hatte der Re­gio­nal­prä­si­dent Vincenzo De Luca eine Aus­gangs­sperre von 23 bis 5 Uhr ver­hängt. Daraufhin gingen Hun­der­te Men­schen in der Innenstadt von Neapel aus Pro­test auf die Straße. Vor dem Sitz der Re­gio­nal­re­gierung kam es zu Aus­ei­nan­der­set­zun­gen der Demonstranten mit Ord­nungs­kräf­ten, Feu­er­werks­körper wurden gezündet, min­des­tens ein Wagen der Polizei mit Farbe be­schmiert.

11. Oltober 2020
Neue nationale Fluggesellschaft in Italien: Die italienische Regierung will die angeschlagene Fluggesellschaft Alitalia durch die Gründung einer neuen Fir­ma retten. Die Finanzlage des Unternehmens, das seit 2017 insolvent ist, hat­te sich in der Corona-Krise zugespitzt. Das neue Un­ter­neh­men wird sich TAI nennen (Trasporto Aereo Italiano). Die Neugründung soll die erste Stu­fe zur Schaffung eines Trans­port­un­ternehmens sein, das auf dem in­ter­na­tio­na­len Markt konkurrenzfähig ist. Grundidee ist, schrittweise Teile der alten Alitalia in die neue Firma zu überführen. Ein genaues Kon­zept steht noch aus.

6. Oltober 2020
Italien führt Maskenpflicht im Freien ein: Bis­her mussten im ganzen Land die Schut­zmas­ken hauptsächlich in geschlos­se­nen Räu­men wie Geschäfte und Büros sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden. Jetzt führt Italiens Regierung zum Schutz gegen das Co­ro­na-Virus für das ganze Land die Pflicht ein, außer Haus überall und zu jeder Zeit ei­nen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Die Mas­ken­pflicht galt be­reits in den Regionen Latium, Kampanien, Kalabrien und Sizilien. Italien reagiert damit auf den stetigen Anstieg neuer Fälle, obwohl die Zahlen immer noch viel nie­driger sind als in anderen europäischen Län­dern. Die Kontrollen zur Einhaltung der Mas­ken­pflicht sollen verschärft werden.


21. September 2020
Italiener stimmen für Parlamentsver­klei­ne­rung: Die Italiener haben bei ei­nem Re­fe­ren­dum für eine Reduzierung der Parla­men­ta­rier­an­zahl mit klarer Mehrheit gestimmt. Laut vorläufigen Ergebnissen be­kam das „Ja“zur Ver­kleinerung des Par­la­ments 69 Prozent. Die Zahl der Parlamen­ta­rier wird jetzt von 945 auf 600 reduziert. Im Abgeordnetenhaus soll die Zahl der Sitze von bisher 630 auf 400 sinken. Die Zahl der Mit­glie­der des Senats, wird von 315 auf 200 schrumpfen. Im Vorfeld hatte die Pro­test­par­tei „Cinque Stelle“ gegen die verhasste „po­li­tische Kaste“ getrommelt. Jetzt hat sie einen grossen Sieg erreicht.

9. September 2020
Papageieninvasion in Apulien: Apuliens Bauern sind verzweifelt. Die aus Süd­amerika stam­men­den Mönchssittiche vermehren sich ra­sant und fin­den immer mehr Gefallen daran, sich in den Obstgärten und Man­del­baum­hai­nen zu bedienen. Besonders sind die in­tel­li­gen­ten Vögel, die auch „Grüne Pa­pa­geien“ genannt werden, auf den Geschmack ge­kom­men bei den Mandeln. Dank ihres starken Schnabels sind sie in der Lage, die harten Schalen der Mandeln zu knacken und die Kerne herauszupicken. Die Schäden, die sie an­richten, sind inzwischen enorm. Der ita­lie­nische Bauernverband „Coldiretti“ for­dert die Regierung dazu auf, etwas dagegen zu un­ter­nehmen und einen Entnahmeplan auszu­ar­beiten.

2. September 2020
Berlusconi an Covid-19 erkrankt: Bei Silvio Berlusconi wurde eine An­ste­ckung mit dem Coronavirus festgestellt. Der ehe­malige Mi­nis­ter­prä­sident hat­te seine Corona-Infektion am 2. September publik gemacht. Nach frü­he­rer Weigerung, liegt er jetzt in einer Mai­län­der Klinik. Der 83-Jährige müsse aber nicht künstlich beatmet werden, sein kli­ni­scher Zustand sei „beruhigend“, sagte der behandelnde Arzt Alberto Zangrillo vom Mai­länder San Raffaele-Krankenhaus. Wie konn­te das geschehen? Die Presse vermutet eine An­ste­ckung auf Sardinien in Berlusconis Som­mer­re­si­denz an der Costa Smeralda. Dort befindet sich auch die Diskothek von Berlusconis Freund Flavio Briatore, aus der wegen Missachtung von Hygieneregeln ein Corona-Hotspot geworden war.

13. August 2020
Der häufigste Name in Mailand ist Hu: Unter den häu­figs­ten Fa­mi­lien­na­men in Mailand gibt es eine Neuheit: Der chinesische Fa­mi­lien­na­me Hu ist der am weitesten verbreitete Fa­mi­lienname in Mailand, sowohl bei Männern als auch bei Frauen und damit auch in der Ge­samt­rang­liste. Laut Angaben des Stan­des­am­tes von Palazzo Marino überholte der Fa­mi­lien­name Hu Mitte 2020 den Namen Rossi in der Frauenwertung, 2210 gegen 2133, wäh­rend bei den Männern das Überholen bereits vor einiger Zeit stattgefunden hatte. 2454 Hu gegen 1873 Rossi. Die Summe beträgt somit 4664 Hu und 4006 Rossi. An dritter Stelle steht der Familienname Colombo ( insgesamt 3375), an vierter Ferrari (insgesamt 3226).

3. August 2020
San-Giorgio-Brücke in Genua eingeweiht: Am 14. August 2018 war der west­liche Pylon zu­sammen mit den beidersei­ti­gen Ein­hän­ge­trä­gern des Ponte Mo­randi in Genua eingestürzt. 30 bis 35 Personenwagen und drei Lastwagen waren damals in die Tiefe gestürzt, wodurch 43 Menschen ums Leben ge­kommen waren. Genuas Morandi-Autobahnbrücke wurde zum Symbol für Italiens marode Infrastruktur. Die neue San-Giorgio-Brücke an alter Stelle, de­ren Entwurf vom Genueser Stararchitekt Ren­zo Piano stammt, zeugt von Italiens Leis­tungs­ver­mögen. Kaum zwei Jahre nach der Katastrophe ist sie fertig. Es wurde nonstop an dem Neubau gearbeitet: 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche.

23. Juli 2020
Staatsanwaltschaft schließt Ca­ra­bi­nie­ri-Ka­ser-ne: In Piacenza (Emilia Ro­magna) hat die Staats­an­walt­schaft eine ge­sam­te Kaserne der Cara­bi­nieri geschlossen und beschlagnahmt. Gleichzeitig wurden fünf Carabinieri ver­haf­tet. Ein weiterer Carabiniere bekam Hausarrest. Insgesamt sind 23 Per­sonen – darunter zehn Carabinieri – in einen unglaublichen Kri­mi­nal­fall verwickelt. Wie von mehreren Nach­rich­ten­agen­turen be­richtet, hätten die Si­cher­heits­kräfte Verdächtige ge­fol­tert und er­presst. Außerdem hätten die Beamten während der zeitweise strik­ten Aus­gangs­sper­re in Italien Drogendealern Er­laub­nisse aus­ge­stellt, mit denen diese weiter ihren Geschäften nach­gehen konn­ten.

16. Juli 2020
Benetton raus aus den Autobahnen: Die Ita­lie­nische Regierung hat ernst ge­macht und kauft den Mehrheitsanteil der Autostrade per l'Italia (ASPI) von der Infrastruktur-Hol­ding At­lantia, von der die Benetton Group der be­deu­tends­te Aktionär ist, zurück. ASPI be­treibt rund 3.300 Ki­lometer italienischer Au­to­bahnen, was ca. 56 Prozent des ge­büh­renpflichtigen italienischen Au­to­bahn­net­zes entspricht. Ein ent­schä­di­gungs­loser Entzug der Be­trei­ber­lizenz des Konsortiums ist damit vom Tisch. Auslöser war der Einsturz einer Au­to­bahnbrücke (Morandi-Brücke) bei Genua, bei dem 43 Menschen ums Leben kamen. Die Regierung warf damals dem Auto­bahn­be­trei­ber Ver­säumnisse bei der Instandhaltung des Mautstraßennetzes vor.

6. Juli 2020
Ennio Morricone 91-jährig gestorben: Wer kennt seine Musik nicht? Die be­rühm­tes­te Mundhar­mo­ni­ka­melo­die der Musik­geschichte ver­danken wir ihm: Sie besteht aus nur drei Tönen! Drei Töne, eine kleine ab- und wieder auf­stei­gende Se­kunde wie ein Aus- und Ein­atmen. Gespielt von Charles Bronson als Jun­ge mit der Mund­har­mo­nika in Sergio Leo­nes Italowestern „Spiel mir das Lied vom Tod“. Doch der stu­dierte Musiker, der seine Karriere als Thea­ter­kom­ponist be­gann, hat dem Kino weitaus mehr unvergessliche Mu­sik­wer­ke hin­ter­lassen. In 40 Jahren schrieb der Kom­po­nist über 500 Filmmusi­ken. Zweimal er­hielt Mor­ricone einen Oscar, 2016 für die Musik zum Film „The Hateful Eight“ und 2007 für sein Lebenswerk.

16. Juni 2020
Pizza napoletana aus dem Elektroofen?: Die Kunst des Pizza­backens zählt seit 2017 zum „im­ma­te­riellen Kultur­erbe der Mensch­heit“. Insbesondere die „Pizza napoletana“ steht unter dem Gütesiegel „Garantierte tra­di­tio­nelle Spe­zialität“. Die Garantie gilt, wenn für ihre Zu­be­rei­tung gewisse Vor­ge­hens­wei­sen eingehalten werden, wie beispielsweise: „Das Backen der 'Pizza na­po­le­tana' erfolgt aus­schließ­lich in Holz­öfen“. Nun kam aber ein elek­tri­sches Gerät auf den Markt, von dem sogar eine der großen Pizzalobbys Neapels be­haup­tet, es genüge den allerhöchsten An­sprüchen der Tradition. Die Ver­ei­ni­gung der Pizzabäcker Neapels sieht dadurch aber ihre ganze Kunst in Gefahr. Für sie ist der „forno a legna“ (Holzofen) heilig! Die UNESCO und die EU drohen schon damit, ihre An­er­ken­nungs­mar­ken zurück­zuziehen.

6. Juni 2020
„Statische“ Öffnung der Diskotheken in Sizilien: In Sizilien sollen Dis­ko­the­ken wieder öffnen dürfen, aber in einer „statischen“ Form. Tanzen wird zu­nächst ver­bo­ten sein. Der Ausbruch von scharfen Kontro­versen war vor­pro­gram­miert. Viele Sizilianer zeigen in den sozialen Medien ihren Unmut. Vie­le User bezeichnen diese Entschei­dung als absoluten „Wahnsinn". Ein User fragt, wie sich denn das verträgt, dass „in derselben Verord­nung die Ver­pflich­tung zum Tragen einer Ge­sichts­maske und die Eröffnung der Discos am 8. Juni fest­ge­legt sind".

18. Mai 2020
Italien öffnet dien Grenzen am 3. Juni: Um den Tou­rismus wieder ankurbeln, will Italien seine Grenzen wieder öffnen. Ab diesem Datum wer­den sowohl die Ein­reise aus EU-Staaten so­wie Reisen innerhalb Italiens ohne Ein­schrän­kun­gen möglich sein. Ab kommenden Montag dürfen in Italien auch Bars, Res­tau­rants und der Einzelhandel wieder öffnen. Es sei, so Italiens Ministerpräsident Giu­seppe Conte ein „kalkuliertes Risiko“. Die zwei­wö­chi­ge Quarantäne nach der Einreise wird dann auch wegfallen.

8. Mai 2020
Mafiosi profitieren von Corona-Virus: Am An­fang der Corona-Krise verfügte das Jus­tiz­mi­nis­terium, dass aus Grün­den der Ge­sund­heits­vor­sor­ge die Bele­gung der Ge­fäng­nis­an­stal­ten für die Zeit der Krise aus­gedünnt werden solle. Profitieren sollten hauptsächlich schwerkranke Insassen und solche, die kurz vor Haftende standen. Ausdrücklich aus­ge­nom­men sollten Mitglieder der Mafia sein. Doch dieses Gebot wurde offenbar über­se­hen. Etwa 6000 In­sas­sen wurden da­rauf­hin entlassen, inklusive 376 Mafiosi. Mitglieder der si­zi­lia­ni­schen Mafia, der 'Ndrangheta und der Camorra waren dabei, die in den Haus­ar­rest kamen. Jetzt will der Sizilianer Alfonso Bonafede, Jus­tiz­mi­nis­ter von den Cinque-Stelle-Bewegung, dies rückgängig machen.

11. April 2020
Jogger „entkommt“ Carabiniere: Ein viral ge­wor­denes Video aus Pescara (Marche) lässt Italien schmunzeln. In den von einem Smart­phone gedrehten Aufnahmen ist ein Jogger zu sehen, der auf dem Strand sein Lauf­trai­ning absolviert, was in Italien derzeit ver­bo­ten ist. Auf dem Video sieht man einen Ca­ra­biniere, der sich dem Jogger nähert. Letz­terer macht aber kaum An­stal­ten, der Auf­for­de­rung des Carabiniere, stehen zu blei­ben und sich aus­zu­weisen, nach­zu­kommen. Er setzt zu einem Sprint an, dem der Ca­ra­bi­nie­re nicht ge­wach­sen ist. Das Video zeigt aber nicht das Ende der Geschichte. An der Strand­pro­me­nade wird der Läufer von einer Streife der Finanz­wache abgefangen. Er wird wegen Missachtung des Dekrets des Prä­si­den­ten des Ministerrats und wegen Wi­der­stands gegen die Staats­ge­walt an­ge­zeigt. Ihn erwartet eine Geldstrafe von nicht weniger als 4.000 Euro.

21. März 2020
In Italien die meisten Coronavirus-Toten: Ein trauriger Rekord. Italien ist weltweit das Land mit den meisten Corona­virus-To­ten. Die Zahl der In­fi­zier­ten klet­terte auf 47.000 Menschen. Die meisten der 4.000 To­des­opfer waren al­ler­dings be­reits von an­de­ren Krank­hei­ten be­las­tet. 4.400 Men­schen sind in­zwi­schen ge­ne­sen. Das ent­spricht einer Rate von dra­ma­tischen 10 Prozent. Doch diese Rate ist laut Ex­per­ten nicht rea­lis­tisch. Sie meinen, dass es in Ita­lien sehr viel mehr Infi­zierte gibt als es of­fi­ziel­le Sta­tis­ti­ken aus­wei­sen – vie­le von ih­nen ha­ben kei­ne Symp­to­me oder nur leich­te wie bei ei­ner Grip­pe. Von der Dun­kel­zif­fer der „Geis­ter­träger“ von Co­ro­na, wie man sie nennt, hängt die Sterb­lich­keits­quo­te sehr we­sent­lich ab. Glaubt man den Fach­leu­ten, liegt die wah­re Ra­te bei einem bis drei Prozent.

9. Februar 2020
Mirella Freni gestorben: Kurz vor ihrem 85. Geburts­tag ist die italie­nische Opern­diva Mirella Freni ge­storben. Mirella Freni war einer der großen Welt­stars der 1970er und 1980er Jahre. Die So­pran­sän­gerin hatte sich 2005 nach 50-jähriger Kar­riere zu­rück­ge­zo­gen. Ihr Debüt als Opern­sän­gerin hatte sie 1955 als Micaëla in Bizets Carmen im Teatro Muni­cipale in Mo­dena. Ihren letzten Auf­tritt hatte sie im April 2005 an der Washing­ton National Opera.

22. November 2019
Sardinen gegen Salvini: Matteo Salvini, Chef der rechts­po­pu­lis­ti­schen, frem­den­feind­lichen Lega will bei den am 26. November statt­fin­den­den Re­gio­nal­wah­len die traditionell linke Emilia-Romagna erobern. Dabei kommt ihm aber unerwarteter Gegenwind entgegen sei­tens der Bewegung der „Sardinen“. Zahl­rei­che, meist jun­ge Leu­te in Bologna wollten zeigen, dass sie mehr Men­schen mobilisieren können als Ex-Innenminister Salvini, der am 14. No­vem­ber Tag eine Kundgebung in der Stadt abhielt. Sie wollten Bolognas Haupt­platz eng ge­drängt „wie Sardinen“ fül­len, was ihnen auch gelang. In zahl­rei­chen ita­lie­ni­schen Städten sind wei­te­re Kund­ge­bun­gen geplant.

2. November 2019
Plastiksteuer für Unternehmen eingeführt: Die italienische Regierung will die Umweltpolitik fördern. Am 1. Juni 2020 wird eine Plastiksteuer einge­führt. Für je­des Kilo produzierte Plastikverpackung wird eine Steuer von ei­nem Eu­ro ein­ge­führt. Damit sollen vor allem Einmal-Weg­werf­pro­duk­te besteuert werden. Die Steuer wird vor al­lem Plas­tik­fla­schen, Po­ly­ethy­len-Ver­packungen für Lebensmittel, Te­tra­pak für Milch und Plastikflaschen für Waschmittel belasten. Sie wird aber nicht Gegenstände aus Plastik (wie beispielsweise Spritzen) betreffen, die mehrmals gebraucht werden können. Steuerentlastungen sind für jene Großhändler geplant, die verpackungslose Produkte wie Lebensmittel, Waschmittel, oder Hygieneprodukte verkaufen.

9. August 2019
Sitzverbot auf der Spanischen Treppe in Rom: Die "Ewi­ge Stadt" will die Aus­wirkungen
Roma, romanissima ...: Rom für junge Leute
Roma, roma­nis­si­ma ... Rom für junge Leute
des Mas­sen­tou­ris­mus unter Kon­trolle bringen. Verboten sind durch neue Bestimmungen das Baden in Brun­nen sowie das Spa­zie­rengehen mit nacktem Ober­körper. Untersagt ist es auch, sich auf historische Monumente zu setzen. Bei Zuwiderhandlungen drohen Strafen von bis zu 400 Euro. Der Stadtrat hatte bereits im Juni diese Regeln ver­ab­schie­det. Nun geht die Polizei aber gegen Re­gelverstöße aktiv vor. Polizisten vertreiben mit Trillerpfeifen Be­sucher, die sich auf den berühmten Marmorstufen im his­to­rischen Zentrum Roms ausruhen wollen. Auch andere italienische Städte versuchen seit Längerem schon, mit strengeren Regeln des Tou­ristenansturms Herr zu werden.

30. Juli 2019
Kein Grundrecht auf Pausenbrot in den Schulen: In Ita­lien ist es üblich, dass die Schulen in ihren Men­sen das (nicht kostenlose) Mittages­sen aus­ge­ben. 2017 hatten sich Eltern in Turin und Benevento rechtlich dagegen zur Wehr gesetzt und gegen das Verbot, von zu Hause mitgebrachte Speisen (sprich: Pau­sen­brot) in den Schul­räumen zu verzehren.
Pausenbrot reloaded
Man sprach von „guerra del panino“. In einem Urteil be­stä­tig­te der Staatsrat von Rom im September 2018 die Urteile mehrerer re­gio­na­ler Ver­wal­tungs­ge­richte, die den Verzehr von zu Hause mitgebrachten Speisen in den Schul­räumen erlauben und es Gemeinden untersagen, den Schul­kin­dern das Essen in der Mensa zwingend vor­zu­schrei­ben. In letzter Instanz hat nun das Oberste Ge­richt entschieden, dass es die Schulbehörden sind, die darüber entscheiden, ob Pau­senbrote mit­gebracht werden dürfen oder nicht. Es gibt auch kein Grund­recht auf mitgebrachte Pausenbrote für Schüler, weil es gegen das Gleichheitsprinzip an Schulen verstoßen könnte.

17. Juli 2019
Camilleri
Der Hund aus Terra­cotta
Andrea Camilleri gestorben: Der 93-Jährige starb am Mittwoch in einem Kran­ken­haus in Rom. Er war be­reits Mitte Juni in kritischem Zu­stand mit Kreis­lauf- und Atem­still­stand in die Kli­nik ge­kom­men. Sei­nen ers­ten Ro­man hat­te Ca­mil­le­ri erst mit 57 Jah­ren ver­öf­fent­licht. Der gro­ße Durch­bruch kam schließ­lich, als er be­reits im Ren­ten­al­ter war, mit sei­nen Mont­al­ba­no-Kri­mis, die auch in Deutsch­land gro­ßen Er­folg ha­ben. Er galt als kri­ti­sche Stim­me Ita­liens und be­fass­te sich auch in sei­nen Ge­schich­ten im­mer wieder mit heiklen Themen wie Kor­ruption und das organisierte Verbrechen.

10 - 13. Juli 2019
Unwetter in Italien: Ein schweres Unwetter am 10. Juli hat einen Teil der Adriaküste ins Chaos gestürzt. Es kam zu Über­schwem­mun­gen, Stromausfällen und Unfällen.
Sturmjäger: Im Auge der Tornados
Sturmjäger: Im Auge der Tor­nados
In manchen Orten kamen Hagelkörner in der Größe von Orangen herunter. Zahlreiche Strän­de wurden komplett verwüstet. Am 13. Juli terrorisierte eine Wind­hose die Badegäste, die sich an den Stränden zwischen Licola und Varcaturo bei Neapel aufhielten: Der Wir­belsturm hob Son­nen­schi­rme und Liegen an und beschädigte die Uferstrukturen. 15 Personen wurden leicht verletzt, darunter ein Kind, das von einem vom Wind getragenen Gegenstand ins Gesicht geschlagen wurde.

15. Juni 2019
Franco Zeffirelli gestorben:
Puccini, Giacomo - La Bohème
Puccini - La Bohème
Franco Zef­firelli (eigentlich Gian­franco Corsi/ geb. 12. Februar 1923 in Florenz, gest. 15. Juni 2019 in Rom) war ein italienischer Re­gisseur für Film, The­ater und Oper. Er wurde in­ter­na­tional unter anderem durch aufwendige Opern­ins­ze­nie­run­gen sowie seine preisgekrönten Sha­kes­peare-Ver­fil­mun­gen be­kannt. Zeffirelli war bis zuletzt produktiv und kreativ. Mit seiner neuen und letzten Traviata-Inszenierung wird in der kom­menden Woche die Opernfestival-Saison in der Arena in Verona eröffnet.

30. April 2019
Vor 30 Jahren starb Sergio Leone: Sergio Leone war ein italienischer Film­re­gis­seur, der das Genre „Western“ neu erfand. Mit den epischen Wes­tern­fil­men „Zwei glorreiche Halunken“ und „Spiel mir das Lied vom Tod“ konnte er in den späten 1960er Jahren seine größten Erfolge verbuchen. Der Western ist das typische Filmgenre Amerikas. In seiner Urform sind Siedler und Cowboys gut, während Indianer und Mexikaner die Bösen sind. Sergio Leone stellte dieses Prin­zip auf den Kopf. Seine Protagonisten sind keine moralischen Helden, sondern skrupellose und zur Gewalt bereite Figuren ohne Moral. So begründet der Regisseur das Genre des "Italo-Westerns".

29. April 2019
Streit um Leonardo: Vor 500 Jahren starb das Universalgenie Leonardo da Vinci. Matteo Salvini, Chef der rechtspopulistischen LEGA nutzt die Gelegenheit aus, um gegen den französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu schießen. So versucht die Lega-Unterstaatssekretärin im Kulturministerium, Lucia Borgonzoni, seit Mo­na­ten, den Transport einiger Meisterwerke Leonardos nach Paris zu verhindern. Sie befürchtet, dass Frankreich mit einer großen Ausstellung im Louvre Italien die Show stiehlt. Innerhalb der Regierung ist der Konfrontationskurs der Lega allerdings um­stritten. Koalitionspartner Cinque Stelle weist darauf hin, dass die meisten Leonardo-Werke ja zunächst in verschiedenen Ausstellungen in Italien zu sehen seien, bevor sie nach Paris geschickt werden sollen. Außerdem habe Paris Rom im Gegenzug Leihgaben für eine groß Raffael-Ausstellung zu dessen Ju­bi­läums­jahr 2020 ver­sprochen.

22. Februar 2019
Spitzenpolitiker muss in den Knast: Der frühere Prä­sident der Lombardei, Roberto Formigoni von Forza Italia (Berlusconis Partei), tritt mit sofortiger Wir­kung seine Gefängnisstrafe an. Das Kassa­tions­ge­richt hatte ihn wegen Korruption zu fünf Jahren und 10 Monaten Haft verurteilt. Er wurde bereits im Dezember 2016 wegen Korruption zu sechs Jahren Haft verurteilt. Formigoni hatte nach Über­zeugung des Gerichts Geld, eine Jacht, exklusive Reisen und Essen in Sternerestaurants von den Betreibern der Privatkrankenhäuser San Raffaele angenommen. Diese erhielten im Gegenzug von der Re­gio­nal­re­gierung öffentliche Mittel in Höhe von jeweils über 100 Millionen Euro. Die Verteidiger von Formigoni wollen erreichen, dass er in den Hausarrest überstellt wird, weil er schon über 70 Jahre alt ist.

13. Februar 2019
Frei Bahn für Radfahrer: Die italienische Regierung (bestehend aus Lega und Fünf-Ster­ne-Be­we­gung) will die ita­lienische Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung zu­guns­ten der Rad­fah­rer än­dern: So soll für Rad­fah­rer in­ner­halb von ge­schlos­se­nen Ort­schaf­ten bzw. in Zo­nen, in de­nen Tem­po 30 gilt, auch das Fah­ren ge­gen die Fahrt­rich­tung er­lau­bt sein und die Rad­fah­rer sol­len auch an Kreuzungen und Verkehrsampeln Vor­fahrt bekommen. Ge­mein­den müss­ten da­für an den Kreu­zun­gen ei­ne ei­ge­ne Vor­zugs­spur für die Rad­fah­rer ein­rich­ten. Au­ßer­dem sol­len Fahr­rä­der laut Vor­schlag so gut wie überall geparkt werden, auch auf Gehsteigen und in Fußgängerzonen.

8. Februar 2019
Die Abrissarbeiten zum Ponte Morandi haben be­gon­nen: Am 14. August 2018 war der westliche Pylon zusammen mit den beiderseitigen Einhängeträgern des Ponte Morandi in Genua eingestürzt. 30 bis 35 Personenwagen und drei Lastwagen waren damals in die Tiefe gestürzt, wodurch 43 Menschen ums Leben gekommen waren. Nun haben am 8. Februar 2019 mit einem kleinen Staatsak die Ab­riss­ar­beiten be­gon­nen. Mit dem Neubau wurde der berühmte ge­nu­eser Architekt Renzo Piano beauftragt. Das Bau­un­ter­neh­men Sa­li­ni Im­pre­gilo so­wie die vom ita­lie­ni­schen Staat kon­trollierten Un­ter­neh­men Fin­can­tie­ri und Ital­ferr sol­len die neue Brücke errichten. Im April 2020 soll die neue Brücke für den Verkehr freigegeben werden.

4. Februar 2019
Ab Mai Eintrittsgeld für Venedig: Zu Spitzenzeiten sind in der Lagunenstadt bis zu 130.000 Touristen täglich unterwegs. Die Venezianer sind über diese Ent­wick­lung sehr besorgt. Um das Problem „Mas­sen­tou­ris­mus“ in den Griff zu bekommen, wer­den Tages­tou­ris­ten ab Mai Ein­tritts­geld zah­len müs­sen, wenn sie Ve­ne­dig be­su­chen möch­ten. Men­schen, die in der Re­gion Ve­ne­to le­ben, sind da­von aus­ge­nom­men. Bis zum 31. De­zem­ber wird der Bei­trag drei Eu­ro pro Per­son be­tra­gen. Ab 2012 soll er dann auf sechs bis zehn Euro steigen (abhängig davon, ob es sich um einen Feiertag oder einen Tag in der Hochsaison handelt). Ziel des Bürgermeisters Luigi Brugnaro sei es, innerhalb von drei Jahren, also ab 2022, Tou­ris­ten dazu zu bringen, nicht nur Hotels, sondern auch Tagesausflüge zu buchen.

23. November 2018
Dolce & Gabbana in Chi­na boy­kot­tiert: Aus­löser des Boykotts war ein Werbespot, mit der Dolce & Gab­ba­na in China Kunden anwerben wollte. In einem im Internet veröffentlichten Videoclip versucht ein chi­nesisches Model mit Ess­stäb­chen mit we­nig Er­folg eine Pizza zu essen und in einem anderen Can­nel­lo­ni, mit Fleisch gefüllte Röh­ren­nu­deln. Dazu fragt aus dem Off eine Stimme: „Ist sie zu groß für dich?“ Das hatte zu einem Bann auf Webseiten wichtiger On­line-Händler der Volksrepublik geführt. China gilt als einer der größten und am schnellsten wachsenden Märkte für internationale Luxus-Label. Der Bann auf den Online-Seiten dürfte D&G teuer zu stehen kom­men. Inzwischen haben sich die bei­den Un­ter­neh­mer Ste­fano Gab­bana und Do­me­ni­co Dol­ce öffentlich entschuldigt.

26. September 2018
Italien führt Auto-Kindersitze mit Alarmsignal ein: In Italien sind in den vergangenen Jahren mehrere Kinder gestorben, die von ihren Eltern stun­den­lang im Auto gelassen wurden. Deshalb hat Italiens Parlament ein Gesetz be­schlossen, das vorschreibt, dass ab Juli 2019 alle Kindersitze mit einem elek­tro­nischen Signal ausgestattet werden müssen. Dieses Warnsignal soll ver­hin­dern, dass die Eltern Kleinkinder im Wagen vergessen. Wird ein Autofahrer mit Kind an Bord zwei Mal ohne einen solchen Kindersitz mit Alarmsignal erwischt, muss mit einer Strafe zwischen 81 und 326 Euro rechnen. Es kann ihm auch bis zu zwei Monaten der Führerschein entzogen werden.

20. Juli 2018
200 Jahre "ciao": Mit dem Lied „Piove“ gewannen Domenico Mo­dugno und Johnny Dorelli im Jahr 1959 das Festival von San Remo. In der Tat blieb die­ses Lied hauptsächlich für dessenn Refrain „Ciao, ciao, bambina“ in Erin­ne­rung, das sich bald weltweit verbreitete. Das Lied von Modugno brachte den ent­schei­den­den Wendepunkt im internationalen Schicksal des Wortes „Ciao“. Diese in­zwi­schen weltweit be­nutzte Grußformel, die die gleiche Ab­stam­mung wie das süd­deutsche servus (Latein: Diener) hat, stammt aus Italien, und zwar aus Ve­ne­tien. Es handelt sich um die venezianische Aussprechva­rian­te von schiavo (Diener, Sklave), nämlich s'ciao. Zurzeit begeht Italien den 200. Ge­burtstag dieses Grußes, der die Welt erobert hat. Genau vor zwei Jahr­hun­der­ten fand das Wörtchen (das natürlich in münd­licher Form bereits langer bestand) die erste schriftliche Er­wähnung.

5. April 2018
Artischocken auf jüdische Art nicht koscher?: Italiener verzichten nur un­gern auf ihre Essenstraditionen. Und das gilt offensichtlich auch für ita­lie­ni­sche Juden, die in einen Streit mit dem Oberrabbinat in Jerusalem ge­ra­ten sind. Eines der beliebtesten Artischockenrezepte Roms, die sogenannten „Carciofi alla giudia“ (Artischocken auf jüdische Art) soll laut dem Ober­rab­bi­nat in Israel nicht koscher sein. Ausschlaggebend für das Verbot ist das Herz der Artischocke, der angeblich „voller Würmer“ sein könne, und nur schwer zu säubern sei. In Mai­land hat daraufhin die jüdische Gemeinde die Res­tau­rant­ket­te „Ba’Ghetto“ auf­gefordert, die Artischocken von der Speisekarte zu nehmen. Aus Rom kommt hingegen ein Video, das die Anordnung aus Jeru­sa­lem kritisiert. Darauf sind Oberrabbiner Riccardo Di Segni und die Leiterin der jüdischen Gemeinde, Ruth Dureghello, zu sehen, wie sie Artischocken schälen.

17. März 2018
Begrapscht Frau und wird von ihr festgenommen: Es geschah in Rom auf einem Bus der Linie 64, als ein 39 Jahre alter Italiener kongolesischer Her­kunft sich einer Frau näherte und sie zu berühren und zu belästigen be­gann. Der Mann konnte nicht ahnen, dass sein „Opfer“ eine stell­ver­tre­ten­de Leiterin der Staatspolizei im Dienst der "Squadra Mobile" (mobilen Krimi­nal­po­li­zei­ein­heit) war – Abteilung „Verbrechen von sexueller Gewalt“. Die Po­li­zis­tin, die am Ende ihrer Schicht nach Hause zurückkehrte, forderte den Mann mehrmals auf, aufzuhören. Trotzdem berührte er sie weiter und versuchte sogar, sie zu küssen. Schließlich reagierte die Frau: Sie legte ihm Hand­schellen an und verhaftetet ihn.

13. Februar 2018
Mussolini nicht mehr Ehrenbürger Mantuas: Benito Mussolini, „Diktator und Freiheitsfeind“, ist nicht mehr Ehrenbürger der Stadt Mantua (Lom­bar­dei). Der Stadtrat billigte den von Pd, der italienischen Linken und der Lista Palazzi vorgelegten Antrag, der von der Mehrheit im Stadtrat fast einstimmig ange­nomen wurde. „Wir wollen die Geschichte nicht auslöschen“ – erklärte Bür­ger­meis­ter Mattia Palazzi (vom Partito democratico) – „sondern darüber dis­ku­tie­ren, welche Werte in unserer Stadt geehrt werden sollen.“ Die Ehren­bür­gerschaft wurde dem Duce am 21. Mai 1924 erteilt, wie es in jenen Jahren in vielen italienischen Gemeinden auch geschah.

30. Dezember 2017
Zugang zum Markusplatz mit Ampeln geregelt: Seit Jahren wird in Ve­ne­dig über Maßnahmen zur Regelung der Touristenströme gesprochen. Täg­lich besuchen bis zu 100.000 Besucher die "Serenissima". Jetzt soll es einen "Numerus clausus" geben, der mit einer Ampel, die zum Warten auffordert, wenn der Platz voll ist, kontrolliert wird. Es ist eine der Neuheiten, die Bür­ger­meister Brugnaro 2018 für die Kontrolle der Touristenströme angekündigt hat. „Es gibt europäische Gesetze, die wir einhalten müssen, aber wir ex­pe­ri­men­tieren mit einer neuen Software, die es uns ermöglicht, mit den Kameras in Echtzeit zu sehen, wie viele Menschen sich auf dem Markusplatz befinden. Auf diese Weise kann aus Sicherheitsgründen eingegriffen werden, wenn ein bestimmter Grenzwert überschritten wird“.

9. Dezember 2017
Italien plant Auto-Kindersitze mit Signal: Die Verkehrskommission der ita­lie­nischen Abgeordnetenkammer will Autofahrer mit Kindern ver­pflich­ten, sogenannte "seggiolini anti-abbandono" (Kindersitze, die verhindern sollen, dass Kinder allein im Auto gelassen werden) zu verwenden. In Italien starben in den vergangenen Jahren mehrere Kinder, die von ihren Eltern stundenlang im Auto gelassen wurden. Der letzte Fall ereignete sich im Juni in Castel­fran­co di Sopra (Toskana), als ein 16 Monate altes Mädchen an Herzstillstand starb, nachdem es stundenlang allein im aufgeheizten Auto geblieben war. Auto-Kinder­sitze mit einem elektronischen Signal sollen zur Pflicht werden.

17. November 2017
Mafiaboss Totò Riina ist tot: Salvatore „Totò“ Riina war fast 20 Jahre lang einer der brutalsten und gefürchtetsten Paten der sizilianischen Mafia. Er galt als „Capo di tutti i capi“ „Boss aller Bosse“). Man nannte ihn „la belva“ (die Bestie). Der 1993 inhaftierte Riina (Aussprache: Ri-ina) wurde dreizehn Mal zu lebenslanger Haft verurteilt und saß bis zu seinem Tod im Gefängnis, ob­wohl am 5. Juni 2017 ein Kassationsgericht ein früheres Urteil verworfen hat­te, mit dem ein Gesuch um Entlassung abgelehnt worden war, mit der Be­grün­dung, dass Riina wie jeder Häftling das „Recht auf einen Tod in Würde“ habe. Am 19. Juli 2017 entschied schließlich ein Gericht in Bologna – mit gro­ßer Erleichterung der Öffentlichkeit – dass Riina nicht vorzeitig aus dem Ge­fängnis entlassen werden dürfe. Er verstarb am 17. November 2017 in der Krankenabteilung des Hochsicherheitsgefängnisses in Parma.

31. Oktober 2017
Eltern müssen Kinder zur Schule begleiten: Die italienische Bil­dungs­mi­nisterin Valeria Fedeli (die fälsch­li­cher­wei­se behauptet hatte, ein Uni­ver­si­täts­studium absolviert zu haben) spricht davon, dass Eltern auch Mittelschüler (also bis zum 14. Lebensjahr) noch zur Schule begleiten und wieder abholen sollen. Seien sie verhindert, sollen sie die Großeltern schicken. Freunde macht sich die Ministerin damit nicht. Gegner drängen auf eine gesetzliche Lösung, damit Kinder auch künftig den Weg in die Schule und von dort nach Hause alleine antreten dürfen, sofern dies die Eltern für richtig halten.

15. Oktober 2017
Partei der Schönheit in Italien gegründet: Zwei bekannte Per­sön­lich­kei­ten des öffentlichen Lebens Italiens, der Kunstkritiker, Politiker, Kulturkom­men­ta­tor und Fernsehpersönlichkeit Vittorio Sgarbi und der ehemalige Finanz- und Wirtschaftsminister Giulio Tremonti, haben eine neue politische Partei ge­gründet, die bei den bevorstehenden Europawahlen und den zeitgleichen ita­lie­nischen Kommunalwahlen antreten wird. Sie heißt "Rinascimento" (Re­nais­sance). Es soll vor allem eine Partei zur Rettung von Schönheit und Ästhetik sein. Sgarbi befasst sich schon seit Längerem mit den italienischen Bau­sün­den der letzten Jahr­zehn­te. Die Partei soll sich gegen die ästhetische Ver­schan­de­lung nicht nur Italiens, sondern ganz Europas stellen. Die neue Partei soll Italien zu einer Renaissance 2.0 bringen, zu einer kultivierten und effi­zienten Politik, die der Welt der Ideen neue Grundlagen gibt.

12. September 2017
Eltern und Kind sterben in Vulkankrater: Ein elfjähriges Kind und dessen Eltern sind in Pozzuoli in der Nähe von Neapel in einem Krater eines Vulkan­felds ums Leben gekommen. Der vulkanisch geprägte Ort Pozzuoli ist das wichtigste Zentrum der Phlegräischen Felder. Auf Gemeindegebiet befindet sich die Solfatara. Diese ist ein Vulkankrater, der touristisch genutzt wird. Die Solfatara ist durch zahlreiche Gasaustritte gekennzeichnet. Bei Temperaturen <200 °C treten hier Wasserdampf und zahlreiche weitere Gase aus (u. a. Schwefel-, Antimon- und Quecksilberverbindungen). Der Junge war zunächst in den abgesperrten Bereich des Vulkanfelds geraten und gestürzt. Seine El­tern hatten dies gesehen und versucht, ihn zu retten. Alle drei starben. Es ist noch nicht ganz klar, ob die Familie durch die Gase oder durch einen tiefen Sturz, nachdem unter ihnen der Boden wegbrach, gestorben ist.

31. Juli 2017
Koch gefeuert wegen Pasta "al dente": Maurizio Landi, ein bekannter italienischer Koch, hatte sein Glück in Frankreich gesucht und dort in einem Bistro eine Stelle gefunden. Weil es bekannt war, dass das Lokal einen ita­lienischen Koch hatte, verlangten die Gäste des Lokals öfters Pasta­ge­rich­te. Freilich werden in Frankreich Nudeln – so wie auch in Deutschland – vor­wie­gend als Beilage gegessen und ziemlich weich gekocht. So dauerte es nicht lange, bis sich die ersten Kunden wegen der "al dente" gekochten Pasta be­schwerten. Landi weigerte sich aber, italienische Gerichte zu verfälschen, ebenso weiterte er sich, "Spaghetti alla bolognese" [] zu servieren. So wur­de er, noch bevor er richtig angefangen hatte, gefeuert. Es folgte ein Presse­krieg zwischen Frankreich und Italien, der bis zu Boykottaufrufen führte. In den italienischen Medien wurde Landi als ein Held gefeiert.

6. Juli 2017
Il gelato sospeso: Das „Schwebende Eis" ist eine Initiative, die sich an dem „caffè sospeso" [] orientiert, der in Neapel zur Tradition gehört. Wie es funktioniert? Man kauft ein Eis und zahlt zwei: Das zweite ist für Kinder aus Familien in finanziellen Schwierigkeiten reserviert. Zahlreiche Bars (zu­nächst ausschließlich in der Hauptstadt Rom) haben sich der Initiative an­ge­schlos­sen. Die Initiative wurde vom Verein „Salvamamme" („Rette die Mütter") in die Wege geleitet. Welche Bars sich angeschlossen haben, kann man auf der Facebook-Seite von „Salvamamme" erfahren. Die Initiative ist bereits im dritten Sommer. Man erhofft sich eine Erweiterung auf Bars in ganz Italien.

22. Juni 2017
Italien wegen Folter verurteilt: 2001 war es am Rande des G8-Gip­fels in Genua zu schweren Ausschreitungen und Straßenschlachten zwischen Polizei und Globalisierungsgegnern gekommen, bei denen ein Demonstrant von ei­nem Polizisten erschossen wurde und hunderte Personen verletzt wurden. Der Eu­ro­päische Gerichtshof für Menschenrechte hat nun Italien wegen Poli­zei­ge­walt gegen Demonstranten beim besagten Gipfel verurteilt. Die Richter wer­te­ten die nächtliche Stürmung einer Schule, in der Gipfelkritiker über­nach­te­ten, als Folter. 500 Globalisierungsgegner wurden damals verletzt. Einige von ihnen hätten, so der Gerichtshof, dauerhafte Verletzungen da­von­ge­tra­gen. Das Vor­gehen der Polizei sei wahllos und unverhältnismäßig ge­we­sen. Den 42 Klägern aus mehreren Staaten wurden Entschädigungszahlungen zwischen jeweils 45.000 und 55.000 Euro zugesprochen.

6. Juni 2017
Kommt Mafiaboss Totò Riina aus dem Gefängnis?: Salvatore „Totò“ Riina galt als „Boss der Bosse“ in der sizilianischen Mafia. Er war einer der brutalsten Paten der „Cosa Nostra“ und wird für mehr als 150 Auftragsmorde verantwortlich gemacht, schließlich rund 20 Mal zu lebenslanger Haft ver­ur­teilt. Unter anderem wurde er für schuldig befunden, die Morde an den An­ti-Mafia Richtern Giovanni Falcone und Paolo Borsellino beauftragt zu haben. Seit den 1970er Jahren wurde er per Haftbefehl gesucht, aber erst 1993 ver­haftet, vermutlich genoss er Protektion seitens der sizilianischen Re­gie­rung und der Democrazia Cristiana. Jetzt könnte Riina eventuell wegen seines schlechten Gesundheitszustands bald das Gefängnis verlassen, weil er, so das oberste italienische Gericht, das Recht auf einen Tod in Würde“ habe. Das Gericht verwarf damit ein Urteil, mit dem ein Gesuch um Entlassung abgelehnt wor­den war. Noch muss allerdings ein Gericht in Bologna ent­schei­den, ob Riina unter Hausarrest gestellt wird. Angehörige von Mafia-Opfern reagierten em­pört auf den Beschluss.

12. Mai 2017
Numerus clausus für die „Cinque Terre“?: Die berühmten "Cinque Ter­re" (fünf Dörfer) in Ligurien sind ein Touristenmagnet. Seit 1997 sind sie mit den umgebenden Wein- und Oliventerrassen UNESCO-Weltkulturerbe. In­zwi­schen ist das gesamte Umland auch Nationalpark. Zur Gefahr geworden ist der Mas­sen­tourismus, der die Orte überrollt. Vor allem Kreuzfahrtgäste ma­chen den Einwohnern zu schaffen. Die "Traumschiffe" landen in La Spezia und kippen Tausende von Touristen aus, die auf die "Sehenswürdigkeiten" der Ge­gend losgelassen werden. Jetzt wird ein neuer Anlauf genommen, die Zahl der Besucher zu beschränken. Bereits jetzt dürfen Besucher nur mit ent­spre­chen­den Tickets die Wanderwege der Region benutzen. Gedacht wird da­rü­ber, den Zutritt zu den Städtchen nur noch mit einer im Vorfeld erworbenen Eintrittskarte zu ermöglichen, die im Voraus gebucht werden muss. Bei Über­schreitung einer täglichen Besucherzahl, so die Parkverwaltung, werden keine Tickets mehr ausgestellt. Noch sind sich aber die Behörden der fünf Dörfer nicht einig ...

29. April 2017
Der längste rote Teppich der Welt: In Rapallo (Ligurien) wurde der mit 8,332 km längste rote Teppich der Welt verlegt. Bisher war die deutsche Stadt Gera Inhaberin dieses Rekords mit 5,354 km. Anlass war die Ein­weih­ung des „Marciapiede della Pagana“, eines Gehwegs, der Santa Margherita Ligure mit dem malerischen Ort Portofino [] verbindet, ohne Unter­bre­chun­gen. Die kurvenreiche, enge Küstenstraße von Santa Margherita Ligure nach Portofino, entlang der der Gehweg verläuft, gilt als eine der schönsten Küs­ten­straßen der Welt. An dem der Einweihung angeschlossenen Frühlings­marsch („Passeggiata di Primavera“) nahmen neben der Lokalhonoratioren auch zahlreiche prominente Sportler teil, wie Teresa Frassinetti, Wasserball-Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro und die Was­serball-Legende Eraldo Pizzo.

6. März 2017
Rekordtief an Geburten in Italien: Immer weniger bambini in unserem Nachbarland! Laut dem ISTAT (Istituto Nazionale di Statistica / deutsch: Na­tio­nales Institut für Statistik) ka­men 2016 in Italien 474.000 Kinder auf die Welt, 12.000 weniger als 2015, was einem Rückgang von 2,4 Pro­zent bedeutet. Einzige Ausnahme ist Südtirol mit einem Geburtenwachstum von 1,34 Pro­zent. Dadurch sinkt die italienische Bevölkerung auf 60,579 Millionen Ein­woh­ner, das sind 86.000 weniger als im Vorjahr. 216.000 Italiener wanderten im vergangenen Jahr ins Ausland aus. 205.000 Ausländer erhielten die ita­lie­ni­sche Staatsbürgerschaft. Jetzt sucht die italienische Regierung nach Maß­nah­men einer gezielten Familienpolitik, um diesem Trend ent­ge­gen­zuwirken.

5. Februar 2017
Berühmter Schauspieler rügt Smartphone-Chatter: Während einer Theatervorstellung in Neapel im Teatro Bellini unterbrach der berühmte Schauspieler Toni Servillo (Die große Schönheit“) die Aufführung, näherte sich einem Zuschauer in der ersten Reihe und rügte ihn: „Wollen Sie nicht aufhören mit Ihrem Smartphone?" – sagte er – „Hier sind echte Menschen, nicht das Fernsehen!“ Danach stieg er wieder auf die Bühne, als ob nichts gewesen wäre. Der Zuschauer in der ersten Reihe hatte ununterbrochen gechattet und Anrufe angenommen. Die Reaktion von Servillo war durchaus höflich und nach seiner Rüge erhielt der Schauspieler einen Mega-Applaus seitens der weiteren Zuschauer. „Man bräuchte einen Toni Servillo in jedem Kino und in jedem Theater“, war einer der zahlreichen positiven Kommentare in den sozialen Medien.

27. Januar 2017
Wegen Stillens des Postamts verwiesen: Francesca Castelli, eine junge Mutter aus Biella (Piemont) hatte ihrem drei Monate alten Kind in einem Post­amt der Stadt die Brust gegeben. Worauf sie des Gebäudes verwiesen wurde. Stillen sei nicht erlaubt, sagte man ihr. Nur das Fläschchen geben sei erlaubt. Die junge Frau hatte davor nach einem Badezimmer gefragt, um den Kleinen zu stillen und ihm die Windeln zu wechseln. Man sagte ihr, dass man dafür nicht ausgerüstet sei, schließlich sei ein Postamt keine Bar. Fran­cesca Castelli erwähnte den Vorfall bei Facebook, was für viel Auf­re­gung sorgte. Schließlich schaltete sich die zuständige Ministerin ein. In einem Tweet kündigte sie eine entsprechende Verhaltensregel für die gesamte öffentliche Verwaltung an.

2. Januar 2017
Facebook löscht Bild von nackter Neptunstatue: Die Zensurrichtlinie von Facebook bei Nacktdarstellungen löst immer wieder Kopfschütteln und Kritik aus. Ein Bild von der Neptunstatue, dem Wahrzeichen der Stadt Bolo­gna, war von der italienischen Schriftstellerin Elisa Barbari als Werbung für ihre Webseite über Sehenswürdigkeiten der Stadt Bologna gewählt worden. Die 3,35 Meter hohe Bronzestatue Neptuns umgeben von Sirenen und Del­fi­nen steht nackt in der Mitte des Neptunbrunnens im Zentrum der Stadt. Das soziale Netzwerk löschte das Bild, weil es "sexuell explizit" sei. Ganz Italien ist empört. Ich denke, so der Kunstkritiker Philippe Daverio, dass wir einer Art ethischen Er­pres­sung weltweit nachgeben. Das Netzwerk wird zum Ort der zukünftigen Re­pression.“

18. Januar 2013
König der Paparazzi verurteilt: Fabrizio Corona, der König der ita­lie­ni­schen VIP-Fotografen, wurde vom Obersten Gericht in Rom wegen räu­be­ri­scher Erpressung und rechtswidriger Verwendung von persönlichen Daten in letzter Instanz zu fünf Jahren Haft verurteilt. Der bekannte Paparazzo [] hatte mit einem Komplizen über Jahre hinweg zahlreiche Prominente er­presst, indem er gedroht hatte, unliebsame Fotos von ihnen zu ver­öf­fent­li­chen, sollten sie ihn nicht bezahlen. Inzwischen ist Corona untergetaucht und steht auch auf der Fahndungsliste von Interpol.