Paparazzo
(Plur. Paparazzi) |
Das Wort „Paparazzo" stammt vom Namen eines aufdringlichen Pressefotografen aus dem Film Das süße Leben (1960) von Federico Fellini. Dessen Namensgeber wiederum war der Hotelbesitzer Coriolano Paparazzo aus Catanzaro, der im Reiseführer By the Jonian Sea von George Gissing erwähnt wird. Fellini hatte das Buch während der Vorbereitung zu seinem Film gelesen und war von dem Namen fasziniert. |
Tazio Secchiaroli (1925-1998) war sicher nicht der
erste Fotograf, der auf Jagd nach Prominenten ging. Er lauerte
seinen „Opfern" auf wie eine Beute. Später
wurde er der Lieblingsfotograf von Sophia Loren, mit der er
Jahrzehnte lang befreundet blieb. Mit seiner Vorgangsweise
inspirierte Secchiaroli Federico Fellini zur Figur
eines Fotografens in La Dolce Vita, der von berühmten
Regisseur „Paparazzo“ genannt wurde. Nach
diesem Film wurde aus dem Wort die Bezeichnung schlechthin
für die Art des sensationsgierigen
und aufdringlichen Pressefotografen, der Prominenten
nachstellt.
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Paparazzi
(Mehrzahl von Paparazzo) arbeiten meist für die
Boulevardpresse. Ihre Vorgangsweise wird oft kritisiert: Einerseits
wird die Rechtmäßigkeit und die Notwendigkeit der
freien Berichterstattung (besonders über „Personen
der Zeitgeschichte“) als Bestandteil der Pressefreiheit
betont. Andererseits wird das Eindringen in die Privatsphäre
und die Veröffentlichung von Details als unrechtmäßige
Verletzung der Privatsphäre und unethisches Verhalten angeprangert. |
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Denn selbst Personen des
öffentlichen Lebens dürfen nicht jederzeit und in
jeder Situation fotografiert werden. Für Aufsehen
und heftige Diskussionen sorgte im Jahr 2004 das so genannte
„Caroline-Urteil" des Europäischen Gerichtshofs.
Anfang der 1990er-Jahre war die Prinzessin Caroline von Monaco
konsequent gegen die Veröffentlichungen
von Paparazzi-Fotografien aus ihrem Privatleben vorgeganern. |
Nach mehreren Prozessen, die sich durch alle Instanzen bis
zum Bundesgerichtshof, dem Bundesverfassungsgericht
und dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
zogen, brachte das vom Europäischen Gerichtshof für
Menschenrechte 2004 gefällte Urteil erhebliche Einschränkunge
für die gesamte europäische Presse, was
deutsche Medien als Einschränkung der Pressefreiheit
kritisierten. Das Urteil betonte die Schutzwürdigkeit
der Privatsphäre im Allgemein und auch jene
von Prominenten.
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I pappagalli [] |
Prinz und Paparazzi
von Sky DuMont |
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Schlagzeilen |
Holllywoodstar
George Clooney ist die gefährliche Jagd der Paparazzi leid.
„Was die tun, ist sträflich. Das sind Verfolgungsjagden
mit hohem Tempo, bei denen es um die Wette geht, wer schneller
ist“, klagte der Schauspieler in der US-Sendung „Entertainment
Tonight“. |
Im Straßenverkehr bringen Paparazzi bei der Jagd auf Fotos
von Prominenten nicht selten ihre Zielpersonen und
andere Menschen in Gefahr. Deswegen ließ der kalifornische
Gouverneur Arnold Schwarzenegger, der selbst einmal von
einem Paparazzo derart bedrängt worden war,
dass sein Auto von der Straße abkam, ein Gesetz verabschieden,
das vorsieht, dass Fotografen im Falle einer Ordnungswidrigkeit
zu einer Entschädigung herangezogen werden können,
die dreimal so hoch ist wie der verursachte Schaden. Außerdem
müssen sie in diesem Fall das Geld, das sie mit den Bildern
einnehmen, abgeben. |
Der britische Prinz
William und seine Freundin Kate Middleton wurden
nach dem Besuch in einem Club von Pressefotografen verfolgt
fast zehn Jahre, nachdem seine Mutter Diana auf
der Flucht vor Paparazzi verunglückte. Seit diesem Unglück
ist die Beziehung zwischen dem Königshaus und aufdringlichen
Fotografen besonders gespannt. Kate hatte sich bereits mehrmals
an die Kommission für Pressebeschwerden gewandt,
nachdem heimlich gemachte Fotos von ihr in der Presse erschienen
waren. |
Als die Hollywood-Schauspielerin Nicole Kidman 2005 im Auto von rasenden Fotografen
verfolgt wurde, geriet sie in Panik und konnte von Glück
sprechen, nicht in einen Unfall verwickelt zu werden. Sie habe große Angst gehabt. |
Aus Empörung über sensationsgierige Paparazzi drehte die
Hollywood-Schauspielerin Julia Roberts den Spieß
um und nahm in Los Angeles die Verfolgung von Reportern auf.
Sie verfolgte in ihrem Geländewagen ein Auto mit Fotografen,
die sie in der Nähe einer Schule fotografiert hatten. Sie
hupte und drängte deren Auto an den Straßenrand,
wo sie die Paparazzi wütend zur Rede stellte. |
Dem aus Italien
stammenden Paparazzo Ron Galella wurden 1973 vom amerikanischen
Schauspielr Marlon Brando durch einen Faustschlag die
unteren Schneidezähne eingeschlagen und der Kiefer gebrochen,
weil sich Brando auf der Straße nicht ohne Sonnenbrille
fotografieren lassen wollte. |
Auch Gerard Depardieu kann mal Härte zeigen. In Florenz fühlte sich der Schauspieler von einem italienischen Fotografen belästigt. So setzte Depardieu den Paparazzo mit einem Kopfstoß außer Gefecht – dem Fotografen fehlten anschließend zwei Zähne. |
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