Sandro Botticelli (1445 - 1510, eigentlich Alessandro di Mariano Filipepi) war ein italienischer Maler und Zeichner der frühen Renaissance. Der Spitzname "Botticelli" (von botticello = Fässchen) stammt von seinem Bruder Giovanni.
Seine ersten Ausstellungen hatte er 1965 in Turin (bei der Società Fotografica Subalpina) und 1968 in Modena (Galleria della Sala di Cultura). Die Ausstellung in seiner Geburtsstadt wurde zum Wendepunkt seiner Richtungssuche. Der Stil all seiner Bilder wird dadurch erziehlt, dass all die Fotos hinsichtlich Farbe, Sättigung, Kontrast und Glanzeffekt stark nachbearbeitet werden. Somit werden aus relativ einfachen Aufnahmen schlussendlich Werke der abstrakten Kunst.
Anlässlich des 500. Jahrestags von Botticellis Tod gab es im Städel-Museum in Frankfurt am Main eine Ausstellung mit 80 Meisterwerke Botticellis, die so viele Besucher hatte, wie die Stadt es nie erlebt hatte. Die Ausstellung brach alle Rekorde.
Botticelli: A collection of 139 paintings
Der zunächst zum Goldschmied und dann in der Malerwerkstatt von Fra Filippo Lippi ausgebildete Botticelli zählt neben Il Verrocchio, Domenico Ghirlandaio und den Brüdern Pollaiuolo zu den erfolgreichsten Malern im Florenz der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Nach Filippo Lippis Tod beginnt die steile Karriere des jungen Malers. Im Geist der Frührenaissance und des Humanismus malte er religiöse Bilder, Altarbilder sowie Bilder aus dem Themenbereich der griechischen Mythologie, die in der Renaissance wieder entdeckt wurde, und Allegorien mit Gegenwartsbezug. Seine Auftraggeber sind vor allem die Medici.
In den Bürgerhäusern von Florenz gab es aber nicht nur Interesse für Kunst im Sinne der Antike, diese wohlhabende Schicht will sich vor allem selbst darstellen.
Die Porträtkunst Botticellis erlangte dabei bald herausragende Bedeutung. In seinem Spätwerk bezieht sich Botticelli zurück auf die ausdrucksvollen Züge der Gotik. Nicht wenige Elemente seiner Bilder wurden später, im 19. Jahrhundert, von den Präraffaeliten wieder aufgegriffen. Auch der Jugendstil nahm Anleihen von ihm auf.
Natività mistica (Klicken = Vergrößern)
Zwischen 1465 und 1470 fertigte Botticelli eine Reihe von Madonnenbildern an (darunter die Madonna con Bambino e due angeli, Madonna mit Kind und zwei Engeln). In diesen Frühwerken zeigen sich deutlich der Einfluss seines Lehrmeisters Lippi, aber auch jener der beiden Maler Antonio Pollaiuolo und Andrea del Verrocchio.
Im Jahr 1470 eröffnete Botticelli seine eigene Werkstatt und erhielt von Tommaso Soderini den Auftrag mit dem Titel "Allegorie der Tapferkeit", womit die Reihe der Tugenden komplettiert werden sollte. Diese Reihe wurde für das Gericht im Palazzo dei Mercanti realisiert. Zu seinen Hauptauftraggebern zählte später der Vatikan in Rom und hauptsächlich die Florentiner Herrscherfamilie Medici. Der Künstler wirkte überwiegend in seiner Geburtsstadt Florenz.
Der Kontakt und die Verbindung zu der Familie Medici verhalfen Botticelli zu seiner Bekanntheit. Die Herrscherfamilie Medici und insbesondere Lorenzo de’ Medici gewährten ihm politischen Schutz, sicherten ihm kontinuierliche öffentliche Aufträge in den folgenden 20 Jahren und boten ihm die idealen Voraussetzungen für die Schaffung seiner Meisterwerke. Als Dank verewigte er die Familie in seinen Gemälden. So entstand 1475 beispielsweise das Altarbild mit dem Titel "Anbetung der Könige" für die Kirche Santa Maria Novella, in dem man einige Portraits der Familie Medici sieht.
Botticelli
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Zwischen 1481 und 1482 wurde Botticelli zusammen mit anderen Künstlern von Papst Sixtus IV. nach Rom berufen, um die neu errichtete Sixtinische Kapelle mit großen Wandgemälden, die Ereignisse aus dem Leben Jesu und des Moses darstellen, sowie mit Porträts früherer Päpste zu schmücken.
Botticellis Werke "Die Geburt der Venus" (1485 bis 1486), „Frühling“ (1478), "Pallas Athene bändigt den Kentauren" (1482 bis 1484) sowie "Venus und Mars" (1495 bis 1496) zählen zu seinen bekanntesten Bildern mit mythologischen Motiven.
Das sich in den Uffizien in Florenz befindende Gemälde „La nascita di Venere„(„Die Geburt der Venus“) ist wohl eines der berühmtesten Gemälde der Welt. Es stellt die Göttin Venus dar, die einer übergroßen Muschelhälfte entsteigt, die auf dem Meer liegt.
Die Geburt der Venus (Klicken = Vergrößern)
In diesen allegorischen Bildern zeigt sich der enge Zusammenhang zwischen der Kreativität des Künstlers und dem humanistischen Gedankengut seiner Zeit. Die Humanisten versuchten, die Trennung zwischen antikem Denken und christlicher Tradition zu überwinden. So erschließt sich ihnen die Heilsgeschichte nicht nur in christlichen Texten, sondern auch in der profanen Dichtung und Kunst. Sinnliche Schönheit galt als eine Stufe auf dem Weg zu Gott; über sie schreitet der Mensch zur geistigen Schönheit fort, die in Tugend und Weisheit besteht.
„Der Frühling" mit seinen blumenbekränzten, leichtverhüllten Mädchen, die sich in einer paradiesischen Landschaft bewegen, verkörpert das Erwachen der Natur, während „Die Geburt der Venus", auf dem die Liebesgöttin auf einer übergroßen Muschel aus dem Meer auftaucht, die Vereinigung von Natur und Mythos, von irdischer Freude und göttlicher Reinheit verkörpert.
Der Frühling (Klicken = Vergrößern)
Wie diese Werke, so verbinden auch die religiösen Bilder des Malers aus dieser Zeit (unter anderem „Die Anbetung der Heiligen drei Könige" und „Die Krönung Mariä") dieses zeitgenössische Gedankengut zugleich mit älteren, der Gotik nachempfundenen Bildvorstellungen.
Botticelli-Umhängetasche
Mit dem Tod von Lorenzo de’ Medici im Jahr 1492 kam die glänzendste Epoche der florentinischer Kunst zu einem Ende und es begannen soziale und religiöse Unruhen, besonders alsGerolamo Savonarola bis zu seiner Exekution im Jahr 1498 in Florenz seinen Gottesstaat errichtete.
Nach der Verbrennung Savonarolas auf dem Scheiterhaufen veränderte sich der Ton von Botticellis Bildern. Botticelli soll ein Anhänger Savonarolas gewesen sein und teilte mit diesem die Ablehnung der Sinnenfröhlichkeit der Renaissance. Die Bilder Botticellis stellten ab diesem Zeitpunkt eine eher pessimistische und nachdenkliche Stimmung dar.
Im letzten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts illustrierte Botticelli mit etwa 100 Zeichnungen die "Göttliche Komödie" des italienischen Nationaldichters Dante Alighieri.
Gegen Ende des Lebens verblasste Botticellis Ruhm. Nach dem Jahr 1500 konnte er möglicherweise wegen einer Behinderung nicht mehr selbst malen, während seine Werkstatt aber weiterarbeitete. Der Kunsthistoriker GiorgioVasari beschreibt den Künstler im Alter als einen verarmten Mann, der auf Krücken durch die Stadt humpelte. Für dieses Szenario gibt es aber keinerlei Belege. Die letzten Jahre lebte Botticelli jedenfalls sehr zurückgezogen und starb am 17. Mai 1510 in seiner Heimatstadt Florenz.
Botticellis Gesamtwerk weist ihn als einen der bedeutendsten Maler der italienischen Frührenaissance aus.