Das französische Wort Renaissance bedeutet Wiedergeburt. Bezogen auf seinen Ursprung
bedeutet der Begriff die „kulturelle Wiedergeburt der Antike“,
also Wiedergeburt des klassischen Altertums in seinem Einfluss
auf die Wissenschaft, die Literatur, die Gesellschaft, das Leben.
Im engeren Sinne versteht man unter Renaissance eine
kunstgeschichtliche Epoche.
Piero della Francesca, eigentlich Pietro di Benedetto dei Franceschi, auch Pietro Borgliese, war ein italienischer Maler der Frührenaissance, Kunsttheoretiker und Mathematiker. Er wurde zwischen 1410 und 1420 geboren und blieb seiner Geburtsstadt Borgo San Sepolcro (heute Sansepolcro in der Toskana), abgesehen von einigen weiten Reisen, bis an sein Lebensende treu. Im Jahr 1442 wurde er Mitglied der Priori (Rat der Stadt), ein Amt, das er bis zu seinem Tod 1492 innehatte.
Heute gilt Piero della
Francesca, der so lange verkannt wurde, als einer der größten
Maler der Renaissance. Sein malerisches Werk, das fast ausschließlich
von religiösem Inhalt war, diente als Vorbild für
viele Renaissance-Künstler.
Portraits of the Duke and Duchess of Urbino []
Er war einer der genialsten
Maler der Frührenaissance, der als Mathematiker und Theoretiker
Körpervolumen, Proportionen und perspektivische Raumdarstellung
genau berechnete und mit Beobachtungen der atmosphärischen
Lichtverhältnisse verband. Die Klarheit der Formen und
der räumlichen Beziehungen, die Logik der architektonischen
Struktur und die Verquickung von Farbe und Licht verleihen seinen
Werken höchste Monumentalität und zugleich Poesie.
Seine mathematische Klarheit und das Fehlen jeglicher Sentimentalität
ließen Bilder entstehen, deren spirituelle Tiefe uns heute
noch in Erstaunen versetzt.Zu seinen Schülern
gehörten vermutlich Luca Signorelli und Pietro Perugino sowie der Mathematiker Luca Pacioli (um 1445-1514).
50 Künstler, die
man kennen sollte
Mörder, Maler und Mäzene: Piero della Francescas "Geißelung". Eine kunsthistorische Kriminalgeschichte
Meister der Europäischen
Kunst: Piero della Francesca
Das letzte Dokument, das seine Aktivität als Maler bezeugt,
stammt aus dem Jahre 1478. Er lebte aber bis 1492. Blindheit
scheint tragischerweise seine letzten Lebensjahre geprägt
zu haben.
Wichtige Werke
1440
Taufe Christi,
London. National Gallery
Von besonderer kunsthistorischer
Bedeutung sind die Fresken in der Kirche San Francesco
in Arezzo, die von 1991 bis 1996 restauriert wurden: „Der
Traum Konstantins“, „Die Königin
von Saba betet das Kreuzesholz an“ (beide im
Zyklus „Legende des heiligen Kreuzes“).
1451
Sigismondo Malatesta
und der Heilige Sigismund (Fresko), Rimini
ca. 1451
Sigismondo Pandolfo
Malatesta, Paris, Louvre
ca. 1452
Die Geißelung
Christi, Urbino, Palazzo Ducale
ca. 1480
Madonna del parto (Fresco), Monterchi, Santa Maria a Nomentata
Die Geburt Christi,
London, National Gallery
1469-1462
Pala Montefeltro,
Mailand, Brera
ca. 1473
Diptychon des Federico
da Montefeltro mit seiner Gattin Battista Sforza,
Uffizien, Florenz
Die Madonna von
Senigallia, Urbino, Palazzo Ducale
Meister der Europäischen
Kunst: Piero della Francesca