Das Valpolicella-Gebiet ist eine Hügellandschaft nordöstlich von Verona, nur 15 km vom Gardasee entfernt. Die namhafte Gegend wird vor allem – aber nicht nur – von Weinkennern und Weinliebhabern sehr geschätzt. Die Gegend ist bereits seit der Zeirt der Römer als Weinanbaugebiet bekannt.
Der Amarone della Valpolicella ist ein italienischer DOCG-Rotwein aus getrockneten Trauben, der ausschließlich in der Valpolicella in der Provinz Verona (Region Veneto/Venetien) produziert wird. Erst wenn die reifen Trauben mindestens vier Monate lang getrocknet worden sind, wird daraus der ganz besondere Wein, der Amarone, gepresst.
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Es handelt sich um die trocken ausgebaute Variante des Recioto, der im Anbaugebiet des Valpolicella Classico angebaut wird. Der Amarone ist einVerschnitt aus den typischen Rebsorten des Gebietes: Corvina veronese (auch Cruina oder Corvina genannt) zwischen 45% und 95%, Corvinone (die die Corvina-Rebsorte bis zu maximal 50% ersetzen kann) und Rondinella (zwischen 5% und 30%); dazu kommen manchmal (bis zu 10%) weitere Rebsorten der Gegend wie Molinara, Dindarella oder Oseleta.
Das praktizierte Verfahren nennt sich „appassimento“ (Trocknung): Bevor die Trauben vergären, werden sie in luftigen Lagerhallen, den "fruttai", in flachen Kisten getrocknet. Dabei verflüchtigt sich ein Teil des Wassers, während alle Geschmacksstoffe konzentriert werden. Erst danach werden die Trauben gepresst, der Saft vergoren und gereift, mindestens zwei Jahre, wenn nicht sogar vier, fünf oder noch mehr.
Dieser tiefrote Wein erschließt sich auch dem Weinkenner nicht sofort, da er einen eigenwilligen Charakter hat: Er ähnelt dem Sherry und hat ein eigenartig süßes Bukett. Der Amarone hat, im Gegensatz zum Recioto, eine trockene Art. Beiden Weinen ist aber immer eine mehr oder weniger starke Bitterkeit im Nachhall gemeinsam – deshalb der Name (italienisch amaro = bitter).
Die Wucht und die Fülle dieses Weines haben bei den Weinkennern, die den Amarone schätzen, zu dem geflügelten Wortspiel „Ti amo amarone“ (Ich liebe dich, Amarone) geführt. Der Amarone gilt neben dem Barolo und dem Brunello di Montalcino als einer der drei großen Rotweine aus Italien.
Wie auch beim Recioto werden nur vollkommen gesunde und unbeschädigte Trauben selektiert, die Ende September bis Anfang Oktober geerntet werden. Sie müssen gesund sein, weil nur so können sie die lange Lagerzeit, ohne zu verschimmeln, überstehen.
Das Trocknen erfolgt, wie erwähnt, in Holzkisten, die in Räumen aufgestellt werden, deren Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftzirkulation überwacht werden. Für die Qualität ist nicht die Dauer des „appassimento“ ausschlaggebend, sondern die Sorgfalt, mit der die Trauben ausgewählt wurden, und die Güte der Trocknungsumstände (Luftzirkulation etc.).
Während des Trocknens verlieren die Trauben etwa 40% ihres Anfangsgewichts. Durch das Trocknen wird den Trauben Wasser entzogen und so ihre Zucker- und Extraktkonzentration erhöht. Die Trauben werden erst dann gekeltert (ausgepresst), wenn sie fast schon zu Rosinen geworden sind. Das Verfahren ist uralt. Schon im antiken Rom war ein Süßwein mit der Bezeichnung Passum bekannt.
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Während der langsamen Gärung in Stahlfässern, die ei niedriger Temperatur erfolgt, führt der hohe Zuckergehalt des Mostes zu relativ hohen Alkoholwerten von 14 bis 16 Volumenprozent. Nach der Gärung reift ein Amarone mindestens zwei und bei Spitzenprodukten bis zu sechs Jahre in kleinen Eichholzfässern und dann in der Flasche weitere 6 Monate.
Das Ergebnis ist wegen seiner hohen Dichte an Restzucker und Tanninen ein sehr langlebiger Wein. Der fruchtig-liebliche Geschmack wird durch kräftige, harte Tannine (Gerbstoffe) so ausgeglichen, dass ein typischer Amarone süß und zugleich bitter in sich ruht. Er behält seinen Charakter in der Flasche 10 bis 15, manche auch bis zu 30 Jahre.
Der Überlieferung nach ist der Amarone 1936 aufgrund der Unachtsamkeit eines Kellerarbeiters entstanden, der ein Fass Recioto vergessen hatte, ein Süßwein der Gegend. Beim Wiederfinden des Fasses soll der Kellerarbeiter beim Probieren des durchgegorenen Weins enthusiastisch “Questo non è un Amaro, è un Amarone” („Das ist kein Amaro, das ist ein großer Amaro“) ausgerufen haben. Tatsache ist, dass der Name Amarone erstmals 1938 auf einem Lieferschein erwähnt wird.
Das älteste heute bekannte Fass, das mit dem Namen Amarone beschriftet ist, datiert aus dem Jahr 1940, und erste Gutsabfüllungen, die den Namen auf dem Etikett der Flasche führen, gibt es seit dem Jahr 1953. Der Amarone wurde 1968 zum DOC-Wein, 2010 zum DOCG-Wein erhoben.
Bekannte Produzenten sind Allegrini, Begali, Bertani, Brigaldara, Coati, dal Forno, Masi Agricola, Musella, Nicolis, Quintarelli, Spada, Speri, Tedeschi, Tenuta Sant'Antonio, Zenato und im Biobereich Fasoli.