Giuseppe Tornatore, am 27. Mai 1956 in Bagheria (Sizilien) geboren, gehört zu den talentiertesten
europäischen Filmemachern. Bereits mit seinem zweiten Film Cinema
Paradiso erhielt er im Alter von nur 33 Jahren den Oscar
für den besten fremdsprachigen Film. Er gewann
Preise für seine Filme auf den Filmfestivals in Cannes
und Venedig.
„Eine außergewöhnliche
Hommage ans Kino, wunderbar inzeniert und photographiert.
Mit einer einzigartigen melancholischen Leichtigkeit, wie man
sie wahrscheinlich nur in italienischen Filmen finden kann,
wird man in eine traumhaft schöne Geschichte entführt,
die von der ersten Liebe und der lebenslangen Leidenschaft für
den Film erzählt.“ (Rezension amazon.de)
Der Film wird
als Rückblende erzählt. Als der erfolgreiche Filmregisseur
Salvatore (Totò) Di Vitta erfährt, dass ein gewisser
Alfredo aus dem sizilianischen Dorf Ciancaldo gestorben
ist, befällt ihn eine seltsame Melancholie. Er träumt
sich
zurück in seine Kindheit, in das kleine sizilianische Dorf,
wo er sich seine Freizeit zwischen der Kirche und dem Kino
„Paradiso" aufteilte. Im Mittelpunkt der Geschichte
steht die Freundschaft zwischen ihm, als zehnjährigen Jungen,
und Alfredo, dem alten Filmvorführer.
Es ist kurz nach dem Ende des zweiten Weltkrieges. Oft schleicht
sich Totò schon nachmittags ins Kino, wo er den Pfarrer
dabei beobachtet, wie er anrüchige Szenen aus den Filmen
schneiden lässt. Das Kino als „Fenster zur Welt"
wird für ihn ein zweites Zuhause. Langsam entwickelt
sich zwischen ihm und dem Filmvorführer AIfredo eine
ungewöhnliche, innige Freundschaft. Für ihn ist das
Kino ein Ort voller Magie, und der einfältig wirkende Alfredo
ein großer Zauberer, der ihn in die Geheimnisse der Filmprojektion
einweiht. Alfredo bringt dem Jungen bei, wie Filme eingelegt
und vorgeführt werden.
Cinema Paradiso
Eines Tages passiert die Katastrophe: Eine Filmkopie fängt
Feuer und das ganze Kino wird ein Raub der Flammen. Im letzten
Moment kann Salvatore den verletzten Alfredo retten. Alfredo
verliert bei diesem Unglück sein Augenlicht,
und fortan führt Toto, unter der Anleitung des Blinden,
die Filme im neu erbauten „Paradiso" vor. Als Salvatore
unter seinem ersten Liebeskummer leidet, drängt ihn Alfredo,
nach Rom zu gehen. So trennen sich die Wege der Freunde, und
Toto kehrt erst in sein Heimatstädtchen zurück, als
er die Nachricht von Alfredos Tod erhält. Zu seiner Überraschung
hat ihm Alfredo etwas hinterlassen: all die Küsse und Umarmungen,
die auf Anweisung des Pfarrers aus den Filmen geschnitten werden
mussten, hat Alfredo zu einem Film zusammengeklebt."
Cinema Paradiso (Trailer Englisch)
Ein nostalgisch
gefärbter Film von bezaubernder Offenheit und fesselnder
Atmosphäre, der die Geschichte des Kinos als Erlebnisort
der Träume ebenso erzählt wie die fragmentarische
Geschichte Siziliens, und eine faszinierende Kraft entwickelt.
Gleichzeitig ist er durch feinen Humor, leise Ironie und pointierten
Witz gekennzeichnet.
Der Film, dessen
Originaltitel „Nuovo Cinema Paradiso" ist, ist eine
Hommage an längst vergangene Kinozeiten und eine Sozialisationsgeschichte
mit dem Kino als Mittelpunkt. Der international erfolgreiche
Film wurde 1989 mit dem großen Spezialpreis der Jury bei
den Filmfestspielen in Cannes und dem Oscar für den besten
fremdsprachigen Film ausgezeichnet. Als bester europäischer
Schauspieler erhielt Philippe Noiret für seine Darstellung
des Alfredo den Europäischen Filmpreis.
Regie: Giuseppe Tornatore. Buch: Giuseppe Tornatore.
Kamera: Blasco Giurato. Musik: Ennio Morricone, Andrea Morricone.
Besetzung: Philippe Noiret (Alfredo), Jacques Perrin
(Salvatore), Salvatore Cascio (Salvatore als Kind), Marco
Leonardi (Salvatore als Jugendlicher), Antonella Attili (Salvatores
Mutter).