„Willkommen im Süden“, der italienische Erfolgsfilm des Jahres 2010 ist eine Neuverfilmung auf Italienisch der französischen Filmkomödie „Willkommen bei den Sch’tis„. Viele der Pointen sind eins zu eins übernommen worden, und dennoch ist der im italienischen Kampanien spielende Film anders und mindestens genau so umwerfend komisch wie das Original, besonders für jene, die die italienischen Verhältnisse gut kennen.
Alberto Colombo (Claudio Bisio) arbeitet bei der Post in einem kleinen Postamt in der stinklangweiligen, nebligen norditalienischen Provinz. Seine Frau Silvia (Angela Finocchiaro) und er träumen davon, nach Mailand versetzt zu werden. Er bemüht sich zwar darum, aber die Chancen stehen nicht allzu gut. Um seine Chance zu verbessern, simuliert er sogar, ein Behinderter im Rollstuhl zu sein. Weil aber der Schwindel auffliegt, wird Alberto für zwei Jahre nach Castellabate in der Provinz Salerno (bei Neapel) versetzt, um dort Leiter der örtlichen Postfiliale zu werden.
Der Gedanke, in den Süden versetzt zu werden, ist ein Albtraum für die meisten Norditaliener! Der Süden ist für sie einerseits das Land der unerträglichen Hitze, andrerseits jenes der Camorra, der Betrügereien, der Tagediebe und des Mülls, das sich auf den Straßen türmt. Es hilft nichts. Für Alberto gilt: !
Weil die Alternativen nur zwei sind, in den Süden oder die Kündigung, macht sich Alberto auf den Weg zu seinem neuen Arbeitsplatz, nicht ohne die
von ihm als notwendig betrachteten Vorkehrungen getroffen zu haben. So zieht er sich eine kugelsichere Weste an, versteckt seinen goldenen Ehering und seine wertvolle Armbanduhr und lädt das Auto voll mit Feuerlöschern, Mäusefallen und Sonnenschutzcreme in rauen Mengen.
Trailer
In Castellabate kommt Alberto spät in der Nacht wegen des Chaos auf der Autobahn an und bei Kälte und Regen. Er wird vom Postangestellten Mattia (Alessandro Siani) empfangen, in dessen Haus er die erste Nacht verbringt. Aus Angst, bestohlen zu werden, verbarrikadiert er sich in seinem Zimmer.
Der Anfang auf der Poststelle fällt ihm nicht leicht. Die Angestellten kommen spät zur Arbeit und verschwinden stundenlang in der Mittagspause. Er bezieht die Dienstwohnung, für die seine neuen Kollegen, von denen er sich anfangs gefürchtet hatte, einige Möbelstücke zusammengetragen haben.
Er entdeckt nach und nach, dass er in einem malerischen Ort angekommen ist, voller liebenswerter Menschen, unwiderstehlichem Essen und herzlichen Kollegen. Im Briefträger Mattia findet er auch einen wahren Freund.
Willkommen im Süden(/)
Benvenuti al Nord ()
Willkommen bei den Sch'tis
Mattia ist in seine schöne Kollegin (und Exfreundin) Maria (Valentina Lodovini) verliebt, doch er traut sich wegen seiner dominanten Mutter nicht, ihr ein „ernstes" Angebot zu machen. So hilft ihm Alberto dabei ein wenig auf die Sprünge.
Doch bald bekommt Alberto ein ganz anderes Problem: Weil sie ihm das Gegenteil gar nicht geglaubt hätte, hat er seiner im Norden gebliebenen Frau immer erzählt, wie schrecklich alles im Süden sei. Als sie ihn schließlich besuchen kommt, inszenieren Albertos Kollegen und die Dorfbewohner ihr einen Empfang unterhalb des eigentlichen Dorfes mit Maschinengewehren, herumliegendem Müll, bettelnden Kindern, um ihren Erwartungen zu entsprechen.
Den Ort gibt's wirklich - Castellabate
Doch diese Lügengeschichte kann nicht anders als auffliegen, und Silvia, die auch eine Affäre ihres Mannes mit der schönen Maria vermutet, beschließt, sich von ihm trennen. Bei einem abendlichen Tanzfest, bei dem Mattia seiner Kollegin Maria einen Heiratsantrag macht und das vorgesehene Feuerwerk unkontrolliert in die Luft geht, löst sich alles in Wohlgefallen auf.
Als Alberto nach den zwei Jahren wieder in den Norden zurück muss, gibt es einen tränenreichen Abschied und es bewahrheitet sich der Spruch, mit dem Alberto bei seiner Ankunft in Castellabate konfrontiert worden war. „Wenn jemand hierher kommt, wird er zweimal weinen. Wenn er kommt und wenn er geht.„
Willkommen im Süden war in Italien ein Riesenerfolg. Fast fünf Millionen Kinogänger konnte der Film anlocken und er spielte in kürzester Zeit fast 30 Millionen Euro ein. Damit ist er einer der erfolgreichsten Filme in Italien überhaupt. Die italienische Variante der genialen französischen Komödienvorlage wurde von Medusa Film in Zusammenarbeit mit Cattleya Film und in Co-Produktion mit Constantin Film produziert. Regisseur Luca Miniero, der nach dem überwältigenden Erfolg bereits an einer Fortsetzung arbeitet
Der Film wird nicht der einzige Remake von „Willkommen bei den Sch'tis“ bleiben, denn Will Smith hat bereits die Rechte beim Unternehmen Pathé gekauft für eine US-amerikanische Anpassung, die in Nord-Dakota spielen wird.