Federico Fellini war einer der größten
Regisseure der Filmgeschichte. De Liste der Preise, die er im Laufe der Zeit bekam, ist endlos lang. Er wurde mehrmals für den Oscar nominiert, gewann ihn jedoch nur zwei Mal. 1993, im Jahr seines Todes, wurde Fellini deshalb mit dem Ehren-Oscar ausgezeichnet.
Zwei Wortschöpfungen sahen in diesem Film das Licht der Welt. Der Begriff „dolce vita“, der bald im deutschen Sprachraum fälschlicherweise zur Bedeutung „italienische Lebensart“ mutierte und das Wort „Paparazzo“, als übliche Bezeichnung für sensationsgierige Pressefotografen, die ohne Rücksicht auf Diskretion Prominenten nachstellen.
Es ist interessant, den Ursprung des durch den Film neu erschaffenen Wortes „Paparazzo" zu erklären: Es stammt vom Namen eines aufdringlichen Pressefotografen, der in Fellinis berühmten Film auftrat. Der Name selbst ist auf jenen des Hotelbesitzers Coriolano Paparazzo aus Catanzaro (Kalabrien) zurückzuführen. Fellini hatte in einem Reiseführer diesen Namen gelesen und war augenblicklich von ihm fasziniert.
Der Film verhalf dem Trevi-Brunnen zu großer Bekanntheit, wegen der berühmten Szene, in der Anita Ekberg darin badete. Als Marcello Mastroianni 1996 starb, trauerte ganz Rom und man verhüllte den Mittelteil des Brunnens mit einem Tuch. Ein Bad im Trevi-Brunnen ist inzwischen streng verboten, so wie es verboten ist, die Geldstücke aus dem Brunnen herauszufischen, die Touristen alljährlich hineinwerfen. Nach einer Legende bringt es nämlich Glück, eine Münze über die rechte Schulter in den Trevi-Brunnen zu werfen. Dies habe zur Folge, dass man nach Rom zurückkehren werde. Vor einigen Jahren wurde ein illegaler "Angler" am Trevi-Brunnen noch freigesprochen, mittlerweile werden die Münzen von den Angestellten der Stadt Rom regelmäßig aus dem Becken gefischt. Die Einnahmen sollen auf etwa 200.000 Euro jährlich beruhen.
Die berühmte Szene der Fontana di Trevi
La dolce vita (zu Deutsch: Das süße Leben) ist ein zum Kultfilm gewordener Film von Federico Fellini aus dem Jahr 1960. Darin geht es um das sinnentleerte Treiben der gelangweilten High Society im Rom der 1950er Jahre. In den Hauptrollen sind Marcello Mastroianni, Anouk Aimée, Yvonne Furneaux, Anita Ekberg und Alain Cuny zu sehen. Weltberühmt wurde die Szene mit Anita Ekberg im Trevi-Brunnen.
Im Mittelpunkt des Films steht Marcello Rubini (Marcello Mastroianni) Klatschjournalist und Frauenheld mit Schriftstellerambitionen. Er ist ständig auf der Jagd nach den „süßen" Geheimnissen der Stars auf der Via Veneto mit ihren exklusiven Nachtclubs und Cafés, in denen in der Nacht das Leben pulsiert. Immer umringt von einem Schwarm Fotografen, die seiner Fährte in der Hoffnung auf ein gutes Foto folgen, bewegt sich Marcello durch das sommerliche Rom.
Von der Warte des nüchternen und manchmal kindlich-naiven Blickes Marcellos aus wird das Leben Roms jener Zeit beschrieben. Die Geschichte ist in Episoden gegliedert, in denen von den Streits mit seiner eifersüchtigen Verlobten erzählt wird, von der Begegnung mit Sylvia, einem berühmten schwedischen Filmstar, dem Fanatismus der Gläubigen bei einer vermeintlichen wundersamen Erscheinung der Madonna und von der Begegnung mit Steiner, einem ernsthaften, weitgereisten Schriftsteller, der Marcello aufgrund seiner soliden Lebensweise als Vorbild gilt. Aber als gerade dieser Mann sich das Leben nimmt, entpuppt sich das von Marcello angestrebte Leben in Reichtum und Glamour als eine Welt des Scheins und der Vergänglichkeit.
Als 1960 der Film herauskam, wurde er von vielen als Skandal gesehen: Fellini wurde bespuckt; Konservative Abgeordnete forderten ein Verbot des Films; die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ warnte alle Gläubigen vor dem Besuch des Kinos. Der zutiefst empörte Vatikan sah den Film sogar als "Verletzung der vatikanischen Würde".
Das Filmbild von Anita Ekbergs Bad in der Fontana di Trevi ging durch die Weltpresse, und der Titel „La dolce vita“ galt bald als Synonym für das sinnentleerte, maßgeblich aufs Vergnügen fokussierte Leben der High Society.
Zahlreiche Filme haben sich auf Fellinis Film bezogen oder sich davon inspirieren lassen.
„Totò, Peppino und la dolce vita“ ist ein Film aus dem Jahr 1961 von Sergio Corbucci mit Totò und Peppino De Filippo. Der Film ist eine Pa“ro“die des Films, der im Jahr davor von Fellini gedreht wurde.
Szene aus dem Film []
Leider kann man den Humor dieser Szene – einmal vom Klamauk abgesehen – nur dann wirklich genießen, wenn man der italienische Sprache einigermaßebn mächtig ist.