Film/ Medien

Malizia (1973)
 


Er sei der schönste nackte Rücken, der je auf einer Lein­wand gesehen wurde, nach dem von Marilyn Mon­roe, selbst­verständlich.“, be­haup­te­te der bekannte ita­lie­ni­sche Schau­spieler Lando Buz­zan­ca, als er von der ita­lie­ni­schen Schau­spie­le­rin Laura Antonelli (1941 - 2015) sprach.

Kaum hat der wohlhabende Ignazio La Brocca (Turi Ferro) seine herrsch­süchtige Frau zu Grabe ge­tra­gen, steht dem Witwer ein atemberaubend schönes Mädchen vor der Tür: Angela (Laura Antonelli) ist das neue Dienst­mädchen, das von seiner Frau kurz vor ihrem Ableben engagiert wurde. Ignazios Hormonpegel schnellt in die Höhe.
Der Witwer und seine drei Söhne ge­wöhnen sich sehr schnell an die für­sorg­liche und tüchtige Hilfe der neu an­we­senden weiblichen Person. Obwohl an Angelas Diensten nichts zu beanstanden ist, ist die allgemeine Wert­schätzung für sie größtenteils auf ihre erotische Aus­strahl­ung zu­rück­zuführen. Der ältere Sohn Antonio (Gianluigi Chirizzi) wird immer zu­dring­li­cher und lässt keine Gelegenheit aus, die junge Frau zu belästigen. Der Witwer seinerseits kann der Versu­chung nicht widerstehen und be­schließt – nach länge­rem Zögern und nachdem er die Hilfe des Pfarrers in Anspruch ge­nommen hat –, Angela ein Heiratsangebot zu machen, trotz der so kurzen Zeit, die seit dem Tod seiner Frau vergangen ist.

Malizia, Laura Antonelli Malizia
Der Halunke
Malizia (/) Malizia 2 (/)
Der Halunke


Angela macht aber das Einverständnis seiner Kinder zur Bedingung für die Heirat. Der 18-jährige Antonio und der 6-jährige Enzino (Massimiliano Filoni) sind einverstanden, nur der 14-jährige Nino (Alessandro Momo), der Angela in seiner pubertär-chaotischen Gefühlswelt blind begehrt, verweigert seine Zustimmung.
MaliziaNino ist völlig bessessen von seinen seit kurzem erwachten erotischen Fantasien. Er will Angela erpressen und verlangt immer dreister sexuelle Gunstbezeugungen von ihr. Er ahnt in seiner pubertären Unschuld instinktiv, dass die schöne Angela vom Schicksal auserkoren wurde, um ihm endlich die ersten Liebeslektionen zu erteilen. Der Konkurrenz­kampf zwischen Vater und Sohn geht mit südländischem Temperament dem zu erwar­tenden Ergebnis entgegen.
Zwischen Angela und Nino entwickelt sich eine arg­listige Beziehung, in der Angela sich gezwungen sieht, die erotischen Bedürf­nisse des pubertierenden Nino zu befriedigen, damit ihr dieser nicht im Wege stehe bei ihrem Ver­ehe­lichungswunsch.
Nach einer Reihe von überfallartigen Besuchen und geheimen Stelldicheins findet schließlich die sexuelle Initiation des Jungen statt.
Der Hochzeit zwischen Ignazio und Angela steht somit nichts mehr im Weg.
Bilder aus dem Film
Salvatore Samperi hat der heiligen Institution Fa­milie bereits mit seinen vor­herigen Filmen „Danke, Tante" und „Mutterherz" ein spöttisches Denkmal gesetzt.
Der Film Malizia (der erst für Jugendliche ab 18 zu­gelassen war) hatte damals einen sehr großen Erfolg, was be­son­ders auf seine subtile Schlüs­sel­loch­blick-Erotik zu­rück­zu­führen war, die noch die Atmosphäre des Heimlichen und Verbotenen einer noch nicht befreiten Sexualität wider­spiegelt.
Im Anbetracht des im Laufe der Jahre immer ex­hi­bi­tio­nistischer gewordenen Kinos hat der Film fast noch altmodische Züge von Keuschheit und Naivität.