„Er sei der schönste
nackte Rücken, der je auf einer Leinwand gesehen
wurde, nach dem von Marilyn Monroe,
selbstverständlich.“, behauptete der bekannte
italienische Schauspieler Lando Buzzanca, als er von der italienischen Schauspielerin Laura Antonelli (1941 - 2015) sprach.
Kaum hat der wohlhabende
Ignazio La Brocca (Turi Ferro) seine herrschsüchtige
Frau zu Grabe getragen, steht dem Witwer ein atemberaubend schönes
Mädchen vor der Tür: Angela (Laura Antonelli) ist
das neue Dienstmädchen, das von seiner Frau kurz vor ihrem
Ableben engagiert wurde. Ignazios Hormonpegel schnellt in die
Höhe.
Der
Witwer und seine drei Söhne gewöhnen sich sehr
schnell an die fürsorgliche und tüchtige
Hilfe der neu anwesenden weiblichen Person. Obwohl an Angelas Diensten nichts zu beanstanden ist, ist
die allgemeine Wertschätzung für sie größtenteils
auf ihre erotische Ausstrahlung zurückzuführen.
Der ältere Sohn Antonio (Gianluigi Chirizzi) wird immer
zudringlicher und lässt keine Gelegenheit aus, die junge
Frau zu belästigen.
Der Witwer seinerseits kann der Versuchung nicht widerstehen
und beschließt – nach längerem Zögern und nachdem er die Hilfe
des Pfarrers in Anspruch genommen hat –, Angela ein Heiratsangebot
zu machen, trotz der so kurzen Zeit, die seit dem Tod seiner
Frau vergangen ist.
Malizia (/)
Malizia 2 (/)
Der Halunke
Angela macht aber das Einverständnis seiner Kinder zur
Bedingung für die Heirat. Der 18-jährige Antonio
und der 6-jährige Enzino (Massimiliano Filoni) sind einverstanden,
nur der 14-jährige Nino (Alessandro Momo), der Angela
in seiner pubertär-chaotischen Gefühlswelt blind
begehrt, verweigert seine Zustimmung.
Nino
ist völlig bessessen von seinen seit kurzem erwachten
erotischen Fantasien. Er will Angela erpressen und verlangt
immer dreister sexuelle Gunstbezeugungen von ihr. Er ahnt
in seiner pubertären Unschuld instinktiv, dass die schöne
Angela vom Schicksal auserkoren wurde, um ihm endlich die
ersten Liebeslektionen zu erteilen. Der Konkurrenzkampf
zwischen Vater und Sohn geht mit südländischem Temperament
dem zu erwartenden Ergebnis entgegen.
Zwischen Angela und Nino entwickelt sich eine arglistige
Beziehung, in der Angela sich gezwungen sieht, die erotischen
Bedürfnisse des pubertierenden Nino zu befriedigen,
damit ihr dieser nicht im Wege stehe bei ihrem Verehelichungswunsch.
Nach einer Reihe von überfallartigen Besuchen und geheimen
Stelldicheins findet schließlich die sexuelle Initiation
des Jungen statt.
Der Hochzeit zwischen Ignazio und Angela steht somit nichts
mehr im Weg.
Bilder aus dem Film
Salvatore
Samperi hat der heiligen Institution Familie bereits mit
seinen vorherigen Filmen „Danke, Tante" und „Mutterherz"
ein spöttisches Denkmal gesetzt.
Der Film Malizia (der erst für Jugendliche ab
18 zugelassen war) hatte damals einen sehr großen Erfolg,
was besonders auf seine subtile Schlüssellochblick-Erotik
zurückzuführen war, die noch die
Atmosphäre des Heimlichen und Verbotenen einer noch nicht
befreiten Sexualität widerspiegelt.
Im Anbetracht des im Laufe der Jahre immer exhibitionistischer
gewordenen Kinos hat der Film fast noch altmodische Züge
von Keuschheit und Naivität.