Musik

Berühmte Opernarien: „Vissi d'arte, vissi d'amore"



Der italienische Kom­po­nist Giacomo Puc­ci­ni (1858-1926) gilt neben Giu­seppe Verdi und Ri­chard Wagner als der bedeutends­te Meis­ter der inter­na­tio­na­len Opern­sze­ne des aus­ge­hen­den 19. und be­gin­nen­den 20. Jahr­hun­derts. Seine Opern er­oberten die Bühnen der Welt, in deren Re­per­toi­res sie bis heute ihren verdienten Platz behaupten. In den vierzig Jah­ren seines Schaffens entstanden zwölf Opern. Zu den bekanntesten gehören „Madame Butterfly“, „Tos­ca, „La Bohème und „Manon Lescaut.
Vissi d'arte („Ich lebte von der Kunst“) ist eine Arie aus der Oper Tosca von Giacomo Puccini, die am 14. Januar 1900 im Teatro Costanzi in Rom (heute Teatro dell'Opera di Roma) uraufgeführt wurde. Das Libretto schrieben Giu­seppe Giacosa und Luigi Illica (nach dem Drama La Tosca von Victorien Sardou).
Die Oper spielt in der Zeit, als die freiheitlichen Ideen der Französischen Re­volution sich in Europa ausbreiteten. Besonders in Italien erhofften sich fort­schritt­liche Bürger viel von den Er­run­gen­schaf­ten der französischen Revo­lu­tion. Reak­tio­näre, monarchistische Regierungen unterdrückten hin­ge­gen die Freiheit. So hatte Napoleon, als er mit seinen Revolutionstruppen in Italien eindrang und die Österreicher vor sich her trieb, seine Siege auch der Sym­pa­thie vie­ler Italiener für die neuen Ideen zu verdanken.
Die Handlung der Oper beginnt mit der Flucht des politischen Gefangenen und Republikaners Cesare Angelotti aus der Engelsburg in Rom. Er rettet sich in die Kirche Sant’Andrea della Valle, in der seine Schwester, die Marchesa Atta­vanti, für ihn Kleidung hinterlegt hat. In der Kirche arbeitet der Maler Mario Cavaradossi an einem Bildnis der Maria Magdalena. Er hilft dem Flücht­ling und verschweigt das zu­nächst vor seiner Geliebten, der Sängerin Floria Tosca, einer Frau voll Eifersucht und Abneigung gegenüber Republikanern.
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Der Baron Vitellio Scarpia, eine der Hauptfiguren der Oper, setzt in Rom bru­tal und rücksichtslos die In­te­res­sen der Monarchie mit seiner Ge­heim­polizei durch. Als Polizeichef jagt er den po­li­ti­schen Geg­ner An­ge­lotti und ist gleich­zeitig verliebt in Tosca. In der Kirche findet er ein Indiz für die Flucht­hilfe, die An­ge­lotti an diesem Ort gewährt worden sein muss, und spielt sein Spiel der Macht: Er weckt Toscas Eifersucht, verhaftet und foltert Cava­ra­dossi und macht sich Tosca gefügig. Die will nichts anderes als Mario retten und meint, Scarpia überlisten zu können. Tosca fleht Scarpia an ("Vissi d'arte, vissi d'amore" - Ich lebte für die Kunst, ich lebte für die Liebe), aber das lässt ihn kalt. Tosca erklärt sich bereit, seiner Forderung nachzugeben, verlangt im Gegenzug aber die sofortige Freilassung ihres Liebhabers. So er­wirkt sie von ihm das Ver­spre­chen einer Schein­hin­rich­tung Cavaradossis und tötet ihn, als er sich ihrer bemäch­tigen will.
Doch Scarpias Macht erweist sich als eine über den Tod hinausgehende. Das Exekutionskommando marschiert auf, die Salve kracht, Cavaradossi stürzt zu Boden, die Soldaten ziehen ab. Aber die Schein­hin­rich­tung Cava­ra­dossis war eine Täuschung: Er ist wirklich erschossen worden. Verzweifelt stürzt sich Tosca von der Plattform in die Tiefe und in den Tod.

Maria Callas (Maria Anna Sofia Cecilia Kalo­ge­ro­pou­lou, 1923-1977) war eine griechischstämmige Sopranistin. Sie gilt, trotz einer vergleichsweise kurzen Karriere, als die bedeutendste Opern­sän­ge­rin des 20. Jahrhunderts.
Marias Callas singt „Vissi d'arte"

Die finnische Opernsängerin (Sopran) Karita Mat­tila (1960) debütierte 1986 in der Royal Opera Covent Garden als Fiordiligi in „Così fan tutte" von Mo­zart. Sie trat mit renommierten Orchestern und bekannten Dirigenten wie etwa Claudio Abbado, James Levine und Zubin Mehta auf und gewann eine Reihe von Preisen, wie 1998 den Grammy. Auch 2004 wurde eine Einspielung der Oper Jenufa, bei der sie mitwirkte, mit einem Grammy für die beste Opern­auf­nahme gewürdigt. Von Musical America wurde sie 2005 zur Musikerin des Jahres erkoren.
Karita Mattila singt „Vissi d'arte"

Renée Fleming (1959) ist eine US-ame­ri­ka­nische Sopranistin und zählt zu den weltweit führenden Opernsängerinnen. In der ersten Phase ihrer Kar­rie­re gewann sie wichtige Preise: die Me­tro­po­litan Opera National Auditions, den Richard Tucker Award, den George London Prize, der Grand Prix beim Internatio­na­len Ge­sangs­wett­be­werb in Belgien sowie ein Fulbright-Stipendium. Das Künstlerverzeichnis Musical America führte die Sopranistin 1997 als Vocalist of the Year, 1996 erhielt sie den Solti-Preis der französischen Académie du Disque Lyrique.
Renée Fleming singt „Vissi d'arte"
OpernführerIm äußerst amüsanten Buch Der ein­zig wah­re Opern­füh­rer“ wird die Hand­lung der Oper fol­gen­der­ma­ßen zu­sam­men­ge­fasst: „Maler sowie Sängerin versuchen, anderen Menschen zu helfen und werden dafür bestraft (vier Tote)“.
 
 
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