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Gavino Ledda: Sein Name, sein Ruhm sind seit mehr als vierzig Jahren
mit seinem Buch „Padre padrone" verbunden. Eineinhalb
Millionen Exemplare wurden verkauft, in vierzig
Sprachen wurde es übersetzt. Das Buch ist seine
Lebensgeschichte.Mit kraftvoller,
poetischer Sprache schildert Ledda in seinem autobiographischen
Roman das Schicksal des sardischen Hirtenjungen Gavino und erzählt
die Geschichte seiner Befreiung. |
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| Vom Verleger Feltrinelli 1975 herausgegeben, beschreibt das Buch achtzehn Jahre aus dem Leben des sardischen Jungen Gavino, der vom Vater gezwungen wurde, die Schule im Bergdorf Siligo (Provinz Sassari) zu verlassen. Nur vier Wochen durfte er die Schule besuchen, dann zerrte ihn der Vater gewaltsam aus dem Klassenraum und zwang ihn zum Hüten der Schafe. Statt Lesen und Schreiben lernte er die Einsamkeit kennen, hielt Zwiesprache mit der Natur und versank in einer Welt aus archaischem Schweigen und roher Gewalt. | ||
| Der Roman schildert, wie der Junge in einer ganz besonderen Welt aufwächst, die nur die Gesellschaft einer Handvoll Menschen kennt, alles Schäfer, angefangen vom Freund Nicolau bis zu „thiu“ (Onkel) Pulinari, Gobbe, „thiu" Ziromine und „thiu" Costantinu. | ||
| Nahe sind ihm sein Hund Rusigabedra und der Geschichtenerzähler „thiu“ Juanne, seine Mutter und seine zwei Geschwister Filippo und Vittoria, die vom Egoismus des Vaters auch zum Schafehüten gezwungen wurden. | ||
| Und dann ist die übermächtige Figur des Vaters, der seine Erfahrung und seine patriarchalische Autorität als Argument in die Waagschale wirft und sich immer gegenüber der restlichen Familie durchsetzt. Er rechtfertig sein Verhalten immer mit der Verantwortung, die er gegenüber seinem Sohn zu tragen vorgibt. | ||
| Erst im Alter von 21 Jahren gelingt ihm endlich die Flucht vor der übermächtigen Vatergestalt. Gavino, der keine Schule besuchen durfte und kaum des Schreibens und Lesens mächtig ist, meldet sich freiwillig für die Unteroffizierslaufbahn bei der italienischen Armee. Es ist für ihn in der damaligen Zeit die einzige Möglichkeit, der Unterdrückung durch den Vater zu entkommen. Aber die eine Autorität wird nur durch die Autorität und das Gefügigmachen der Armee ersetzt. | ||
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Von einem unstillbaren Wissensdurst angetrieben, verlässt Ledda deshalb, sobald es ihm möglich ist, dieses neue Zwangssystem, um seinen Bildungsweg autodidaktisch fortzuführen. |
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„Padre Padrone“ ist sowohl ein Zeugnis des Widerstandes
gegen die Unterdrückung seitens als unanfechtbar geltenden
Autoritäten, als auch eine Gesellschaftskritik. |
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| „Padre padrone" errang in kürzester Zeit einen großen Erfolg, gewann den Literaturpreis „premio Viareggio" und wurde 1977 von den Brüdern Taviani verfilmt. Der Film gewann die Goldene Palme beim Filmfestival in Cannes. |
Padre padrone von Gavino Ledda |
Padre padrone [DVD/ |