Franco Bonvicini (geb. 1942, gest. 1995) arbeitete
unter dem PseudonymBonvi und war einer der erfolgreichsten
Cartoonisten Italiens. 1968 begann er mit seiner Serie „Sturmtruppen“,
einer sehr bissigen Satire der Deutschen Wehrmacht (aber auch
der unter Mussolini kämpfenden Soldaten) während
des Zweiten Weltkriegs. Die Serie hatte auf Anhieb einen erstaunlichen
Erfolg.
Es handelt sich um die
witzigsten Soldaten in der Geschichte der Comics: Die Sturmtruppen
von Bonvi befinden sich immer in einem Schützengraben,
man weiß kaum gegen wen oder was. Bei den „Sturmtruppen"-Comics
handelt es sich in Theorie um eine satirische Darstellung des
Zweiten Weltkriegs, gesehen aus der Warte der „mörderischen"
und „effizienten" deutschen Sturmtruppen.
Bonvi stellt die Sturmtruppen als eine Ansammlung naiver und
unfähiger Männer dar, die mit den Schwierigkeiten
des Krieges und der Strenge (bzw. der Verrücktheit) ihrer
Generäle nicht zurecht kommen. Bonvi lässt die Soldaten
ein „verdeutschtes" Italienisch sprechen, indem er
bei jedem zweiten Wort die Endung „en" anhängt,
und das weiche Italienisch mit vielen harten Konsonanten
versetzt (f statt v, k statt c etc.).
Die Sturmtruppen: Comic-Taschenbuch Nr. 30
Die Sturmtruppen: Comic-Taschenbuch Nr. 45
Die Sturmtruppen: Comic-Taschenbuch Nr. 24
Die Comicstrips sind voller
grotesker und irrealer Situationen, wie einen von Vampiren besessenen
Feldarzt, oder Ratten- und Wanzeninvasionen in den Schützengräben.
Mag der Streifen bei einer
oberflächlichen Betrachtung auch noch so deutschfeindlich
erscheinen (die Italiener bekommen auch ihr Fett ab), und mögen
manche Situationen dem Leser das Lächeln hin und wieder
gefrieren lassen, so kann aus dieser bitteren Ironie auch ein
starkes Bedürfnis nach Frieden und Verständigung herausgelesen
werden.