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Sein berühmtestes Gedicht, „Mattina“, war das einzige Gedicht, dass mir in der Schule keine Schwierigkeit beim Auswendiglernen machte. Denn es besteht aus einer einzigen Zeile: „M'illumino d'immenso“(Ich erleuchte mich durch Unermessliches)! | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Giuseppe Ungaretti wurde am 8. Februar 1888 in Alexandria (Ägypten) geboren, wo sein Vater als Arbeiter am Bau des Suez-Kanals beteiligt war. Er starb zwei Jahre später. 1908 frequentierte Ungaretti den Anarchistenkreis „La Baracca Rossa„ (die rote Baracke). 1912 zog er nach Paris und studierte dort an der Sorbonne. Während dieser Zeit lernte er verschiedene Künstler kennen (Apollinaire, Max Jacob, Derain, Picasso, Braque, Peguy, Bergson). | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1914 kehrte er nach Italien zurück und bei dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete er sich freiwillig, um das Schicksal seiner Zeitgenossen zu teilen. Er kämpfte im Carso und später in Frankreich. 1916 veröffentlichte er auf italienisch die Gedichtsammlung „Il porto sepolto“ (Der begrabene Hafen), in der er seine Kriegserlebnisse widerspiegelte; 1918 heiratete er Jeanne Dupoix; 1919 veröffentlichte er eine zweite Sammlung mit dem Titel „Allegria di naufragi“, in der er eine neue Poesie zeigte, die weit weg vom rhetorischen und barocken Stil von Gabriele D'Annunzio war. 1928 trat er zum Katholizismus über und schrieb: „La pietà„. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nach dem Ersten Weltkrieg wirkte Ungaretti zunächst vor allem journalistisch. Er war ab 1937 Professor für italienische Literatur in São Paulo und von 1942 bis 1959 lebte er in Rom. Nach dem Tod seines zweiten, neunjährigen Sohnes 1942 schrieb er „Giorno per giorno“ (Tag für Tag). Seiner Nähe zum Faschismus verdankte er in den 1930er Jahren eine Stellung als Pressesprecher im Außenministerium. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Zwischen 1942 und 1961 veröffentlichte er eine Reihe von Gedichten mit dem Titel „Vita d'un uomo“ (Das Leben eines Menschen), die ihn zusammen mit Eugenio Montale und Salvatore Quasimodo zu einem der Gründer und führenden Mitglieder des Hermetismus machte. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1958 starb seine Frau. 1964 fuhr er nach New York, wo er eine Reihe Vorlesungen an der Columbia University hielt. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1969 wurden seine kompletten Werke in Frankreich veröffentlicht. Sein letztes Gedicht, „L'impietrito e il velluto“, schrieb er in der Nacht des 31. Dezembers 1969. Er starb in der Nacht zwischen dem 1. und dem 2. Juni 1969. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ungarettis Lyrik handelt von den Grenzen des menschlichen Dasein, von der Bedrohung durch die Irrationalität der Gefühle, vom Drama der sich nahe stehenden Menschen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Seine Gedichte wurden von Autoren wie Ingeborg Bachmann, Hilde Domin und Paul Celan ins Deutsche übersetzt. „M'illumino d'immenso“ ist das kürzeste und berühmteste Gedicht, mit dem Ungaretti 1917 unter der Überschrift „Mattina“ einen Höhepunkt an Minimalismus erreichte. Ingeborg Bachmanns Übertragung dieser vier Wörter lautet: „Ich erleuchte mich durch Unermeßliches„. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Lebensreise dieses Nomaden ohne Vaterland endete letztlich in ein ständiges Zurückkehren in die Heimat. Er definiert sich selbst als „matto“ (Verrückter), weil er sich mit 80 Jahren noch verlieben kann und alle Dinge in eine Öffnung zur Unendlichkeit verwandeln kann. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Er war ein Meister des Minimalismus, er hatte wie wenige andere Dichter die Fähigkeit, das Wesentliche mit wenigen Worten zu sagen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
„Il vero amore è come una finestra illuminata in una notte buia. Il vero amore è una quiete accesa.“ (Die wahre Liebe ist wie ein beleuchtetes Fenster in der Dunkelheit. Die wahre Liebe ist eine leuchtende Stille). | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Eine Auswahl seiner Werke | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Il porto sepolto / Der begrabene Hafen (1916) |
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Allegria / Die Fröhlichkeit (1931) |
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Guerra / Der Krieg (1919) |
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Sentimento del tempo / Gefühl der Zeit (1933) |
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Der Schmerz (1947) |
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Dialog (1968) |
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Das Leben eines Menschen (gesammelte Gedichte , 1969) |
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La terra promessa / Das gelobte Land (1950) |
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Die Freude und der Schmerz |
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Freude der Schiffbrüche (1919) |
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Ich suche ein unschuldiges Land |
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Träume und Akkorde |
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Vita d'un uomo (Gesammelte Werke, erstmals 1942) |
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Notizen des Alten (1960) |
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Die späten Gedichte (1970) |
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