Die Schlacht bei Legnano |
Die Schlacht bei Legnano,
bei der am 29. Mai 1176 die Lombardische Liga („Lega lombarda“) das Heer
Kaiser Friedrich I. Barbarossas besiegte, erlangte während
des italienischen Risorgimento (der Einigungsbewegung)
symbolische Bedeutung. Nach den europaweiten Volksaufständen
und dem Krieg von 1848 komponierte sogar Giuseppe Verdi eine
Oper mit diesem Namen. |
Geschichtlicher
Hintergrund |
Das um 800 nach dem Ende des Römischen
Reiches entstandene Reich der Franken unter Karl dem Großen umfasste etwa die heutigen Staaten Frankreich und Deutschland,
die Benelux-Staaten, sowie Nord- und Mittelitalien und einen
kleinen Teil Nordostspaniens. Es sah sich als Nachfolger des
476 untergegangenen Weströmischen Reiches. Nach dem
Tod Karls des Großen zerfiel es in ein West-
und in ein Ostreich. Daraus sollten später Frankreich bzw. Deutschland
hervorgingen. Das Königreich
Italien, das sich für eine kurze Zeit behauptete, wurde aber 962 vom deutsche Kaiser Otto I. einverleibt. |
Die norditalienischen Kommunen wehrten sich jedoch dagegen und es kam immer wieder zu Aufständen, die unter anderem auch von Kaiser Friedrich I.
Barbarossa niedergeschlagen wurden. |
Die Lombardische Liga / Lombardenbund |
Nachdem der Kaiser
von den oberitalienischen Städten einträgliche
Hoheitsrechte (wie etwa das Münzrecht oder Zölle)
zurückgefordert hatte, schlossen sich diese im Jahr 1167 in der Lombardischen
Liga zusammen. Auf einer Versammlung
bei Pontida (in der heutigen Provinz Bergamo) schworen sie („il
giuramento di Pontida“), den Kaiser mit Waffengewalt
zur Anerkennung ihrer Rechte zu zwingen. |
Im September 1174 unternahm Kaiser Friedrich I. Barbarossa seinen fünften italienischen Feldzug, um die ständigen Aufstände in der Lombardei zu beenden und seine Streitigkeiten mit Papst Alexander III. Beizulegen. Friedrich führte eine Truppe von 8.000 Rittern über die Alpen und kam Ende September im Piemont an. Zunächst
belagerte er die piemontesische Stadt Alessandria, die ihren Namen zu Ehren Papst Alexander III. erhalten hatte. Papst Alexander hatte sich mit der „Lombardischen Liga" verbündet. |
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Friedrich Barbarossa |
La battaglia di Legnano (2 CDs) |
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Die Schlacht von Legnano |
Die Schlacht von Legnano fand etwa 30 km nordwestlich von
Mailand statt. Friedrich hatte mit seinen Truppen in Seprio bei Legnano eine Pause eingelegt. Die Bauern der
Umgebung griffen zu den Waffen und stürzten sich im Morgengrauen
auf die weit unterlegene
kaiserliche Vorhut bei Borsano. Dieser erste Kampf dauerte etwa zwanzig Minuten. |
Kurze Zeit danach erreichte
der Kaiser persönlich mit seiner Reiterei den Ort des
Geschehens. Die ersten Linien der Lombarden wurden von den
kaiserlichen Truppen sofort brutal niedergemacht. Die Bauern Legnanos zogen sich daraufhin zu ihrem
„Carroccio" zurück. Dies war ein von Ochsen gezogener Wagen, der von den mittelalterlichen Republiken Italiens benutzt wurde und auf dem sich das Banner der Stadt und ein Altar befanden. Priester hielten vor der Schlacht einen Dienst am Altar, und die Trompeter daneben spornten die Soldaten an. Während den Schlachten war der Carroccio von den mutigsten Kämpfern umgeben und diente sowohl als Sammelpunkt als auch (wie heutzutage die Fahne) als Symbol der Stadt. |
Während die lombardischen Bauern der kaiserlichen Kavallerie nicht standhalten konnten und zum Teil nach Mailand flohen, stellten sich die übrigen Fußtruppen und die kleine örtliche Reiterei phalanxartig um den Carroccio auf. |
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Um den Carroccio kämpften die Lombarden fast bis zur völligen Vernichtung, bis endlich die besten Reiter Brescias und Mailands, zusammen mi frischen Infanterie-Truppen eintrafen und am frühen Nachmittag die Flanke des Kaisers
angriffen. Der entscheidende Schlag gelang den Reitern aus Brescia,
die den Träger der kaiserlichen Insignien töteten
und den Kaiser zur Flucht zwangen. Dieser Vorfall verunsicherte
auch die übrigen kaiserlichen Truppen, die in Richtung Tessin flohen. |
Alberto da Giussano war ein oder der militärische Befehlshaber des Lombardenbundes und nahm am 29. Mai 1176 an der Schlacht bei Legnano teil, in der er der Legende nach mit seinen Soldaten den Carroccio verteidigt haben soll. |
Alberto da Giussano wurde während des Risorgimento zu einem Symbol für die Befreiung Italiens von Fremdherrschaft. |
Auf dem Frieden von Konstanz erkannte
der Kaiser 1183 die „innere Autonomie" der italienischen
Kommunen an, welche ihrerseits die Formale „Oberhoheit"
des Kaisers akzeptierten. |
Die Schlacht von Legnano ist eines der wenigen Beispiele, bei denen es der mittelalterlichen Infanterie gelang, eine Truppe Kavallerie zu besiegen. |
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