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Italienisch-Somaliland | ||||
Es ist nicht mehr in die Zeit des „imperialen" Italiens Mussolinis, wo mich meine Spurensuche führt. Es sind die 1950er Jahre, als Somalien, bevor es 1960 unabhängig wurde, als Treuhandgebiet der UNO von Italien verwaltet war. Aus Mutters Erzählungen und dicken Fotoalben sind mir Vaters Aufenthalte in Somalien bekannt, wo er unter anderem im Auftrag des Zoos von Neapel auf Tierfang war. | ||||
Mit dem Bau des Suezkanals (1859-69) gewann das Küstengebiet des „Horn" Afrikas sehr an strategischer Bedeutung: Sowohl Italien, Frankreich und Großbritannien als auch Ägypten versuchten, die Gebiete unter ihre Kontrolle zu bringen. 1862 eroberten die Franzosen das Gebiet des heutigen Dschibuti, das 1896 zur Kolonie „Französisch-Somaliland" wurde. Großbritannien kolonisierte den nördlichen Küstenbereich (Britisch-Somaliland). | ||||
Die Italiener nahmen in den 1880er Jahren Besitz von den somalischen Gebieten, des südlichen Teils der Küste am Indischen Ozean. 1908 wurde Mogadischu (Mogadiscio), das bis dahin unter der Oberhoheit von Oman oder Sansibar gestanden hatte, Hauptstadt der neueingerichteten italienischen Kolonie. Bis 1920 hatten die Briten in ihrem Somaliland-Protektorat den antikolonialen Aufstand des Muhammad ibn Abd Allah Hassan niedergeschlagen. | ||||
Der Kampf der Italiener um Somaliland |
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Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts lehnten sich die Somali immer wieder gegen die Kolonialmächte auf, konnten sich aber nicht durchsetzen. 1936 wurde der italienisch besetzte Teil Somalias zusammen mit den Gebieten des heutigen Eritreas und Äthiopiens zur Kolonie „Italienisch-Ostafrika" erklärt. | ||||
Vor allem unter Mussolini verfolgten die Italiener eine repressive Kolonialpolitik. Die einheimische Bevölkerung wurde zu Zwangsarbeit gezwungen, die somalische Kultur erniedrigt. Durch Diffamierung und Assimilierung der Clanführer sollte das traditionell Clan-basierte gesellschaftliche System zurückgedrängt werden. |
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Mogadischu in den 1950er Jahren, vor der Zerstörung |
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1941 eroberte Großbritannien die italienischen Kolonialgebiete im Osten Afrikas, Italienisch-Somaliland kam unter britische Militärverwaltung. | ||||
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Obwohl die Italiener von Somalia aus Äthiopien (Ogaden) überfallen hatten, wurde Italienisch-Somaliland 1950 Mandatsgebiet der Vereinten Nationen, Italien wurde mit der Verwaltung des Gebietes beauftragt, mit dem Ziel, das Land auf die Unabhängigkeit vorzubereiten. | ||||
Sechs Jahre später erhielt das Gebiet eine halbautonome Regierung, 1960 wurden Britisch- und Italienisch-Somalia gleichzeitig in die Unabhängigkeit entlassen und schlossen sich zur Republik Somalia zusammen. Mogadischu wurde die Hauptstadt des neuen Staates. | ||||