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Silvio Berlusconi |
Diese Seite bezweckt keine Auseinandersetzung mit dem gesamten Werdegang des schillernden Unternehmers und Politikers Silvio Berlusconi. Diesem Zweck kann die entsprechende Wikipedia-Seite besser dienen. Beabsichtig ist eher eine Darstellung seiner Person, über Anekdoten, unbekannte Details und einzelne Fakten. |
Der ehemalge Ministerpräsident Italiens Silvio Berlusconi (Jahrgang 1936) ist ein erfolgreicher Unternehmer, der zu einem der reichsten Italiener wurde. Er kontrolliert heute (unter der Holding Fininvest) ein umfassendes Wirtschaftsimperium verschiedener Branchen (weite Teile der Fernsehlandschaft Italiens, Zeitschriften, Werbeagenturen, Kaufhäuser und Baufirmen). Die tatsächlichen Quellen seines Startkapitals liegen im Dunkeln und sind immer noch Gegenstand von Spekulationen. |
Ist Berlusconi ein edler Ritter? Denn genau diese Bedeutung hat das italienische Wort „cavaliere„. Der Ehrentitel "Cavaliere del Lavoro" (Ritter der Arbeit), der vom italienischen Staatspräsidenten verliehen wird, ist die höchste Auszeichnung für besondere Verdienste um die italienische Wirtschaft. Das entspricht gewissermaßen dem englischen "Sir", mit dem im Vereinigten Königsreich verdiente Personen zum Ritter geschlagen werden. |
Berlusconi ein Freimaurer? Als das prominenteste Mitglied der Loge P2 wurde Berlusconi unter der Mitgliedsnummer 1816 geführt. Er bestritt zwar diese Tatsache, wurde aber, nachdem ihm die Mitgliedschaft nachgewiesen wurde, wegen Meineides verurteilt. Die Amnestie des Jahres 1989 half ihm aus der Patsche. |
Die Freimaurerloge P2 (Propaganda Due) wurde in den 1970er Jahren zur Tarnung einer politischen Geheimorganisation zweckentfremdet, die ein konspiratives Netzwerk aus Führungspersönlichkeiten von Polizei, Militär, Wirtschaft, Politik, Mafia und von Geheimdiensten schuf. Der Geheimbund war in Plänen für einen Staatsstreich verwickelt und wurde sogar verdächtigt, mit den Terroranschlägen der 1970er Jahre in Zusammenhang zu stehen. Die Organisation wurde 1982 verboten und aufgelöst. |
Berlusconi ein Medien-Mogul? Sein Mediaset-Konzern betreibt die italienischen Fernsehsender Canale 5, Italia 1 und Rete 4, die drei mit Abstand größten Privatsender Italiens, die zusammen einen Marktanteil von etwa 50 Prozent erreichen. Dieses Fernsehimperium wird auf sechs Milliarden Euro geschätzt. Mit seinen Sendern Qualität unter die Massen zu bringen ist aber kaum Berlusconis Absicht gewesen. |
In einer Quiz-Sendung von Italia 1 mussten beispielsweise die Teilnehmer zeitweise splitternackt erscheinen, warfen mit rohen Eiern um sich, wurden mit Honig beschmiert und anschließend mit Hühnerfedern vollgepustet oder bekamen mit einem „Taser" leichte Stromstöße verpasst. |
Kein Wunder dass Berlusconi, der sich dieser „geistigen Kost" völlig bewusst war, seinen Kindern ein derartiges Konzentrat aus ordinärem Blödsinn ersparen wollte - durch Fernsehverbot! Ja! Sie haben richtig gelesen: Der Fernseh- Mogul ließ seine Kinder nicht fernsehen. |
Berlusconi ein begabter Sänger? Vor seiner Zeit als Unternehmer verdiente er sich auf Kreuzfahrtschiffen und in den Badeorten an der Adria etwas Geld hinzu. Mit seinen Gesangkünsten will er auch seinen Studium an der Universität Sorbonne in Paris finanziert haben, wo er zwei Jahre lang studiert haben soll. |
Berlusconi als Chansonnier
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Zusammen mit dem neapolitanischen Sänger Mariano Apicella will er nun ein Album mit Liebesliedern veröffentlichen. Die Lieder will Berlusconi selbst geschrieben haben. |
Berlusconi ein guter und treuer Ehemann? 1965 heiratete Berlusconi Carla Elvira Lucia Dall’Oglio, von der er zwei Kinder bekam: Maria Elvira (1966) und Pier Silvio (1969). Zwanzig Jahre später ließ er sich von ihr scheiden und verehelichte im Jahr 1990 die Schauspielerin Veronica Lario, mit der er drei Kinder zeugte: Barbara (1984), Eleonora (1986) und Luigi (1988). Mehrere Jahre lang hatte sich Berlusconi, um seinen Ruf als untadeligen Ehemann und angesehenen Geschäftsmann nicht zu beschädigen, bemüht, diese Beziehung geheimzuhalten. Anfang Mai 2009 gab Veronica Lario infolge einer politischen Affäre um ehemalige Showgirls, die ihr Mann für die Europawahl aufgestellt hatte, bekannt, dass sie die Scheidung einreichen wolle. |
Berlusconis Fettnäpfchen |
Bei einem Gipfeltreffen soll Berlusconi Sarkozy etwas zugeflüster haben, was letzteren etwas verdutzt ließ. Er soll ihm in einer Mischung aus Französisch und Italienisch gesagt haben: "Moi, je t'ai donné la tua donna", was etwa bedeutet: „Ich habe dir deine Frau gegeben“. Der Witz war eine Anspielung auf die Tatsache, dass Frankreichs damalige First Lady aus Italien stammt. Prompt kam seitens Berlusconi das Dementi. Er soll in Wahrheit „Tu sais que j'ai étudié à la Sorbonne" gesagt haben (Du weißt, dass ich an der Sorbonne studiert habe). |
2002, bei einem Treffen der EU-Außenminister konnte er sich nicht zurückhalten, und spreizte bei einem Gruppenfoto hinter dem Kopf des spanischen Außenministers Josep Pique zwei Finger - was in Italien eine Geste ist für: "gehörnter Ehemann". |
Entertainment statt Politik: Berlusconis peinliche Auftritte
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2005, in einem Interview mit der Tageszeitung La Stampa sagte er: „Nicht einmal die Wirtschaft läuft wirklich schlecht. Von meiner Villa aus sehe ich ein herrliches Panorama und die Sicht auf auf sehr viele Yachten. Niemand in Europa besitzt mehr Mobiltelefone, Autos und Fernseher als die Italiener. Und wissen Sie, wie viele italienische Frauen sich eine Schönheitsoperation leisten konnten?“. |
2008 antwortete Berlusconi bei einer bildungspolitischen Konferenz einer Studentin, die gefragt hatte, wie junge Paare ohne sichere Arbeitsplätze in Italien eine Familie gründen könnten: „Als Vater rat ich Ihnen, heiraten Sie doch einen Millionär, zum Beispiel einen meiner Söhne. Mit ihrem schönen Lächeln können Sie sich das leisten." |
Bunga Bunga wurde 2010 als Bezeichnung für Sex-Partys von Silvio Berlusconi verbreitet und nahm schnell Einzug in den Sprachgebrauch. Anlass war eine Affäre Berlusconis, bei der ihm Förderung der Prostitution mit Minderjährigen vorgeworfen wurde (Ruby-Affäre ab 2010). Am 21. Dezember 2010 nahm die Staatsanwaltschaft Mailand Ermittlungen gegen Berlusconi wegen Förderung der Prostitution Minderjähriger und Amtsmissbrauchs auf. Der Prozess ging durch alle Instanzen bis zum Kassationsgericht. Am 10. März 2015 sprach das Gericht Berlusconi endgültig frei, da ihm nicht nachzuweisen sei, dass er von der Minderjährigkeit gewusst habe |
Am 12. November 2011 trat Berlusconi, vor allem auf Druck der EU, von seinem Amt als Ministerpräsident Italiens zurück. Zwei Wochen später wurde bekannt, dass Berlusconi in das Amt des Präsidenten zum AC Mailand zurückkehren werde. |
Am 1. August 2013 wurde Berlusconi wegen Steuerbetrugs im Fall Mediaset erstmals letztinstanzlich zu einer Haftstrafe von vier Jahren verurteilt; der Straftatbestand und Berlusconis Alter bedeuten im italienischen Rechtssystem, dass er die Strafe im Hausarrest oder unter behördlicher Aufsicht mit sozialen Aufgaben für die Dauer von einem Jahr verbringen muss. |
Am 24. November lehnte Staatspresident Napolitano öffentlich eine Begnadigung ab. Am 27. November 2013 schloss der Senat Berlusconi aus. Damit verlor Berlusconi auch seine politische Immunität. Zudem wurde ein sechsjähriges Mandatsverbo verhängt. |
Regisseur Paolo Sorrentino, der bereits Erfahrung mit seiner satirischen Darstellung des italienischen Politikers Giulio Andreotti hatte, legte 2018 einen drauf. „Loro – Die Verführten“ (Originaltitel „Loro“, italienisch für „sie“ [Pl.]) ist eine Filmbiografie. Im Film widmet sich der Regisseur dem ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi und seinem Führungszirkel. |
Im Frühjahr 2018 entschied ein Mailänder Gericht, das 6-jährige Mandatsverbot wegen „guter Führung“ um ein Jahr zu verkürzen. So konnte Berluscon, als Spitzenkandidat von Forza Italia bei der Europawahl 2019 kandidieren. Bei der Wahl übertraf Forza Italia die in Italien zur Europawahl geltende Vier-Prozent-Hürde, womit Berlusconi als Europaparlamentarier gewählt wurde. |