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Franco Nero |
Django ist ein Italo-Western des Regisseurs Sergio Corbucci aus dem Jahr 1966 mit Franco Nero in der Hauptrolle. Der Film hat bis heute zahlreiche Regisseure und ihre Filme beeinflusst und enthält eine starke zeitgenössische gesellschaftskritische Komponente. „Django" ist ein stilbildender, brutaler Italowestern, der sich durch seinen bitteren schwarzen Humor von amerikanischen Western unterscheidet. |
Franco Nero (Jahrgang 1941) ist ein italienischer Schauspieler, der durch die Italo-Westerns zur Bekanntheit gekommen ist. Zur Kultfigur wurde er darin in der Rolle des „Django" (1966), des schweigsamen Helden und Rächers. In den 1970er Jahren spielte er in zahlreichen Polizeifilmen die Rolle des Staatsanwalts. Auch im Monumentalfilm „Die Bibel" (1966) oder im Revolutions-Epos „Die gefürchteten Zwei" (1968) zeigte er seine schauspielerischen Qualitäten. |
Als Francesco Sparanero wurde er als Sohn eines Landpolizisten in San Prospero, einer kleinen Gemeinde in der Provinz Parma (Emilia Romagna), geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Parma, wo er bereits als Kind bei Laienspielen mitwirkte. In Mailand begann er ein Studium der Wirtschaftswissenschaften, das er aber nie beendete, weil er es vorzog, Schauspielkurse am Piccolo Teatro di Milano zu belegen. |
Bei einem Besuch in den Ateliers von Cinecittà in Rom lernte er Carlo Lizzani, Antonio Pietrangeli und John Huston kennen, die ihn ermutigten, seinem schauspielerischen Talent weiter zu folgen und ihn später erste Filmrollen anboten. Sein Filmdebüt gab er 1964 in Alfredo Gianettis Film „La ragazza in prestito“ (Das ausgeliehene Mädchen), in dem er neben Annie Girardot und Rossanpo Brazzi spielte. Im selben Jahr spielte er dann in „La Celestina“ von Carlo Lizzani , ein Jahr später in Antonio Pietrangelis „Io la conoscevo bene“ (Ich habe sie gut gekannt), mit Stefania Sandrelli und Mario Adorf, und in John Hustons „Die Bibel" (1965) bekam er die Rolle als Abel. |
Mit seiner athletischen Figur, den dunklen Haaren und den blauen Augen hatte Nero eine zweischneidige Waffe: sein gutes Aussehen. Hinter diesem konnten seine schauspielerischen Leistungen leicht in den Hintergrund geraten. |
International bekannt machte ihn aber erst die Rolle des eiskalten Rächers in Django (1966). Von da an konnte er sich vor Angeboten kaum noch retten. |
Django - Trailer |
Anfangs der 1960er Jahre spielte Nero hauptsächlich in Westernfilmen. Es war das Jahrzehnt, in dem Marlon Brando und Paul Newman bereits in ihren Vierzigern waren. Franco Nero war nur halb so alt, war aber bereits einer der wenigen im Ausland bekannten italienischen Schauspielern. |
Doch Franco Nero wollte ein ernsthafter Schauspieler werden. Um nicht für alle Zeiten mit dem Genre des Italo-Westerns identifiziert zu werden und ein anerkannter Schauspieler zu werden, nahm er die Chance wahr, in dem auf Leonardo Sciascias gleichnamigen Roman beruhenden Film „Il giorno della civetta“ (Der Tag der Eule, 1967) einen Hauptmann der Carabinieri zu spielen, der den Kampf gegen die Mafia trotz Drohungen nicht aufgibt. Der Regisseur war Damiano Damiani. |
Als Franco Nero einmal eine Westernrolle ablehnte, wurde nach einem Ersatz gesucht. Dabei fiel die Wahl auf Mario Girotti, der später als Terence Hill bekannt wurde und also gewissermaßen seine Karriere als Filmschauspieler dem italienischen Kollegen zu verdanken hat. |
Für seine Verkörperung des „Lancelot du Lac“ in der Kinoversion des Broadway-Musicals Camelot neben seiner späteren langjährigen Lebensgefährtin Vanessa Redgrave erhielt Nero eine Nominierung für den Golden Globe Award. |
Franco Nero gehört zu den wenigen Schauspielern aus dem Westen, denen es gelungen ist, in prestigeträchtigen Filmprojekten früherer kommunistischer Länder mitzuspielen. Er spielte beispielsweise in den Filmen „Mexiko in Flammen“ und „10 Tage, die die Welt erschütterten" von Sergei Bondartschuk und im serbischen Nationalepos „Der schwarze Falke“. Gelobt wurde auch sein Auftritt im Film „Die 21 Stunden von München“, in dem er die Rolle eines palästinensischen Terrorists bei den Olympischen Spielen 1972 spielte. |
Der Schauspieler arbeitete mit vielen der berühmtesten italienischen Regisseuren, aber auch mit Weltberühmtheiten wie Buñuel und Fassbinder. Zu seinen besten Filmen zählen „Tristana“ von Luis Buñuel (1970), in dem Catherine Deneuve die Titelrolle spielte, „Querelle“ (1982) von Rainer Werner Fassbinder, „The Young Toscanini“ (1988) von Franco Zeffirelli, „Fratelli e sorelle“ (1992) von Pupi Avati und „Jonathan degli orsi“ (Die Rache des weißen Indianers/ 1994). Unter den vielen Rollen, die Nero fürs Fernsehen gespielt hat, ist Fra Cristoforo hervorzuheben, der Priester in „I promessi sposi“ (Die Brautleute) des Schrifstellers Alessandro Manzoni. |