Küche der Regionen

REGIONALKÜCHE - LIGURIEN

Polpettone di fagiolini (polpettone ligure)



Der Begriff Polpettone steht in Italien für „Hack­bra­ten“, „faschierten Bra­ten“, der im Allgemeinen aus Fleisch zubereitet wird. Polpettone gilt in seinen vielen Varianten als Klassiker der italienischen Kü­che. Tatsächlich gibt es aber eine ganze Reihe von Re­zep­ten, die den Na­men „Polpettone“ tragen, aber aus­schließlich vegetarisch sind.
Am bekanntesten ist der „Pol­pet­to­ne li­gu­re“, auch „Pol­pet­to­ne ge­no­ve­se“ oder „Pol­pet­to­ne di fa­gio­li­ni“ ge­nannt, der aus ei­ner Mi­schung aus „fa­gio­li­ni“ (grüne Bohnen, Fi­so­len) und „patate“ (Kar­tof­feln) sowie aus wei­te­ren Zutaten zu­be­rei­tet wird. Auf Genuesisch heißt das Gericht „Sciattamaio“.

Rezept

Zutaten
Reichlich Semmelbrösel
250 g „Prescinsêua"
500 g Fagiolini
500 g mehlige Kartoffeln
frischer gehackter Majoran
3 Eier
60 g Parmesan
In manchen Rezepten findet man als Verhältnis Bohnen:Kartoffeln 1:2, in anderen 5:4. Das bleibt dem eigenen Geschmack überlassen.
Prescinsêua ist ein typisch ligurischer Weich­kä­se. Stattdessen kann man auch Quark oder Be­cha­me­lsoße verwenden.

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Zubereitung
Kartoffeln mit der Schale weich kochen, pellen und zerdrücken. Die Bohnen ge­trennt von den Kartoffeln (etwa 5 Minuten) garen.
Ein Backblech bzw. eine Quicheform mit Olivenöl einpinseln. Semmelbrösel in einer dünnen Schicht auf den Boden streuen.

In einer Schüssel die Prescinsêua mit den Bohnen vermengen, Eier hin­zu­geben, salzen, pfeffern. Die zerdrückten Kartoffeln, Parmesan und Majoran hin­zufügen. Das Ganze gut vermengen und gleich­mä­ßig auf das Backblech verteilen und mit einem feuchten Spatel glatt aufstreichen. Mit Semmel­brö­seln be­streu­en und mit Olivenöl besprengen. Im auf 180° C vor­ge­heizten Ofen etwa 20 Minuten backen. Will man die Oberfläche etwas knuspriger haben, so kann man den Polpettone ein paar Minuten grillen.


Aus mir unerklärlichen Gründen wird dieses Rezept auf deutschsprachigen Webseiten standardmäßig „angereichert" mit Knoblauch, diesem „ach so süd­ländischen" Gewürz. Es hat aber in diesem Rezept nichts zu suchen. Ich kann es gar nicht oft genug wiederholen: Die italienische Küche geht – anders als beispielsweise die griechische – recht sparsam mit Knoblauch um.

Polpettone di zucchini
Eine Variante dieses Rezeptes wird mit Zucchini als Gemüse zubereitet. Die Zucchini können in diesem Fall in Olivenöl gedünstet werden, anstatt sie nur zu kochen. Die Zubereitungsart ist weitgehend die glei­che. Gewürzt wird aber mit Petersilie. Hier kön­nen auch geringe Mengen Knoblauch als Würze ver­wen­det werden, die zusammen mit der Petersilie und den Zucchini eine „klas­sische" Kombination bilden. Diese Variante ist auch sehr schmackhaft mit zusätzlich verwendeten Champignons.
 
 
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