Die schwierige Bildung des Plurals |
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Wie in anderen Sprachen wird auch im Italienischen zwischen der Einzahl (dem Singular) und der Mehrzahl (dem Plural) eines Wortes unterschieden. Der Plural wird dabei aus dem Singular eines Wortes gebildet, wobei sich dessen Endung ändert. Leider gibt es auch bei der Pluralbildung eine Reihe von Sonderfällen. |
Die Endungen der Substantive werden bei der Pluralbildung normalerweise wie folgt gebildet: |
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Endung Singular |
Endung Plural |
männlich |
-o (gelato) |
-i (gelati) [] |
weiblich |
-a (oliva) |
-e (olive) |
männlich |
-e (pesce) |
-i (pesci) |
weiblich |
-e (noce) |
-i (noci) |
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Endung Singular |
Endung Plural |
männlich |
-a (problema) |
-i (problemi) |
männlich |
-i (l'alibi) |
-i (gli alibi) |
weiblich |
-i (l'oasi) |
-i (le oasi) |
weiblich |
-o (la radio) |
-o (le radio) |
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Sonderfälle |
Wie in der Tabelle zu sehen ist, gibt es in der italienischen Sprache eine Anzahl von männlichen, meistens aus dem Griechischen stammenden Wörtern mit der Endung „-a“, beispielsweise „il problema“ (Plural „i problemi“), „il dilemma“ (Plural „i dilemmi“). Aber Achtung! Endet das Wort auf „-ca“ oder „-ga“ gilt eine Ausnahme (siehe weiter unten). Zum Beispiel „il collega“ (Plural „i colleghi“). Unverändert bleiben allerdings die männlichen Wörter „boa“ (Boaschlange) und „boia“ (Henker). |
Es gibt Wörter, die im Singular und im Plural die gleiche Form haben. In diesem Fall setzt man nur den Artikel in den Plural. |
Nicht italienisierte, mit einer Konsonant endende Wörter aus anderen Sprachen bleiben im Plural unverändert. Also: „il film“ („i film“), „il computer“ („i computer“), „il bar“ („i bar“) etc. |
Unverändert bleiben auch die Wörter, deren Endung ein betonter Vokal ist, wie „la virtù“ (Plural „le virtù“). |
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Bei der Endung „-io“ gibt es zwei Möglichkeiten:
Wenn das „i“ betont wird, verdoppelt es sich: Beispielsweise aus „lo zio“ (der Onkel) wird „gli zii“ (bzw. „gli zìi“). Die einzige Ausnahme ist bei „dio“ (Gott), das im Plural zu „dei“ (bzw. dèi) wird.
Wenn das „i“ nicht betont wird, wird nur das „o" entfernt. Manchmal findet man auch noch die Schreibweise „ii“ bzw. „î„. Also wird aus „calendário“ „calendári„. Der Akzent wurde hier nur gesetzt, um die Betonung zu kennzeichnen.
Er wird normalerweise nicht gesetzt. |
Bei den Endungen -cio -gio -glio, ist die einzige korrekte Form des Plurals -ci -gi -gli. Aus „bacio" (Kuss) wird also „baci“, aus „disagio“ „disagi“, aus „figlio" „figli“. Aber Achtung! Es gibt Ausnahmen bei Wörtern, bei denen Substantive im Plural weiblich werden und deshalb auf „-ia“ enden müssen. Beispielsweise wird aus „il miglio“ (die Meile) „le miglia„. |
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Wörter mit der Endung -cia und -gia behalten im Plural das 'i', wenn der letzte Buchstabe vor der Endung ein Vokal ist: „camicia“ (Hemd) / „camicie„. Wenn der letzte Buchstabe ein Konsonant ist, geht das „i“ verloren: „frangia" (Franse) / „frange"; „roccia" (Fels) / „rocce". Die Regel gilt nur, wenn das „i" nicht betont wird: also „allergìa" / „allergìe". |
Wörter mit den Endungen -co und -go bilden der Plural mit -ci und -gi oder mit -chi und -ghi. Ausschlaggebend ist die Betonung des Wortes. Wird die vorletzte Silbe betont (wie es bei den meisten italienischen Wörtern der Fall ist), dann wird die Endung des Plurals -chi bzw. -ghi sein: „tedesco" (Deutscher) / „tedeschi“, „sacco“ (Sack) / „sacchi“, „lago“ (See) / „laghi„. Bei Betonung auf der drittletzten Silbe wird die Endung zu -ci bzw. -gi: also „medico“ (Arzt) / „medici“, „psicologo“ / „psicologi„. Wie üblich gibt es auch hier Ausnahmen, z.B. „amico“ (Freund" / „amici“), „porco“ (Schwein) / „porci„. |
Einige weitere männliche Substantive werden im Plural weiblich und enden dabei auf -a. So wird aus „il paio“ (das Paar) „le paia“, aus „l'uovo“ (das Ei) „le uova“, aus „il riso" (das Lachen) „le risa„. |
Obwohl sich bei weiblichen Wörtern, die auf „-o“ enden, bei der Bildung des Plurals nichts ändert (siehe Tabelle), gibt es – wie könnte es anders sein? – Ausnahmen: So wird aus „la mano“ (die Hand) „le mani“ und aus „l'eco“ (das Echo) „gli echi„. In letzterem Fall wird aus einem weiblichen Wort im Singular im Plural sogar ein männliches! |
Einige Substantive, die Körperteile bezeichnen, sind im Singular männlich und im Plural weiblich: „il braccio" (der Arm) / „le braccia“, „il ginocchio (das Knie) / „le ginocchia“, „il labbro“ (die Lippe) / „le labbra„. |
Manchmal gibt es im Plural sowohl männliche als auch weibliche Formen mit unterschiedlicher Bedeutung. Beispielsweise die männliche Form „i bracci“, womit die Arme eines Gegenstandes gemeint sind (z.B. „i bracci di una croce“, „die Arme eines Kreuzes“). Das Gleiche gilt für „il dito“ (der Finger). Die weibliche Form des Plurals „le dita“ steht für die Finger kollektiv betrachtet. Die männliche Form „i diti“ steht für Einzelbetrachtung (z.B. „i diti mignoli“, die kleinen Finger). Das gilt nicht nur für Körperteile. Für „Il muro" (die Mauer) gibt es zwei Pluralformen: „i muri“ (die Wände/ Mauern) und „le mura“ (die Stadtmauern): Analog bei „urlo“ (Schrei): „gli urli“ (die Schreie) „le urla" (das Geschrei/ Gebrüll). |
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„Uomo“ (Mensch, Mann) ist unregelmäßig. Der Plural lautet „uomini„. |
Wörter mit der Endung -ista können sowohl männlich als auch weiblich sein: „il turista", „la turista„. Die Forme des Plurals unterscheiden sich anhand des Genus: „i turisti“ (m), „le turiste“ (w). |
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Das Wort „pomodoro" (Tomate) hat sogar drei mogliche Pluralformen: „pomidoro", „pomidori" e „pomodori“. Letzteres ist das am Häufigsten verwendete. |
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