Nicht nur an der Küste Italiens kann hervorragend Urlaub gemacht werden. Das Landesinnere beherbergt so manchen Schatz, den es für Reisende zu entdecken gilt. Dabei kommen Naturliebhaber und Freunde von historischer Bildung gleichermaßen auf ihre Kosten. Assisi vereint beides und lockt außerdem mit einem milderen Klima in der atemberaubend grünen Kulisse Umbriens.
Geografie und Klima
Die Stadt befindet sich rund 20 Kilometer von Perugia entfernt – im Herzen Umbriens. Sie liegt auf mehr als 400 Metern Höhe über dem Meeresspiegel und ist landschaftlich durch die umliegenden und bewaldeten Hügel gekennzeichnet. Assisi befindet sich relativ mittig auf der Apenninhalbinsel. Dadurch herrscht dort ein Mischklima, das sich sowohl durch deutlich kühle Perioden als auch warme doch nicht zu heiße Sommer auszeichnet. Ideal für all
diejenigen, die es bevorzugen, auch im Sommer nicht allzu sehr schwitzen zu müssen.
Sehenswürdigkeiten und touristische Ziele
Die Rocca Maggiore ist die größte der beiden Befestigungsanlagen in Assisi. Die Festung thront direkt über der Altstadt und bietet ein klassisches Beispiel mittelalterlicher Architektur. Erstmals erwähnt wurde die Existenz der Anlage im 12. Jahrhundert während der Besetzung durch den Erzbischof von Mainz. Zweihundert Jahre später wurde der Bau von Egidio Albornoz restauriert und ergänzt. Obwohl der Grundstein schon wesentlich älter ist, prägt ihre Erscheinung deshalb vor allem der Baustil des 14. Jahrhunderts.
Rocca Maggiore
Der Besuch der Festung Rocca Minore bietet eine spektakuläre Aussicht über die Altstadt Assisis. Ein Rundgang durch die Ruine führt Reisende durch die zahlreichen Gänge im Inneren. Diese verbinden Haupt- und Eckturm, die über viele die Jahrhunderte von den Besitzern um weitere Anbauten erweitert wurden.
Als „Basilica maior“ ist die Basilica di San Francesco di Assisi eine der Kirchen mit dem höchsten Rang der römisch-katholischen Glaubensgemeinschaft. Sie erhielt den Titel im 18. Jahrhundert. Bekannt ist sie vor allem für die prächtige Architektur und die Paradebeispiele für spätmittelalterliche Malereien im Inneren. Im Jahr 1997 erschütterte ein Erdbeben die Stadt Assisi. Davon blieb auch die Basilika nicht verschont. Dabei entstand ein Schaden, der mit rund 35 Millionen Euro zu beheben versucht wurde.
Die Basilica di San Francesco
Die Basilika di San Francesco ist ein imposanter Bau, der aus der Unter- und der Oberkirche besteht und von dem zugehörigen Kloster gesäumt wird. Von einer leichten Anhöhe aus blickt der mittelalterliche Komplex über eine sanfte Senke, sodass von hier aus ein malerischer Ausblick genossen werden kann.
Die Basilica di Santa Chiara wurde nach der Heiligen Klara benannt. Ursprünglich war sie Herberge der Überreste Franz von Assisis. Diese wurden jedoch bald aus dem Gebäude entfernt. Anschließend wurde die Kirche Santa Chiara gewidmet.
Die Basilica di Santa Chiara
Im Gegensatz zur Basilica di San Francesco trägt sie den Titel „Basilica minor“, ist dadurch jedoch nicht weniger prachtvoll. Auch zu dieser Kirche gehört ein danebenliegendes Kloster. Der Bau des Komplexes begann im 13. Jahrhundert. Besonders schön sind die Tafelbilder im Inneren. Sie stammen unter anderem von Maestro di Santa Chiara und zeigen Ausschnitte aus dem Leben der Heiligen Klara.
Die Kirche Santa Maria Maggioregehört zu den Ältesten in Assisi und dominiert den Anblick der Piazza del Vescovado zusammen mit dem angrenzenden Bischofspalast. Dies ist ein Ort, der ebenfalls mit Franz von Assisi in Verbindung steht. Hier entsagte San Francesco seinen irdischen
Besitztümern. Aus diesem Grund trägt die heilige Stätte auch den Namen Santuario della Spogliazione (Heiligtum der Entkleidung). Bis heute zählt die Kirche zu den bekanntesten Wallfahrtkirchen Assisis.
Santa Maria degli Angeli (Unsere Liebe Frau von den Engeln) ist eine in der Ebene unterhalb von Assisi liegende Basilika, die mit ihren Barockkapellen Pilger aus der ganzen Welt anzieht. Auch sie ist eng mit der Gründungsgeschichte des Franziskanerordens verwoben.
Santa Maria degli Angeli (*)
Konzession des Ablasses an den heiligen Franziskus; Fresko in der Rosenkapelle der Basilika Santa Maria degli Angeli
Assisi ist die wohl bekannteste und touristischste Stadt in Umbrien. Hunderttausende gläubige Christen besuchen jedes Jahr den Geburtsort des Heiligen Franziskus und auch unzählige Busse mit Pilgern auf dem Weg nach Rom halten hier an. Da kann man sich gut vorstellen, welchen Bedarf an Unterkünften es gibt. Ferienwohnungen in Assisi sind besonders gefragt. Selten reicht ein Tag, um die Vielzahl der historisch bedeutenden Sehenswürdigkeiten zu erleben.
Assisi als Wallfahrtsort
Aufgrund der Herkunft zahlreicher bedeutender Persönlichkeiten der römisch-katholischen Kirche ist Assisi auch heute noch ein beliebter Wallfahrtsort für christliche Pilger. Diesen Persönlichkeiten lassen sich meist auch entsprechende historische Stätten zuordnen, die eine große Anziehungskraft auf die Reisenden haben.
Franz von Assisi
Franz von Assisi – auch Franziskus von Assisi – wird in der katholischen Kirche als Heiliger und Schutzpatron Italiens angesehen. Er gilt als Mitbegründer der Klarissen und des Franziskaner Ordens. Die Basilika San Francesco ist Grabstätte des Heiligen, während sich diese vormals dort befand, wo heute die Basilika Santa Chiara steht.
Der Heilige Franz von Assisi
Chiara von Assisi
Die Heilige heißt im Italienischen Santa Chiara und gründete unter anderem den Orden der Klarissen. Nach ihrer Heiligsprechung im 13. Jahrhundert erlangte sie einige Jahrhunderte später die Ernennung zur Schutzpatronin des Fernsehens. Dies wurde in einem Apostolischen Schreiben im Jahr 1958 verkündet. Das Wirken Santa Chiaras reicht bis nach Haiti, wo auch Anhänger des Voodoo die Heilige verehren.
Die Heilige Chiara, Fresco von Giotto
Calendimaggio von Assisi ist ein Fest, das jeden ersten Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag nach dem 1. Mai eines jeden Jahres gefeiert wird, um die Ankunft des Frühlings zu begrüßen. Die beiden Viertel, in die die Stadt geteilt ist, die Nobilissima Parte de Sopra und die Magnifica Parte de Sotto konkurrieren um die Eroberung des Palio, indem sie Prozessionen in mittelalterlichen Kostümen (etwa 13. Jahrhundert - Mitte des 15. Jahrhunderts) durchführen und Szenen mittelalterlichen Lebens in den Gassen der Stadt aufführen sowie musikalische Darbietungen bieten. Über die Sieger entscheidet eine Jury, die sich aus international renommierten Experten zusammensetzt: einem Historiker, einem Musikwissenschaftler und einer Persönlichkeit aus der Welt der Unterhaltung.