Landschaften/ Orte

Der Garten von Ninfa

Ninfa, ein äußerst suggestiver Ort an den Hängen der Monti Lepini in der Region Latium liegt etwa eine Autostunde (60 km) südlich von Rom. Es han­delt sich um eine einstmals bedeutende Stadt an der Straße von Neapel nach Rom mit ca. 2000 Einwohnern, deren Ursprünge in die Zeit um die erste Jahr­tausendwende zurückreichen.
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Während ihrer Blütezeit hatte Ninfa zahlreiche Häuser. Allein mehr als 150 waren ausgestattet mit Dachboden und Scheune. Es gab etwa 14 Kirchen, Stra­ßen, Mühlen, Brücken, zwei Krankenhäuser, ein Schloss und ein Rat­haus. Die Stadt wurde von einer etwa 1.400 Meter lange Mauer mit mindestens elf Türmen geschützt.
Die Ruinen des mittelalterlichen „Borgo" (Lizenz)

Seuchen und Zerstörungen führten im späten Mittelalter zur Aufgabe der Stadt. Seitdem ver­fielen die Gebäude und aus der Stadt wurde eine Rui­nen­stadt. Die Ruinen des Kastells, der Stadt­mauer, des Rathauses sowie zahl­reicher Kirchen und Häuser beschrieb der deutsche Schriftsteller und Histo­ri­ker Ferdinand Gre­go­ro­vius im 19. Jahrhundert als „märchenhafte Ruine einer Stadt“, als „pompei des Mittelalters“ und als „Pom­peji des Chris­ten­tums„. „Dieses entzückende Nympha“ – schrieb Gre­gorovius„ist das reizendste Märchen der Geschichte und Natur, das ich irgend in der Welt gesehen habe.

Blick vom See aus
In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die von zahlreichen Pflanzen überwucherten Ruinen von den Besitzern, der alten römischen Adelsfamilie der Caetani, in einen englischen Land­schafts­gar­ten um­ge­wan­delt. Dieser zählt heute zu den schönsten Gärten Italiens. Peter Beales, zeit­wei­li­ger Präsident der Royal National Rose Society bezeichnete ihn sogar als der „schönste romantische Garten der Welt„.

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Seit dem Jahr 2000 ist NinfaMonumento Naturale“ (Naturdenkmal) der Region Latium. Das sensible Ensemble aus Ruinen, Pflanzen und Tieren ist nur an einigen Tagen im Jahr der Öf­fent­lichkeit zugänglich und war bisher nicht Gegenstand systematischer kulturgeschichtlicher Untersuchungen.

Die Brücke
Die wasserreiche Südlage unterhalb der schützenden Monti Lepini sowie das innerhalb der mittel­al­ter­li­chen Stadtmauern herrschende spezifische Mikro­kli­ma begünstigen die von Menschen geschaffene bzw. ermöglichte Symbiose zwischen Ruinen und Pflanzen, zwischen Wasserläufen und Tieren (ins­be­son­dere Fischen und Vögeln). Exotische Pflanzen wie japanische Ahornbäume, Hartriegel, Kamelien, Magnolien, Wasserschwertlilien, verschiedene Ro­sen­sor­ten und Bananenbäume haben hier ihre neue Heimat gefunden. Zur Zeit der Frühlingsblüte von Kirsch- und Apfelbäumen gleicht der Garten einem Far­benzauber.
Giardino di Ninfa
Im Jahr 1976 wurde ein Gebiet von 1800 ha rund um den Garten vom World Wide Fund For Nature (WWF) zur Naturoase ernannt. Die Region Latium zählt acht Naturoasen, die direkt vom WWF verwaltet werden und sich in des­sen Besitz befinden, wodurch ein außerordentliches System für Schutz, Auf­wer­tung und Förderung der Natur geschaffen wurde.
ACHTUNG. Der Garten ist nur an ganz be­stimm­ten Tagen zu besuchen und es ist eine RESERVIERUNG ERFORDERLICH.
Online-Reservierungen über giardinodininfa.eu [].
Zum Übernachten empfiehlt sich der hübsche Ort Sermoneta [], wo sich auch das Castello Caetani befindet, dessen Besuch empfehlenswert ist (täglich geöffnet außer Donnerstag).
 
 
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