Landschaften/ Orte

Palazzo Reale (Genua)


Die ligurische Metropole Genua ist als Ha­fen­stadt sehr bekannt, aber kaum als Tou­ris­ten­ziel. Laden doch der Hafen und die häss­li­chen Industrieviertel, die sich dem Durch­reisen­den (zumindest in Richtung Wesdten) zeigen, nicht gerade zum Verweilen ein. Dabei gilt diese Stadt als eine der schöns­ten Ita­liens: Genua hat eine der größ­ten zu­sam­men­hän­gen­den historischen Altstädte Europas und sie ist beeindruckend schön!
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Eine der beeindruckendsten Se­hens­wür­dig­kei­ten Genuas ist der Palazzo Reale (Kö­nigspalast). Der prächtige Palast aus dem 17. Jahrhundert war Sitz vieler ade­li­gen Familien (Balbi, Durazzo, Savoia), bewahrt noch heute die gesamte Einrichtung, Kunst­wer­ke und Alltagsgegenstände des XVII. bis XIX. Jahrhunderts.
Palazzo Reale
Seine Räume beherbergen eine reichhaltige Ge­mäl­de­galerie mit vielen be­rühm­ten ita­lienischen und ausländischen Malern (An­tho­nis Van Dyck, Tin­to­ret­to, Luca Giordano, Bernardo Strozzi) sowie Künst­lern der ge­nu­esi­schen Schule (Domenico Piola, il Grechetto, Francesco Maria Schiaf­fino) und die Sta­tuen Filippo Parodis. Nennenswert ist die Möbel­samm­lung aus dem XVII. – XVIII. Jahrhundert.

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Das Gebäude befindet sich in der Via Balbi, unweit des Universitätssitzes und des Bahnhofs Genova Principe. Die Architektur des Palastes geht ins 16. – 17. Jahrhundert zurück und hat seine historischen Schätze, angefangen bei den Fresken, über die Stuck­arbeiten, bis zu den Gemälden und dem Mobiliar jener Zeit bewahrt.
Palazzo Reale
Der Palazzo wurde 1618 -1620 für Stefano und Gio Francesco Balbi aus der mächtigen Genueser Patrizierfamilie Balbi errichtet, die bereits an der Planung und dem Bau anderer Gebäude in der Straße beteiligt waren, die ihren Namen tragen sollten. 1643 - 1655 wurde der Palazzo durch die Archi­tekten Pier Francesco Cantone und Michele Moncino erweitert. 1645 ließ Fran­ces­co Maria Balbi den Garten anlegen. Im Jahr 1677 verkauften die Balbi ihn an die Familie Du­razzo. Diese bezog 1685 - 1694 Nach­bar­grund­stü­cke mit ein und ließ unter anderem von dem Tessiner Architekten Carlo Fontana das Portal, das Atrium und die Trep­pen­häu­ser neu gestalte. Auf diese Weise entstand ein be­ein­dru­cken­des szenisches Ensemble.
Palazzo Reale
1823 verkauften die Erben den Palazzo an das Haus Savoyen, das von 1861 bis 1946 die Kö­nige Italiens stellen würde. Dieses machte ihn zu seiner offiziellen Residenz in Genua (deshalb "Palazzo Reale"). Der Ar­chitekt Michele Canzio wurde mit der Ein­rich­tung eines Thronsaals, Ballsaals und Audienz­zimmers beauftragt.
1919 ging der Palast in Staatsbesitz über. Ein auf der Küstenseite stehender Bau, "Ponte Reale" (Kö­nigliche Brücke) genannt, der den Palast mit dem Ha­fen verband, wurde 1964 anlässlich des Baus der "sopraelevata" (Hoch­stra­ße) in der Via Gramsci abgerissen.
Mosaiken im Palazzo Reale
Im Ehrenhof des Palazzo sticht ein acht­ecki­ger Teich hervor, der von ei­nem “Risseau”, einem Steinmosaik aus weißen und schwar­zen Meeres­kie­sel­stei­nen, umrundet ist. Dieser ist ein typisch ligurischer Mo­saik­stil, der oftmals bei den Kirchen von Ligurien
Palazzo Reale: Audienzsaal
Der Palast hat das Originalmobiliar seiner langen Geschichte weitestgehend bewahrt. In den Sälen sind genuesische, piemontesische und französische Möbel aus dem 17. bis zum 20. Jahrhundert zu besichtigen. Unter den Fresken finden sich Werke von Valerio Cas­tello und Andrea Sighizzi (La Fama dei Bal­bi), Angelo Michele Colonna und Agostino Mitelli (Der Frühling vertreibt den Winter) und Giovanni Battista Carlone (Manda Giustizia sulla Terra).
Schiaffino: Der Raub
der Persephone
Van Dyck:
Christus am Kreuz
Auf den zwei Etagen sind über 200 Gemälde aus­ge­stellt, von Künstlern an­ge­fangen bei den Genuesern, wie etwa Bernardo Strozzi, Giovanni Be­ne­detto Castiglione, Giovanni Battista Gaulli und Domenico Fiasella bis zu den Meistern Bassano, Tintoretto, Luca Giordano, Anthonis van Dyck und Guercino.
Palazzo Reale: Treppenhaus (Foto von Daniela Quaglia)
Schließlich steht dem Besucher eine Skulp­tu­ren­kol­lek­tion zur Besichtigung frei. Unter den sowohl antiken, wie auch modernen Stücken befinden sich auch Skulpturen des Ba­rock­künst­lers Filippo Parodi.

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