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Sestri Levante |
Wenn von Ligurien gesprochen wird, fallen im deutschsprachigen Raum jedem, der etwas von sich hält, sofort eine Reihe von Ortsnamen ein, die tief im Bewusstsein aller Italienurlauber verankert sind (es sei denn man gehört zu den Adria-Fans), wie San Remo, Portofino, Santa Margherita und natürlich die Cinque Terre. Einer der schönsten Badeorte Liguriens hat in diesem Bewusstsein noch keinen Platz gefunden: Sestri Levante. |
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Der Name bedeutet etwa Ost-Sestri, da Levante (von „Sonnenaufgang“) für „Osten“ steht. Es gibt nämlich auch ein Sestri Ponente (West-Sestri), ein Stadtviertel der italienischen Hafenstadt Genua. Es liegt westlich des Stadtzentrums. |
Die „Baia del silenzio" (Foto von Jiuguang Wang / Lizenz) |
Sestri Levante ist eine Gemeinde mit etwa 18.000 Einwohnern, etwa 50 km vom Zentrum Genuas entfernt. Sie wird auch „Stadt an zwei Meeren“ genannt, wegen seiner Altstadt, die in eine zauberhafte und einzigartige Landschaft eingebettet ist, in der eine Halbinsel das Meer in zwei Teile teilt, die Baia del Silenzio („Bucht der Stille“) und die Baia delle Favole („Bucht der Märchen“). |
Die „Baia del silenzio" bei Sonnenuntergang (Lizenz) |
Freilich darf man das mit der „Stille" nicht wörtlich nehmen. Tagsüber in der Hochsaison ist jeder Quadratmeter Strand „besetzt“. Und die Badegäste neigen dazu, laut zu sein. Die Schönheit des Ortes wird halt von zu vielen Urlaubern geschätzt – in der Mehrzahl Italiener! |
Während in der „Bucht der Märchen“ der Zugang zum Strand nur – kostenpflichtig! – über die sogenannten „stabilimenti“ möglich ist, wie es in Italien fast überall üblich ist, ist der Strand der „Bucht der Stille“, bis auf einen kleinen Teil, der zu einem Hotel gehört, „spiaggia libera“, also freier Strand, ohne jegliche Ausrüstung wie Umkleidekabinen, Duschen etc. Dafür bietet die Bucht ihre natürliche Schönheit im perfekten Halbrund mit einem feinen weißen Sand. |
Sestri Levante von oben (Lizenz) |
Die „Märchenbucht“ verdankt ihren Namen dem dänischen Schriftsteller Hans Christian Andersen, der 1833 im Ort verweilte. Jedes Jahr im Juni findet zu Ehren des Dichters das „Andersen Festival“ statt, bei dem auch der Literaturpreis für Kinderbücher „Città dei Ragazzi“ (Stadt der Kinder) verliehen wird. |
In den schattigen Gassen der Altstadt |
Der Ortskern mit seinen schattigen Gassen und den charakteristischen pastellfarbenen Häusern, den zahlreichen Palästen und Kirchen, den ausgedehnten Parkanlagen und – last but non least – der großen Fußgängerzone lässt die Stadt sehr heimelig wirken. Viele nette Lokale sorgen für Flair und die Pinacoteca Rizzi, die Gemälde flämischer Künstler und eine Sammlung von Keramiken aus Ligurien zeigt, ist ein Treffpunkt für Kulturhungrige. |
Auf den Felsen am Rande der „Baia del Silenzio“ befindet sich seit einigen Jahren die lebensgroße „statua del pescatore“ (Fischerjunge) des deutschstämmigen Bildhauers Leonardo Lustig. Die Einwohner von Sestri Levante haben diesen neuen Gast inzwischen als einen Sohn ihrer eigenen Tradition angenommen.
Auch heute noch ist es ein beliebter Zeitvertreib der Einwohner der Stadt, stundenlang am Meeresufer mit der Angelrute in der Hand auf einen guten Fang zu warten. Seit 2012 gibt es für die Besucher der Stadt auch die Möglichkeit des Fischereitourismus, der Ausflüge entlang der Küste (mit Bewirtung an Bord der Fischerboote) und der Möglichkeit, Fischer bei ihrer Arbeit zu beobachten, ermöglicht. Einen Tag an Bord eines Fischerboots zu verbringen, bedeutet, die Geheimnisse und die Tradition des Fischfangs hautnah mitzuerleben und zu entdecken. Am Ende des Tages organisiert die Mannschaft ein köstliches Essen mit der Beute des Tages – entweder an Bord oder an Land. |
Für die Wanderfreunde: Ein schöner Panorama-Wanderweg beginnt mitten in Sestri Levante und führt durch eine geschützte Landschaft aus typischer „macchia mediterranea“ (immergrüner mediterraner Gebüschformation) mit Stein- und Korkeichen auf den Monte Castello und nach Punta Manara, einer Landzunge mit Rundumsicht über den Golf von Tigullio. |
Semplicemente ... Sestri Levante |
Jedes Jahr am 14. August findet im nur sechs Kilometer entfernten Städtchen Lavagna ein großartiges historisches Fest mit über tausend Darstellern statt, dessen krönender Abschluss das Anschneiden der „Torte der Fieschi“ ist. Das sollte man keinesfalls verpassen. |