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Dazu gehören für mich Camogli und der unter Naturschutz gestellte Berg von Portofino. | ||||
Camogli ist eine 6000-Einwohner-Gemeinde der Provinz Genua am Rande der Halbinsel von Portofino. Das alte Fischer- und Seefahrerstädtchen hat einen bezaubernden alten Stadtkern, der sich mit seinen engen Gassen und Treppen um den Hafen erstreckt. Das Meeresufer wird von einer imposanten Häuserfront dominiert, deren farbenprächtige Häuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammen. Vor dem 18. Jahrhundert, während der Zeit der Republik Genua, fuhren die Einwohner Camogli schon längst zu See, aber es handelte sich nur um eine kleine Handelsflotte. Erst während der napoleonischen Zeit, als größere Segelschiffe in den Hafen ein- und ausgingen, lernten die Camoglieser eine neue Art zur See zu fahren. | ||||
Sie wurde bald die „Stadt der tausend weißen Segelschiffe“ genannt. 1880 hatte die Stadt schon 500 patentierte Schiffskapitäne. Und das, obwohl Camogli damals nur 12.000 Einwohner hatte, zwei Drittel davon Analphabeten. | ||||
Camogli | ||||
Was den Ursprung des Namens Camogli betrifft, so kursieren viele fantasievolle, aber wenig wahrscheinliche Versionen, dass der Name, beispielsweise, von „ca (casa) delle mogli“, „Haus der Frauen" stamme, was darauf zurückzuführen sei, dass die Häuser, weil die Männer auf See waren, meistens nur von den Frauen bewohnt waren. | ||||
Der Hafen von Camogli | ||||
Eine nicht weniger einfallsreiche Version besagt, dass „Ca a muggi“, die genueser Bezeichnung für „case a mucchi“ (Häuserhaufen) namensgebend war, was auf die urbanistische Struktur der eng nebeneinander und fast aufeinander errichteten Häuser hinweist. Diese Version wirkt glaubwürdiger, wenn man den genueser Name für Camogli kennt: Camoggi! | ||||
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Laut einer „wissenschaftlicheren“, aber auch nicht bewiesenen Theorie kommt der Name von Camulo, bzw. Camulio, wie die antiken Sabiner und die Etrusker den Kriegsgott Mars nannten. | ||||
Die berühmte „Sagra del pesce„ | ||||
Die sagra del pesce (das Volksfest der „gebratenen Fische“) wurde 1952 zum ersten Mal veranstaltet. Bei diesem Fest wird in einer Pfanne von 3,80 Metern Durchmesser – es handelt sich um die größte Bratpfanne der Welt – Fisch gebraten und kostenlos – das ist bei anderen „sagre“ gar nicht üblich – verteilt. Der Stiel misst 6 m! Noch heute findet die sagra del pesce traditionell am zweiten Sonntag im Mai statt und zieht Besucher der gesamten ligurischen Küste an. | ||||
Es werden dabei etwa drei Tonnen Fisch (30.000 Portionen) in 3.000 Liter Öl gebraten. Bei 750 Durchgängen kommt niemand zu kurz: vorausgesetzt er hat eine Engelsgeduld! | ||||
Stürmisches Meer (mit freundlicher Genehmigung von Alberto Roseo) | ||||
Ein weiterer erlebenswerter Brauch ist die stimmungsvolle
Bootsprozession Stella Maris am ersten Sonntag im August,
bei der nach Eintreffen der Dunkelheit Tausende Lichter
auf dem Meer flackern. Die Meeresprozession beginnt im Hafen und endet am Kap Punta Chiappa, wo es einen Marien-Altar (Stella maris) gibt, das 1600 Jahre alt ist. |
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Unter der Arkaden in der Altstadt |
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Die am meisten auffallenden Boote sind jene der Feuerwehr wegen der hohen und sehr choreografisch wirkenden Wasserstrahlen und das traditionelle Segelboot „u Dragun“ (der Drache), auf dem sich die Geistlichkeit befindet. Noch charakteristischer sind die bunten Lichter, die abends zu Tausenden die Fensterbänke des Ortes zieren oder auf dem Meer schwimmen, das dadurch in ein Lichtermeer verwandelt wird. | ||||
Basilika Santa Maria Assunta am Abend |
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Der Name sagt's: Golfo Paradiso (Paradiesbucht), eine Küstenstrecke des Ligurischen Meeres, die in der ganzen Welt für ihre außergewöhnliche Schönheit berühmt ist. Am besten kommt man per Bahn. Nur eine gute halbe Stunde dauert die Fahrt von Genua aus. | ||||
Abends vor der Basilika Santa Maria Assunta | ||||
Vor allem unter Wanderern erfreut sich Camogli großer Beliebtheit. Von Camogli aus lässt sich die seit den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts unter Naturschutz stehende Halbinsel von Portofino am besten erkunden. Auf diesem von der Bauspekulation verschont gebliebenen Vorgebirge zwischen Camogli und Santa Margherita wandert man in einer Landschaft von mediterranem Buschwald (Macchia), zwischen Olivenbäumen, Bauerngärten, Pinien, Kastanien und Eichen und mit fantastischen Ausblicken aufs Meer. Gut markierte Wege führen durch das Gebiet. | ||||
Die Bucht Cala
dell'Oro ist ein Totalreservat. Selbst schwimmen ist
verboten |
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Eines der empfehlenswertesten Ziele, die man zu Fuß erreichen kann, ist San Fruttuoso. Mönche kamen im 7. Jahrhundert hierher. Sie führten die Gebeine der Märtyrer Fruttuoso, Augurio und Eulogio mit sich. Nach Fruttuoso benannten sie das in der Bucht errichtete Kloster. | ||||
Als sich immer mehr Menschen hier niederließen, entstand die Ortschaft San Fruttuoso. Die Zeit der Mönche ist längst vorbei, und das Kloster ist schon seit vier Jahrhunderten säkularisiert. 1983 ging das halb verfallene Kloster in den Besitz der Stiftung Fondo per l'Ambiente Italiano (italienische Naturschutzstiftung) über, die das Kulturdenkmal restaurierte und es zum Museum umbaute. | ||||
San Fruttuoso |
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Der kleine Ort ist nur per Boot oder zu Fuß erreichbar. In der Hauptsaison ist San Fruttuoso voller Leben, wenn Hunderte von Tagesausflüglern die beiden kleinen Strände der Bucht in ihren Besitz nehmen. Jede halbe Stunde legen dann überfüllte Ausflugsschiffe aus Camogli und Portofino an. In der Nachsaison ist es hingegen ein Paradies. | ||||
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In der Bucht von San Fruttuoso befindet sich auch die Statue des Cristo degli abissi (Christus der Meerestiefe), ein imposantes Kunstwerk, das vom Taucher Duilio Marcante zum Gedenk an seinen hier ums Leben gekommenen Freund Dario Gonzatti entworfen wurde. |
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M. freundli. Genehmigung der Tauchergruppe Maremania |
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Die Statue mit den nach oben ausgestreckten Armen wurde dann zu einem Symbol für die Taucher, das mindestens einmal im Leben besucht werden sollte. | ||||