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Die etwa 1200 Einwohner zählende Gemeinde Cervo (Ligurien) gehört zur Vereinigung I borghi più belli d'Italia (Die schönsten Dörfer Italiens). |
Hoteltipps Cervo und Umgebung |
Auf einem Bergsporn liegt die Altstadt. Traumhaft, hier eine Unterkunft zu finden. Leider ist die Auswahl äußerst gering. |
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Die Auswahl in Cervo Mare ist nicht groß. |
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Diese Vereinigung entstand im Jahr 2001 auf Initiative der Associazione Nazionale Comuni Italiani (Vereinigung der italienischen Gemeinden) mit dem Zweck, kleine Ortschaften von touristischem Interesse (nicht selten mit noch vorhandenen mittelalterlichen Festungen) zu bewahren und neu zu beleben. Besonderes Augenmerk wird gerichtet auf jene Ortschaften (borghi), die es wegen ihrer Abgeschiedenheit trotz hohem historischen Wert und landschaftlicher Schönheit riskieren, vergessen und dem Verfall und der Entvölkerung preisgegeben zu werden. |
Ursprünglich bestand die Gruppe aus etwa hundert „borghi“, inzwischen sind es (Februar 2012) italienweit 208. Diese Ortschaften sind großteils (mit Ausnahme des Anwohnerverkehrs) autofrei. |
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Cervo liegt nur wenige Kilometer vom bekannteren Badeort Alassio entfernt. Die Altstadt liegt auf einem Bergsporn und wird bergseitig durch eine Burg geschützt. Die Altstadt hat ihren ursprünglichen mittelalterlichen Charakter bewahrt und ist aufgrund der steilen und verwinkelten Gassen fast durchgängig Fußgängerzone. Nur wenige Straßen können mit einem kleinen Fahrzeug (meist die sogenannte Ape, die Dreirad-Vespa) befahren werden. |
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Beachtenswert ist das Kulturerbe: Am höchsten Punkt in Cervo findet man die Reste der mittelalterlichen Burg, die früher der Wohnsitz der Markgrafen Clavesana war und heute Kunstausstellungen, sowie das ständige ethnologische Museum des westlichen Liguriens beherbergt. |
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Von der Burg am oberen Ortsrand erreicht man über sogenannte „Crêuze“ (Aussprache = Kröse), enge und steile Gässchen, den Mittelpunkt des kleinen „borgo„: die Pfarrkirche San Giovanni Battista, die 1720 im barocken Stil erbaut wurde. Diese Kirche ist der zentrale Punkt und Blickfang von Cervo. Sie überragt den malerischen kleinen Ort und ist schon von Weitem und von allen Richtungen klar sichtbar. Ihre prachtvolle Fassade ist dem Meer zugewandt. |
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Heutzutage ist Cervo, das zwischen Andora (Autobahn-Anschluss) und San Bartolomeo al Mare liegt, auch bei Kulturfreunden bekannt: Vor der Pfarrkirche finden die seit 40 Jahren regelmäßig durchgeführten internationalen Festivals für Kammermusik statt. |
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Der Ort findet erstmals im 11. Jahrhundert schriftliche Erwähnung, die Ansiedlung selbst ist aber viel älter. Der Name „Cervo“ bedeutet Hirsch, das Lieblingstier der Jagdgöttin Diana. An diese römische Göttin erinnert auch der Name der benachbarten Gemeinde Diano Marina. Im 13. Jahrhundert wurden von Genua, um vom Ort aus die Durchgangsstraße (Via Aurelia) kontrollieren zu können, die Stadtmauern und die Türme befestigt. |
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Die Pfarrkirche wird im Volksmund auch liebevoll „dei Corallini“ genannt, weil sie dank der finanziellen Beiträge der Korallenfischer gebaut werden konnte. Die Seefahrer von Cervo hatten sich nämlich auf die Korallenfischerei spezialisiert, die sie mit speziell dafür ausgerüsteten Schiffen, den Coralline, von Cervo aus vor den Küsten Sardiniens und Korsikas betrieben hatten. |
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Cervo ist zwar kein ausgesprochener Badeort, aber der Kiesstrand ist vom Ort in wenigen Minuten erreichbar, es gibt Duschen und Umkleidekabinen, eine Strandbar und – die herrliche Aussicht auf die Altstadt. Wanderer können hingegen zwischen Pinien und Olivenbäumen den Naturpark Ciappà erreichen, von wo man eine herrliche Aussicht auf den Golf erlangt. |
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Cervo verfügt derzeit noch über einen Bahnhof (Cervo und San Bartolomeo). Dieser soll in Zukunft stillgelegt werden, wie auch die Eisenbahnstrecke entlang der Küste, die größtenteils eingleisig verläuft. Ersetzt soll die Strecke durch eine Neubaustrecke im Hinterland werden. Geplant ist, dass die Bahnstrecke dann durch eine „pista ciclabile“ (einem Radweg) ersetzt wird. Durch den Anschluss an den bereits vorhandenen Radweg Santo-Stefano – Sanremo, würde dies einen der längsten Radwege Europas ergeben. |
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