Landschaften/ Orte


Pustertal (Val Pusteria)
Auch bekannt als „Grünes Tal“ erstreckt sich das Pustertal (italienisch: Val Pusteria; ladinisch: Val de Puster) zwischen Brixen und Lienz. Es ist großteils in Südtirol (Italien) gelegen, teilweise im österreichischen Osttirol. Das Pustertal ist eines der bekanntesten Täler in den Alpen und bietet aufgrund seiner vielfältigen Natur und Landschaften viele Ausflugsmöglichkeiten.
Zur Bezirksgemeinschaft Pustertal gehören die Gemeinden Abtei, Ahrntal, Bruneck, Corvara, Enneberg, Gais, Gsies, Innichen, Kiens, Mühl­wald, Niederdorf, Olang, Percha, Pfalzen, Prags, Prettau, Rasen-Antholz, Sand in Taufers, St. Lorenzen, St. Martin in Thurn, Sexten, Terenten, Toblach, Vintl, Wels­berg-Taisten und Wengen, die in den vier großen Ferien­regionen Kron­platz, Hoch­pus­tertal, Alta Badia und Gitschberg Jochtal aufgeteilt sind.
Dolomiten (*)
Bruneck
Bruneck ist der Hauptort des Pustertals und mit 16.774 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Südtirols. Die Nähe zum Skigebiet Kronplatz macht die Ferienortschaft bei aktiven Wintersportlern beliebt, aber zahlreiche Se­hens­wür­dig­keiten auch beliebt bei Kulturfreunden. Im Volks­kunde­mu­seum Dieten­heim sind auf einem 4 ha großen Frei­gelände Bauern­höfe aus verschie­denen Tälern Süd­tirols zu besich­tigen. In der Oberstadt stehen ansehn­liche Edel­sitze, darunter das Ragen­haus, im 17. Jh. im Re­nais­san­cestil umgebaut. Das Stadtmuseum zeigt u.a. sakrale Werke Michael Pachers aus dem 15. Jh. sowie den Flügel­altar von Simon und Veit von Taisten und Holzs­chnitte von Albrecht Dürer. Die zentrale Stadtgasse von Bruneck ist ein Kleinod und die Haupt­ge­schäfts­straße der Stadt. Im grandio­sen Rahmen des Schlosses Bruneck, einst Sommer­sitz der Fürst­bischöfe, beschäftigt sich das Messner Mountain Museum Ripa mit den Berg­völ­kern Asiens, Afrikas, Südamerikas und Europas.
Bruneck am Fluss Rienz
Geschäftsschild in der Stadtgasse
Kronplatz
Der Kronplatz ist der Hausberg von Bruneck. Die Urlaubsregion Kron­platz erstreckt sich vom Westen des Pustertals bis ins Antholzer- und Gsieser Tal und reicht weit bis ins Gadertal im Süden. Der Kronplatz ist als Skiberg Nr. 1 in Südtirol bekannt ist und 2.275 m hoch ist.
In der Kronplatz-Region befinden sich die Ferienorte St. Lorenzen, Pfalzen, Gais, Uttenheim und Percha, die ladinischen Dolomiten-Orte San Vigilio und San Martin, die Ferien-Gemeinde Kiens, das Familien-Aktiv-Dorf Olang, das urige Gsieser Tal mit Welsberg und Taisten und das Antholzertal. Letzteres ist für die Biathlon-Weltcups, aber auch für den Antholzer See bekannt.
Antholzer See (**)
Die Landschaft in der Kronplatz-Region könnte nicht vielfältiger sein, daher sind in den Sommermonaten gemütliche Radtouren und auch schwierigere Moun­tain­bike­tou­ren möglich. Ein Ausflugstipp ist eine Radtour entlang der Puster­taler Son­nen­straße. Sie verbindet die Stadt Bruneck über die Son­nen­ter­rassen von Teren­ten und Pfalzen mit Vintl. Weitere Abwechslung bieten der Issinger Weiher, ein Moor- und Badesee mit einem breiten Angebot, und der Hoch­seil­garten Kronaction mit einem Hoch­seilpark durch die Baumwipfel in Pfalzen. Wer die zahl­reichen Angebote und die wun­der­schöne Landschaft an der Puster­taler Sonnen­straße genießen möchte, dem wird zu einer Ferienwohnung in Pfalzen im Pustertal geraten. Die sonnige Panoramalage an der Südseite der Alpen ist eines von vielen attrak­tiven Merkmalen für Pfalzen.
Hochpustertal
Das Hochpustertal wird auch allgemein das „Land der Drei Zinnen“ genannt, da sich diese berühmte Felsformation der Dolomiten dort befindet. Es liegt im Osten Südtirols und ist einer der höher gelegenen Talabschnitte des Pustertals. Die Hauptorte des Hochpustertals, Niederdorf, Innichen, Toblach, Prags und Sexten, sind eingebettet in die Bergmassive der Pragser und Sextner Dolomiten und daher eine beliebte Ferienregion, wenn es um Wintersport geht, aber auch in den restlichen Jahreszeiten seine Naturschätze zu bieten hat.
Drei Zinnen
Aktivsportler, wie Wanderer, Radfahrer und Kletterfreunde sind in den Som­mermo­naten im Hoch­pustertal anzu­treffen. Im Naturpark Fanes-Sennes- Prags und dem Naturpark Drei Zinnen warten unzählige Wanderwege für Groß und Klein mit ihren schönen Natur­for­mationen auf Wanderer. Auch Mountain­biker kommen hier auf ihre Kosten, da die he­raus­for­dernden Strecken an den schönsten Almen und Seen vorbei­führen. Wer nicht so Actionreich mit dem Rad unterwegs sein möchte, kann auch eine gemütliche Radtour auf weniger schwie­rigem Gelände machen. Weiterhin bekannt ist der Pragser Wildsee, der inmitten des Naturparks Fannes-Sennes-Prags liegt.
Pragser Wildsee (***)
Aber auch an Schlechtwet­ter­tagen kommt für Urlauber im Hochpustertal keine Langweile auf, denn neben den Naturparks und dem wunderschönen Berg­mas­siv­land­schaften, sind auch in den umliegenden Hauptorten viele attraktive Angebote, wie Freischwimmbäder, Tennis- oder Golfplätze, Kletter­hallen, Wildparks und vieles mehr, zu finden.
In den Wintermonaten sind die fünf Haupt­orte des Hoch­pus­tertals ebenfalls gut besucht, denn um ihnen herum befindet sich die Skigebiet Drei Zinnen Dolomiten - Hoch­pustertal, die zum Verbund Dolomiti Superski zählt. Die größeren Skigebiete Helm, Rotwald, Haunold bieten abwechslungsreiche Strecken für Skifahrer und Snowboarder. Auch die kleineren Lifte Waldheim und Kreuzberg bei Sexten, Riens bei Toblach und auch die in Prags belegenen erfreuen sich an einer regen Besucherzahl.
Wem Skier und Snowboard aber nicht attrak­tiv erscheinen, der kann sich den Alter­nativen zuwenden, beispiels­weise dem Winter­wan­dern oder Schnee­schuh­wandern auf den geräumten Winter­wegen oder aber dem Eislaufen und Rodeln. Wer es romantisch mag, kann sich den Urlaub mit einer Pfer­de­schlit­ten­fahrt verschönern.
Val Badia/ Alta Badia
Bei Bruneck zweigt das malerische Gadertal (Italienisch: Val Badia) vom Pustertal ab, das ein Zentrum der ladinischen Kultur in Südtirol ist. Im Gadertal haben sich Sprache, Brauchtum und Lebensweise der alten rätoromanischen Volksgruppe bis heute erhalten. Wegen seiner geografischen Lage war das Gadertal bis zum 19. Jahrhundert schwer zugänglich. Das ist einer der Gründe, weswegen die ladinische Sprache und Kultur erhalten geblieben sind. Die Region Alta Badia befindet sich im südlichen Gadertal und somit eingebettet in einem weiträumigen und sonnigen Becken inmitten der Dolomiten.
Die Ortschaften der Alta Badia sind im allgemeinen als Genusshochburg bekannt, weswegen Urlauber und Einheimische hohe Ansprüche an die Gastronomie stellen.
Die Hauptorte sind Corvara, Colfosco, La Villa, San Cassiano, Badia und La Val.
Alta Badia (Hochabtei)
Alta Badia ist eine der beliebtesten Ferienregionen Südtirols wegen der duf­ten­den Wälder, blumen­übersäten Wiesen und den pracht­vollen Dolomiten. Besucher können im Sommer mit Wanderungen zu einem der vielen Almen oder auch Höhentouren bis an die Gipfel des Sellastocks die wundervolle Natur und Berglandschaft in vollen Zügen genießen.
Im Winter bieten sich viele Möglichkeiten, um die Skigebiete zu erkunden, allen voran der tradi­tionelle Ski­weltcup-Riesen­torlauf auf der Gran Risa in La Villa. Weitläufige Loipen­netze stehen Langläufern außerhalb der viel befahrenen Pisten zur Verfü­gung und auch mit Schnee­schuhen ist der ein oder andere Gipfel zu erklimmen.
Gitschberg Jochtal
Das Urlaubsgebiet Gitschberg Jochtal ist mit einer idealen geografischen Lage gesegnet und lockt mit seinen über 30 Almen und urigen Hütten und der Ortschaften Rodeneck, Meransen, Vintl und Mühlbach viele Besucher an.
Am Gipfel des Gitschbergs (****)
Vorteilhaft für diese Region ist, dass hier der Schnee sicher ist und so im Winter die Pisten definitiv befahren werden können. Auch Kinder sind im Skigebiet Gitschberg Jochtal gern gesehen, da es eines der 5 besten Kinderskigebiete Italiens ist. Besonders der „Bambino Club“ ist hier hervorzuheben. Aber auch abseits der Pisten ist Schneespaß garantiert dank der zahlreichen Angebote, wie beispielsweise Winter- und Schneeschuhwandern, Rodeln, Langlaufen oder Fahren mit dem Pferdeschlitten.

Brauchtum
Bräuche und Traditionen haben in Südtirol einen hohen Stellenwert. Dabei kann man jeder Jahreszeit eine besondere Tradition zuordnen:
Winter: Nikolaus und der Krampus. Am 5. Dezember kommt bei Ein­bruch der Dunkelheit der Nikolaus und wird dabei vom Krampus begleitet, der ein Ziegenbockfell und eine gruselige Maske mit Hörnern trägt. Beim Ni­ko­laus­umzug unterstreicht der Krampus den Kampf zwischen Gut und Böse, während brave Kinder Süßigkeiten vom Nikolaus bekommen.
Frühling: Eierguffen und Herz-Jesu-Feuer. Ein besonderer Brauch zu Ostern im Hochpustertal ist das Eierguffen, bei dem ein Duell mit hartgekochten Eiern veranstaltet wird. Jeden Ostersonntag nach der Messe findet das Eier­guffen statt. Darüber hinaus findet im Pustertal jedes Jahr am Sonntag nach Fronleichnam ein Herz-Jesu-Feuer statt, ein Brauch, der auf die Zeit der napoleonischen Kriege zurückgeht. Der Brauch, im Juni Feuer zu entzünden, geht auf frühere Sonnwendfeuer  zurück
Sommer: Almabtrieb. Ein Highlight findet Mitte September bis Anfang Oktober statt, wenn Kühe mit Blumengirlanden und Glocken geschmückt ins Dorf hinunter geführt werden.
Herbst: Erntedankfest und Kirchtrag-Michl. Parallel zum Erntedankfest wird zwei - drei Tage lang das Kirchtag-Michl-Fest gefeiert: Ein von den Dorf­burschen gefällter Baum wird im Dorfzentrum aufgestellt und mit einer Strohpuppe als Symbol für die Fruchtbarkeit geschmückt.

(*) Stefano Bazzoli (unsplash.com)
(**) Eberhard Großgasteiger (unsplash.com)
(***) Jan Sedivy
(****) Banatman (Lizenz Creative Commons)