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Genua - Nervi |
Der einstige Kurort mit seinen zahlreichen Bauten aus dem späten 19. Jh. ist heute beinahe vollständig mit der Stadt Genua zusammengewachsen. Sehenswert sind hier vor allem der aus den Gärten der vornehmen Villen entstandene Parco Municipale mit seinen Rosen und exotischen Pflanzen und die in die Klippen gehauene Passeggiata Anita Garibaldi. |
Die Palmen des Prachtkorsos „Viale delle palme„ |
Ein ganz wundervoller Vorort Genuas, der nur aus Villen und Parks zu bestehen scheint und von dem schon Lord Byron, die französische Königin Marie-Amélie und viele illustre Persönlichkeiten schwärmten. Nervi war ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eines der beliebtesten Ferienziele der europäischen Aristokratie, ein Kurort an der felsigen Küste eines wunderschönen Golfes mit zahlreichen grünen Parkanlagen, die sich langsam zum Meer hinab erstrecken. |
Im Parco Municipale von Nervi findet man fünf als Naturdenkmal deklarierte Bäume: die Queensland-Araukarie (Araucaria bidwillii), die Aleppo-Kiefer (Pinus halepensis), die Riesen-Palmlilie (Yucca elephantipes), der Kampferbaum (Cinnamonum camphora) und die Honigpalme (Jubaea chilensis). |
Im „Parco municipale" (Gemeindepark) |
Elegante Geschäfte und anspruchsvolle Veranstaltungen (das Internationale Freilicht-Ballettfestival, Filmerstaufführungen im Rosengarten der Villa Grimaldi) vervollständigen einen erholsamen Aufenthalt in Nervi. Gerade in dieser Villa Grimaldi ist auch die Sammlung Frugone, ligurische Kunst aus dem 19. und 20. Jh., zu besichtigen. |
Villa unter Palmen |
Das Giannettino-Luxoro-Museum hingegen bietet Kunstliebhabern, Einrichtungsgegenstände, Gemälde sowie Stilmöbel vom 17. bis 18. Jahrhundert zur Ansicht. |
Die Galleria d'Arte Moderna mit Werken der Sammlung Wolfson ist in der Villa Saluzzo in Nervi untergebracht, mit mehr als 2.500 Werken (Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen) vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis heute. Unter den Künstlern Arturo Martini, Filippo De Pisis, Felice Casorati, Mario Mafai, Renato Guttuso, u.a. |
Wegen des auch in den Wintermonaten sehr milden Klimas wird Nervi das ganze Jahr über von Touristen aus aller Welt besucht. |
Wenn an manchen Wintertagen die Innenstadt von Genua vom eisigen Nordwind (der Tramontana) gefegt wird, kann man in Nervi noch fast frühlingshafte Bedingungen finden. |
An einem Januar-Wochenende (!) |
Vom Hafen bis nach Capolungo kann man, auch im Winter, den zwei Kilometer langen Küstenweg (passeggiata) Anita Garibaldi entlang gehen, der im 19. Jahrhundert vom Marquis Gaetano Gropallo angelegt wurde. |
Zwischen den Felsenriffen hindurch windet sich diese ganz aus dem Fels herausgeschlagene Promenade, auf der man bei fast jeder Wetterbedingungen das Meer beobachten kann (bei stürmischem Meer peitschen manchmal die Wellen bis auf die hochgelegene Promenade hinauf) und einen herrlichen Ausblick auf den Golfo Paradiso hat bis hinab zum Küstenvorgebirge nach Portofino. |
Im „porticciuolo" (kleinem Hafen) |
In der Weihnachtszeit kann man am kleinen Hafen eine Weihnachtskrippe besonderer Art besichtigen. Es handelt sich um eine Miniaturnachbildung des Hafens selbst, in der ein kleines „presepe“ integriert ist. |
Der Hafen als Modell und Weihnachtskrippe |
Die Uferpromenade (die nach Anita Garibaldi, der Frau des Freiheitskämpfers Giuseppe Garibaldi benannt wurde) verläuft über steile Felsen direkt am Meer und ist – besonders an sonnigen Wochenenden – das Ziel zahlreicher Flanierer. Es gibt genügend Parkbänke zum Ausruhen und einige Bars, wo man einen Kaffee trinken oder eine ligurische Spezialität essen kann. |
Auf dieser in den Felsen geschlagene Passeggiata stand ein interessanter Bau des Mailänder Architekten Giacomo Carlo Nicoli, der in den 1930er Jahren errichtet wurde. Er sieht aus wie ein auf den Klippen gestrandetes weißes Schiff, länglich und an den Enden abgerundet. In diesem Gebäude konnte man bis vor Kurzem die typische focaccia col formaggio essen, in der Bar einen Kaffee trinken, oder sogar wohnen: nämlich im Hotel Marinella, das seit den 1970er Jahren – vorher gab es nur ein Restaurant – in Betrieb war. |
Heute verfallen: das Hotel Marinella |
Das Hotel ist eigentlich ein architektonisches Glanzstück, an dem Generationen von Genuesern und Touristen vorbeispazierten, ohne es besonders zu beachten. Nach Jahren der Vernachlässigung und einem heftigen Sturm, ist nur noc eine Ruine übrig geblieben. Alle Genueser warten sehnsüchtig auf einen Wiederaufbau! |
Der Gropallo-Turm, der früher auch als Heu-Turm bekannt war, weil auf dem Turm nasses Heu verbrannt wurde, um Rauch zu erzeugen und Gefahren zu signalisieren, hat seinen Namen vom Marquis Gaetano Gropallo, dem Schöpfer der Uferpromenade, der ihn gekauft hat Mitte des 19. Jahrhunderts. |
Der Bau des Turms stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts und war Teil des Verteidigungssystems gegen die Sarazenen. |