Die Basilicata (deutsch Basilikata) ist eine Region in Süditalien,
die zwischen Kampanien (Campania), Apulien (Puglia)
und Kalabrien (Calabria) liegt. Sie besteht aus
den Provinzen Potenza und Matera. Die Hauptstadt
ist Potenza.
Der Name Basilicata geht auf
die Byzantiner zurück, im Altertum war das Gebiet
als Lucania bekannt, benannt nach den Lucanern,
einem gefürchteten Bergvolk.
Christus kam nur
bis Eboli (Carlo Levi))
Lukanien war seit seiner
Eingliederung ins Römische Reich nie selbstständig
und teilt die Geschichte seiner Nachbargebiete. Seit der normannischen
Eroberung gehörte es zum Königreich Neapel,
seit 1861 zu Italien.
Dolomiti Lucane
Auf die Reisenden, die von der Schnellstraße im Basento-Tal
herunterfahren, und die steilen Straßen in die sogenannten Dolomiti Lucane (Lukanischen Dolomiten) hinauf steuern, wartet eine
der beeindruckendsten Landschaften der Basilicata.
Inmitten dieser Landschaft, auf einer Höhe von 1088 Metern
liegt Pietrapertosa, der höchstgelegene,
bemerkenswerteste Ort der Basilicata.
Die bizarr zerklüfteten Felsen
der Dolomiti Lucane eignen sich besonders gut für ausgedehnte Wanderungen. Die beeindruckenden Orte Pietrapertosa, Castelmezzano und Accetura sind ein Muss für jeden Besucher. Die „Dolomiti Lucane" haben diesen Namen bekommen, weil ihre Bergspitzen jenen aus den gleichnamigen Bergen im Norden ähneln und bei Sonnenuntergang genau wie diese eine rosa Farbe annehmen können.
Pietrapertosa, das laut der gesichertsten Theorie
im VIII Jahrhundert vor Chr. von den Pelasgern (prähistorische Völker auf der südlichen Balkanhalbinsel) gegründet wurde,
erlangte erst Bedeutung mit den Normannen, die dort ein Schloss bauten.
Der Name des Ortes bedeutet „gelöcherter Stein“,
wegen eines großen, durchlöcherten Felsens oberhalb
des Ortes.
Die Ortschaft erhebt sich am Hang
des Monte Impiso, in den „Lukanischen Dolomiten“.
Sie ist unter Spitzen mit suggestiven Namen wie l’aquila reale (Steinadler), l’incudine (der Amboss), la grande madre (die große Mutter) und la civetta (der Kauz) verschanzt.
Sehenswert ist das das auf den Ruinen einer römischen Festung
gebaute Kloster von
San Francesco. Es wurde 1474 vom Orden der Minderen Brüder gegründet. Neben dem Kloster
steht die gotische Kirche von San Francesco, in deren Innern
man einen hölzernen geschnitzten Chor, ein Flügelaltar
und verschiedene Fresken aus dem 16. Jh. zu sehen sind.
Von großer künstlerischer Bedeutung sind auch die San-Giacomo-Kirche,
in der man ein Tafelbild aus dem 15. Jh. und einige Fresken
aus dem 14., 15. und 16. Jh., und die Kapelle der Heiligen Jungfrau
mit einer Holzstatue der Madonna bewundern kann. Im Gebiet kann
man auch verschiedene historisch-naturwissenschaftliche
Ausflüge machen, wie den entlang dem „Sentiero della
Croccia“ oder dem „Sentiero di Tempa Castello.
Jedes Jahr im Juni findet die „Festa
di Sant'Antonio“ statt, dessen Höhepunkt ein tief
verwurzelter Brauch ist, der dem Maibaumbrauch des Bayrisch-Österreichischen
Raum verblüffend ähnlich sieht.
Die älteste Frau Italiens
Pietrapertosa ist auch der Heimatort von Lucia Lauria Vigna (4. März 1896 - 28. Juni 2009), die eine Zeit lang die älteste Person in Italien war. Sie lebte mit ihrer Familie in Pietrapertosa. Am 13. Januar 2007 wurde sie nach dem Tod von Maria Negri die älteste Frau Italiens Am 13. Januar 2009 feierte sie ihren zweiten Geburtstag als älteste Person Italiens. Sie starb am 28. Juni 2009 in ihrer Heimatstadt Pietrapertosa.
Der Engelsflug
Seit dem 24 Juni 2007 gibt es in Pietrapertosa und Castelmezzano
eine neue Touristenattraktion, den sogenannten „Volo d'angelo“ (Engelsflug).
Dieser Flug wird ermöglicht durch ein Stahlseil, das zwischen den beiden Ortschaften Pietrapertosa und Castelmezzano gespannt wurde, eine Art Riesenseilbahn (Scable). Diese bereits in Frankreich in der Normandie mit Erfolg eingesetzte Technik ermöglicht einen prickelnden Flug durch die Luft. Angegurtet wie beim Klettern rauschen die Wagemutigen mit über 100 km/h an dem etwa 1400 m langen Kabel von einem Ort zum anderen.