Es ist schon lange her, da verbrachte ich eine Woche in einem Club-Med- Dorf auf Sizilien. Das inzwischen aufgelassene Dorf lag nur wenige Kilometer vom Städtchen Cefalù entfernt. Ich lernte den Ort kennen, als ich an einem Schwimm-Marathon teilnahm, der in Cefalù startete. Es war Liebe auf dem ersten Blick!
Die ältesten Quellen, in denen die Stadt erwähnt ist, stammen aus dem 4.Jh. v. Chr., genauer gesagt spricht der griechische Historiker Diodorus Siculos von einem "Kephaloidion" oder "Kephaloidios", woraus später das sizilianische Cefalù wurde. „Kephalos“ bedeutet „Kopf" und bezieht sich auf die Form der Rocca di Cefalù (des Felsen von Cefalù).
Hoteltipps Cefalù
Bed & Breakfast und kleinere Herbergen sollten rechtzeitig gebucht werden, denn in der Hochsaison sind sie meist (Monate im Voraus) ausgebucht. Die Preise für den Monat August können um einiges teuerer sein als hier angegeben.
Das Parken ist das übliche Problem der historischen Orte. Parkplätze direkt vor der Unterkunft sind Mangelware. Man muss ggf. Kosten für Autostellplatz dazurechnen.
254 v. Chr. wurde die Stadt von den Römern erobert, die sie Coephaledium nannten. Um 858 n. Chr. wurde die Stadt von den Arabern und 1063 von den Normannen erobert. Unter Roger II. von Sizilien wurde der Stadtkern an den Fuß des Kalkfelsens verlegt. Im 12. Jahrhundert, in dem unter anderem die Kathedrale der Stadt gebaut wurde, erlebte Cefalù seine Blütezeit.
Der Felsen von Cefalù (Gemälde von Carl Rottmann)
Blick auf Cefalù
Man erzählt, dass Roger II während eines schlimmen Sturms auf dem thyrrhenischen Meer das Gelöbnis ablegte, dem Herrn eine Kirche zu errichten, falls er ihn retten würde. Das Ergebnis war die Kathedrale Santissimo Salvatore (Kathedrale des heiligsten Retters), ein Kunstwerk, das Menschen aus aller Welt nach Cefalù führt.
1282 übernahmen die Spanier (nach den Staufern, den Anjou und den Aragoniern) Sizilien und somit auch Cefalù, und obwohl sie mit Unterbrechungen (von 1713 bis 1734 durch die Piemontesen und die Österreicher) bis 1860 blieben, gibt es heute in Cefalù kaum noch Spuren von ihnen.
Die Kathedrale - Foto von Jerzy Strzelecki (Lizenz)
Möglicherweise hielt die Bausubstanz der Normannen bis heute und außerdem interessierten sich die Spanier recht wenig für die innersizilianischen Angelegenheiten, die weitgehend von der alteingesessenen Aristokratie bestimmt wurde.
In den Gassen von Cefalù
Der „Tourismus“, wenn auch nicht in der heutigen Form) begann in Cefalù bereits im 18. Jahrhundert. Damals begab sich der Adel Nordeuropas auf die "Grand Tour", eine Art Bildungsreise auf den Spuren der Antike. Einer der bekanntesten deutschsprachigen Reisenden war Goethe. Den Adeligen folgten im 19. Jahrhundert das gehobene Bürgertum und ab der Mitte des 20. Jahrhunderts die sonnesuchenden Massen. Dieser Fakt liegt wohl am glücklichen Zusammentreffen von Strand, interessanter Altstadt und dem benachbarten riesigen Naturreservat der Madonie.
Der Strand
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Das Sizilien-Lesebuch: Impressionen und Rezepte von der Insel der Götter
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Das Spiel Antinna a mari (bzw. 'ntinna a mari, Antenne ins Meer) ist ein traditionelles Spiel, das im August stattfindet, am Patronatsfest, und zahlreiche Zuschauer, insbesondere Touristen, anzieht.
'ntinna a mari (ein Volksfest in Cefalù)
Traditionell dürfen an diesem Spiel nur die Söhne von Fischern teilnehmen. Es handelt sich um einen Klettermast, der nicht vertikal, sondern horizontal aufgestellt wird etwas oberhalb des Meeresspiegel Nahe der Küste.
Der Mast wird mit Seife eingeschmiert, damit er rutschig ist und somit das Gehen auf dem Mast nicht zu leicht wird. Ziel des Spiels ist es, die Spitze des Masts zu erreichen, um dort eine kleine Fahne zu ergattern (die 'Ntinna), ohne ins Wasser zu fallen.
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