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Noli und die Sarazenen |
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Noli ist eine italienische Gemeinde mit etwa 2800 Einwohnern in der Provinz Savona (Ligurien). Der Ort gehört, zusammen mit einer Reihe von weiteren Orten (wie z.B. die ligurischen Vernazza, Manarola, Finalborgo), zu der Vereinigung „I borghi più belli d'Italia“, die die schönsten Dörfern Italiens auszeichnet. Noli ist Partnerstadt der deutschen Stadt Langenargen. | ||||||
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Der Ort befindet sich in einer Meeresbucht, die im Osten von der Insel von Bergeggi und im Westen vom Capo Noli abgegrenzt ist. Der Strand der Bucht fällt schnell ab zu einer großen Wassertiefe. Ein Umstand, der Noli einerseits sehr früh zu wirtschaftlicher Bedeutung im Fernhandel verhalf, aber auch für Überfälle von der See aus anfällig machte. Vom Land aus ist Noli nur durch ein schmales Tal erreichbar. Von 1193 bis 1797 war Noli die Hauptstadt der gleichnamigen Seerepublik. | ||||||
Blick auf die Dächer der Stadt und
den Strand
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Der Name Noli, in alten Dokumenten aus den Jahren 1004 und 1005 als Naboli erwähnt, geht möglicherweise auf die byzantinische Zeit zurück, als der Ort Neapolis (neue Stadt) hieß. Eine weitere Möglichkeit ist die, dass der Name auf den römischen Toponym „Ad Navalia“ zurückgeht. | ||||||
Die Gründung von Noli geht auf das Jahr 317 v. Chr. zurück. Im Jahr 217 v. Chr. wurde sie von den Karthagern zerstört. 150 n. Chr. wurde Noli römische Gemeinde. Nach der Zerstörung durch die Langobarden im Jahr 641 wurde die Stadt in der Nähe der Küste wieder aufgebaut mit hohen, befestigten Türmen gegen die Überfälle der Sarazenen. | ||||||
Auf dem Strand
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Noli ist eines der interessantesten mittelalterlichen Zentren in Ligurien und das nicht nur, weil der alte Ortskern vorzüglich erhalten geblieben ist, sondern genauso wegen der geschichtlichen und wirtschaftlichen Bedeutung der Stadt während des ganzen Mittelalters. | ||||||
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Badekabinen eines Strandbads
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Noch heute erinnern Ortsnamen wie die Spiaggia dei Saraceni (der Sarazenenstrand) oder der Borgo dei Saraceni in Varigotti an die grausamen Eroberungszüge der Moslems, die bis ins 15. Jahrhundert anhielten. Aus der Zeit der ersten Eroberungskriege der Sarazenen stammen auch die ältesten Teile die Festung der Stadt, heute Kulturdenkmäler. | ||||||
Glockenturm der Co-Kathedrale von San
Pietro
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Die zum Teil noch erhaltenen Sarazenentürme entlang der ganzen Tyrrhenischen Küste und im Landesinneren waren ein Frühwarnsystem gegen die Überfälle der Sarazenen. Erst um das Jahr 1100 wurde die moslemische Terrorherrschaft gebrochen. Die Sarazenen blieben aber auch später eine Gefahr für die italienische Bevölkerung. Die als Piraten operierenden Verbände hatten allerdings nicht mehr Eroberung als Ziel sondern ausschließlich die Plünderung. | ||||||
Eine gemütliche Ecke der Altstadt
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Noli nahm am ersten Kreuzzug im Jahr 1097 teil und erhielt dafür zahlreiche Privilegien. Die Kaufleute aus Noli resisten durch den gesamten Mittelmeerraum, sie handelten mit Getreide, Stoffen, Gewürzen - und Sklaven. Die Stadt wurde zu einer Seemacht. 1193 errichteten sie eine selbst verwaltete Stadtrepublik. Zu ihrer Glanzzeit war das Gebiet der Seerepublik Noli wesentlich größer als heute. Es umfasste auch Orco, Mallare, Segno und Vado. Die Macht und die Größe Nolis dauerten bis zum 14. Jahrhundert an. Ihre geographische Lage als natürlicher Hafen reichte nicht mehr aus für stärkeren Schiffsverkehr und schränkte die Möglichkeit einer Expansion ein. | ||||||
Bar-Restaurant am Meer
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Durch ihr enges Bündnis mit Genua konnte die Stadt ihre Unabhängigkeit bis 1797 behalten, als sie von den Truppen Napoleons erobert wurde. Erst dadurch verlor die Stadt (wie auch die Seerepubliken Genua und Venedig) ihre Unabhängigkeit. Im Jahr 1861 wurde sie vom Königreich Italien annektiert. | ||||||
Die Torre del Comune mit dem Monte Ursino
im Hintergrund
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Noli verfügt heute über einen sehr gut erhaltenen mittelalterlichen Ortskern. Von der mittelalterlichen Befestigung sind einige Stadttore/Türme erhalten. Neben den Stadttoren gibt es auch einige sehenswerte Wohntürme, die das Bild des Ortskerns bestimmen. | ||||||
Der höchste Turm, mit 38 m, ist die (Torre ist auf Italienisch weiblich) „Torre dei quattro canti„. Geringfügig kleiner ist mit 35 m der Turm „Torre del Comune“ (Turm der Gemeinde). Ein abgehackter Turm (24 m) ist die „Torre Peluffo“, etwas kleiner (19 m) die „Torre Papone„. | ||||||
Die Torre dei quattro
canti (Lizenz)
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Das bedeutendste Kunstwerk ist die Kirche S. Paragorio am südlichen Ortsrand, die, solange Noli noch Bischofssitz war, sogar den Status eines Domes hatte. Die Kirche wurde bereits im 11. Jahrhundert errichtet und später im Renaissance-Stil umgestaltet. Blickfang im dreischiffigen Inneren ist der bemalte Kruzifix aus dem 12. Jahrhundert. | ||||||
Burgruine Monte Ursino
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Die Altstadt ist ein Kleinod. Schattige Laubengänge wechseln sich mit kleinen Plätzen ab, die zum Verweilen einladen. Für die kühlere Vor- und Nachsaison bietet die Umgebung von Noli eine Reihe von Wandermöglichkeiten, wie beispielsweise den Weg von Noli nach Spotorno - inmitten der schönsten Mittelmeerflora. | ||||||
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Und auch die Badefreuden kommen nicht zu kurz. Der Sand- und Kieselstrand ist einer der reizvollsten der Riviera di Ponente (Westlichen Riviera). Er erstreckt sich in einer breiten sichelförmigen, von Palmen gesäumten Bucht am Fuß einer bewaldeten Hügellandschaft. Die Bucht von Noli ist bisher einigermaßen vom Massentourismus verschont geblieben. | ||||||