Landschaften/ Orte

Meran und Umgebung
Urlaubsreisen sind zum Erholen da. Für viele Menschen bedeutet das Sonne, Strand und Meer. Das lässt sich natürlich in Italien erleben. Doch das Land hat vor auch im Norden viel zu bieten. Südtirol verfügt über eine einzigartige Berglandschaft, die ein enormes Erholungspotenzial bereithält. Viele Städte und Dörfer in der Region sind nicht umsonst als zertifizierte Kurorte bekannt. Eine Stadt davon ist Meran. Die Stadt liegt mitten in den Südtiroler Alpen und ist nicht nur für seine Heilbäder und Jugendstil-Architektur bekannt. Meran ist definitiv einen Besuch wert.

Meran
Meran ist eine historische Kurstadt an der Passer. Sie wird vor allem durch ihre Grünanlagen geprägt. Das bedeutet ausgedehnte Parks, Promenaden, bo­ta­ni­sche Gärten und Wasserläufe.
Eine weitere Besonderheit der Stadt ist, dass sie eine urbane Atmosphäre mit einem gewissen alpinen Charme kombiniert. Hinzu kommen noch mediterrane Einflüsse, die überall in der Stadt deutlich spürbar sind. Das liegt wohl unter anderem auch am milden Klima.
Die Gebirge der Texelgruppe im Norden und Nordwesten des Tals, in dem Meran liegt, schützen die Stadt vor Niederschlägen und kalter Luft. Die besten Reisezeiten für Meran sind wohl der späte Frühling, der Sommer sowie der frühe Herbst.
Aussicht an der Passer
Nach Bozen ist Meran die zweitgrößte Stadt Südtirols. Die Bevölkerung ist halb deutsch- und halb italienischsprachig, was auf die bewegte Geschichte zu­rück­zuführen ist. Kurstadt ist Meran seit Mitte des 19. Jahrhunderts.

Die Stadt als Kurort
Schon in der Römerzeit stand dort, wo wir Meran heute auf der Karte finden, eine kleine Siedlung. Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt Meran, oder wie sie damals hieß Mairania, stammt aus dem Jahr 857.
Besondere Berühmtheit erlangte der dort jedoch vor allem ab den 1830er-Jahren. Durch den Tourismus erlangte die Stadt sogar überregionale Bedeutung. Um diese Zeit, etwa seit dem Jahr 1836, wurde der Grundstein als Kurort ge­legt. Prägend hierfür war der Wiener Arzt Dr. Johan Huber, der das milde und mediterrane Klima und die reine Luft Merans in mehreren Schriften hervorhob. Insbesondere Lungenleiden sollten hier gemildert werden.
Das sprach sich unter anderem am Wiener Hof herum, weshalb Meran spä­testens ab dem Jahr 1855 der Titel „Kurort“ sicher war. Hier fand nicht nur der Adel Erholung, sondern auch das damalige Groß­bür­gertum sowie weitere Pro­mi­nente. Sogar Sissi, die junge Kaiserin Österreichs, verbrachte hier gleich meh­rere Kuraufenthalte.
Entlang der traditionsreichsten Promenade Merans, der Kur- oder Pas­ser­promenade, steht das bekannte Kurhaus neben dem Stadttheater Meran. Es ist ein glanzvoller Veranstaltungsort für Kongresse, Feiern, Bälle und Konzerte, und dient in der Adventszeit als elegante Kulisse für den Meraner Weihnachtsmarkt.
Meran - Kurhaus

Eine bewegte Geschichte
Neben der Einrichtung als Kurort kann Meran auf eine mehr als bewegte Ge­schichte zurückblicken. Einen massiven Einschnitt erlebte Meran am Ende des Ersten Weltkriegs im Jahr 1918. Jahrhundertelang gehörte Meran zu Ös­terreich. Durch die Besetzung Südtirols und die Annektierung seitens Italien änderte sich das jedoch schlagartig.
Anders als in Bozen und Brixen kam es jedoch durch die Faschisten, die an die Macht gelangten, in Meran nicht zu umfänglichen Ita­lie­ni­sie­rungs­maßnahmen. Somit war in der Stadt der Entscheidungsdruck zur Assimilierung oder zur Auswanderung deutlich geringer.
Dadurch ist wohl die Sprachvielfalt innerhalb der Stadt entstanden. Sowohl die deutsche als auch die italienische Sprache ist hier gleichmäßig vertreten. Generell ist in der autonomen Region Südtirol/ Alto Adige die Zweisprachigkeit gesetzlich verankert, sodass italienische und deutsche Schulen offiziell sind und jeder Einwohner die Möglichkeit hat, seine bevorzugte Sprache für die Kom­mu­nikation in öffentlichen Ämtern zu wählen.
Als zweisprachige Region sind die Möglichkeiten, in der eigenen Mut­ter­sprache, in diesem Fall Deutsch, zu kommunizieren und das Erlernen der italienischen Sprache zu üben, wirklich bereichernd.

Sehenswürdigkeiten in Meran
Neben den natürlich vielen Kur- und Er­holungs­möglichkeiten bietet Meran eine Vielzahl beeindruckender Sehenswürdigkeiten. Besonders beliebt ist wohl das Schloss Trauttmansdorff mit seinen wunderschönen Gärten. Es diente damals der jungen Kaiserin Sissi als Wohnsitz während ihres Kur­auf­enthalts.
Die Kaiserin scheint allgegenwärtig zu sein, denn nach ihr ist außerdem noch ein Stadtwanderweg benannt. Er führt vorbei an eindrucksvollen Ju­gend­stil­bauten und ist auf jeden Fall einen Spaziergang wert. Zu Meran ge­hört selbst­ver­ständ­lich der berühmte Kirchturm der Nikolauskirche.
Statue von Sissi im Meraner Park
Die Meraner Lauben, die Museen, die Kulturzentren sowie die Kirchen sind natürlich ebenfalls sehensbeeindruckender wert. Daneben gibt noch sehr viel mehr in der Stadt zu entdecken.
Tappeinerpromenade oberhalb von Meran
Die Umgebung von Meran

Doch nicht nur Meran selbst hat viel zu bieten. Es gibt im Umland ebenfalls einiges zu erkunden, zum Beispiel malerische Dörfer, wie etwa Hafling. Es liegt in unmittelbarer Nähe zu Meran und ist bekannt für die berühmten Haf­linger Pferde. Außerdem liegt hier das Ski- (40 km Alpin-Pisten) und Wan­der­gebiet Meran 2000. In Hafling und auch im restlichen Meraner Land sor­gen hervor­ragende Hotels (beibeeindruckender spielsweise die Belvita Hotels) für einen an­ge­neh­men und stressfreien Aufenthalt. So lässt sich Wellness erleben in Südtirol.
St. Kathrein Kirche in Hafling

Die Haflinger sind Gebirgspferde, die heute in erster Linie als robuste Frei­zeit­pferde zum Reiten eingesetzt werden. Offiziell zählen die Haflinger zu den Ponybeeindruckender rassen bzw. Kleinpferderassen.
Haflinger-Pferde (Foto von Julian Berry / Lizenz)

Schloss Tirol
Die bekannteste Sehenswürdigkeit der Gegend ist ohne Zweifel Schloss Tirol, die Residenzburg der Grafen von Tirol. Die Burg gab dem Land Tirol seinen Namen.
Schloss Tirol

Vielfältige Unternehmungsmöglichkeiten
Meran und seine Umgebung bieten sowohl für Aktivurlauber als auch für Ent­span­nungs­ur­lauber tolle Unter­neh­mungs­mög­lichkeiten. Während im Winter natürlich Skifahren und Snowboarden auf dem Programm steht, wird im Som­mer gewandert oder geradelt. Für einen ausgedehnten Kur- oder Well­ness­ur­laub ist Meran natürlich auch die beste Adresse.

Kultur und Feste in Meran
Das ganze Jahr über bieten kulturelle Höhepunkte, aber auch eine Menge an Veranstaltungen in Meran ein abwechslungsreiches Programm. Wer in Meran Urlaub macht, sollte auf jeden Fall an einem der vielen Feste teilnehmen. Hier ist man praktisch in jeder Jahreszeit versorgt. Im Frühling lockt das Merano Flower Festival sowie das Merano Winefestival. Im Herbst findet das jährliche Traubenfest statt. Im Winter darf man den Christ­kindl­markt in Meran nicht verpassen.
Blumeninstallationen und imposante Pflanzenfiguren umrahmen die große Pflanzen- und Blu­men­ausstellung, wo seltene Pflanzen und Produkte für die Gartenarbeit zum Kauf angeboten werden. Ein Treffpunkt für Schöngeister und Genießer
Das Traubenfest ist der absolute Höhepunkt des Meraner Veran­stal­tungs­kalenders. Das erstmals 1886 ausgetragene Fest ist Abschluss der Weinlese und eine Hommage an die Weinkultur, die für die lokale Wirt­schaft nach wie vor eine sehr große Rolle spielt.
Jedes Jahr Anfang November steht ganz Meran unter Belagerung: Fachleute aus aller Welt, Winzer und Genussmenschen treffen sich dann im Kurhaus, um dort für ein ganzes Wochenende Weine, aber auch Spirituosen und weitere Spezialitäten aus aller Welt zu verkosten und zu bewerten.

 
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