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Il Carnevale di Venezia |
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Der Karneval von Venedig ist ohne Zweifel nach dem Karneval in Rio die bekannteste Karneval-Veranstaltung der Welt. Von ihm geht, auch 900 Jahre nach seiner ersten geschichtlichen Erwähnung, eine Faszination aus, die andere Veranstaltungen dieser Art nicht erreichen. | ||||||
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Der Ursprung des Wortes Karneval ist auf „Carne vale" (Fleisch lebe wohl) zurückzuführen,
denn mit dem Aschermittwoch beginnt für die Christen die Fastenzeit, die Zeit der österlichen Buße, die sich auf
das 40-tägige Fasten Jesu in der Wüste bezieht. Das
älteste bekannte Dokument über die Benutzung von
Masken in Venedig ist eine Chronik des Doge Vitale Falier, die auf das Jahr 1094 zurückgeht. In dieser Chronik werden öffentliche Belustigungen in den Tagen
unmittelbar vor dem Beginn der Fastenzeit erwähnt. Etwa zweihundert Jahre später, im Jahr 1268, wurde der letzte Tag vor der Fastenzeit zum öffentlichen
Fest deklariert. Aber erst im 16. Jahrhundert nach der großen Pest begann mit dem offiziellen
Maskenball, mit dem das Ende der Seuche gefeiert wurde, der Karneval in Venedig. Bald wurden daraus ausschweifende Maskenbälle. |
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Im 17. und im 18. Jahrhundert erlebte der Karneval mit prunkvollen Festen seine Glanzzeit. Im Schutz der Maske konnte man das ausschweifende Leben genießen. Ein englischer Italienreisender stellte im Jahr 1686 fest: „Venedig ist der Ort in der Welt, in dem die Vergnügungen am raffiniertesten sind„. | ||||||
Foto mit freundlicher Genehmigung von Silvio Forti. |
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Wie freizügig es tatsächlich zuging, ist umstritten. Ein französischer Besucher versicherte, dass die Damen der Gesellschaft die Freiheit hatten, sich zu maskieren und auf Maskenbälle zu gehen. Man darf nicht vergessen, dass Venedig im 18. Jahrhundert die Welt von Giacomo Casanova war, eine Stadt, die sich den schönen Künsten und der Erotik hingegeben hatte. Ganz anders urteilte ein englischer Reisender, der behauptete, dass Ehefrauen und Töchter nur in Begleitung ihrer Ehemänner, ihrer Eltern oder eines Vertrauten maskiert auf die Bälle gehen durften. | ||||||
Foto mit freundlicher Genehmigung von Claude@Munich |
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1797 verlor die Republik Venedig durch Napoleon Bonaparte ihre Selbstständigkeit und wurde Österreich angegliedert. Danach gab es kaum noch aufwendige Prozessionen und Festumzüge. Historisch falsch ist aber, dass Napoleon den venezianischen Karneval verboten hatte. | ||||||
In Wahrheit waren es die Venezianer, die die von den Österreichern organisierten Karnevalsveranstaltungen boykottieren. |
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Karneval in Venedig 2015 |
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Nach dem Anschluss Venedigs an das Königreich Italien im Jahr 1866 gab es immer wieder Bestrebungen, die Tradition venezianischer Feste wieder zu beleben. Vom 24. Februar bis zum 5. März 1867 organisierte eine Società del Carnevale erstmals ein Karnevalsfest mit einem umfangreichen Programm. |
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Karneval in Venedig 2012 |
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Der Karneval in Venedig, wie wir ihn heute kennen, wurde erst 1979 wiederbelebt. Ausgelöst wurde er durch den Film „Casanova" (1976) von Federico Fellini . Besonders die Hoteliers sahen in einer Wiederbelebung ein großes Potenzial. Dieses sich zum touristischen Spektakel entwickelte Ereignis hat aber mit dem des 18. Jahrhunderts kaum noch etwas gemeinsam. Nur in den Masken, die nach historischen Vorbildern angefertigt werden, erinnern an den Karneval jener Zeit. | ||||||
Eröffnung des Karnevals mit dem Engelsflug |
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Heutzutage wird der Karneval offiziell 10 Tage vor Aschermittwoch mit dem traditionellem Engelsflug eröffnet. Dabei schwebt ein Prominenter (an einem Stahlseil gesichert) vom Kirchturm hinunter auf den Markusplatz. Von diesem Zeitpunkt an beginnt in der Stadt eine Vielzahl von künstlerischen und artistischen Darbietungen. Privatpersonen flanieren in sehr aufwendig erstellten Kostümen durch die Stadt, hauptsächlich um den Markusplatz herum. Die meisten Karnevalskostüme sind einzigartig und eine Schau für sich. Zuschauer und Mitspieler sind gleichermaßen fasziniert von diesem bunten und bizarren Theaterspiel in den Gassen und auf den Plätzen dieser einzigartigen Stadt. | ||||||
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Venedig ist bekannterweise ein Touristenmagnet: Täglich tummeln sich bis zu 100.000 Besucher in der Stadt, während des Karnevals werden es auch 130.000 und mehr. | ||||||
GEFÜHRTE TOUREN | ||||||
Jetzt soll es einen "Numerus clausus" geben, der mit einer Ampel kontrolliert wird, die zum Warten auffordert, wenn der Markusplatz voll ist. Es ist eine der Neuheiten, die Bürgermeister Brugnaro 2018 für die Kontrolle der Touristenströme angekündigt hat. Mit einem Mix aus Kameras, Laser- und Infrarotsensoren, wird die Anzahl der Besucher auf dem Markusplatz gezählt. Der erste Test wird während des Karnevals 2018 stattfinden. | ||||||
Wer kennt es nicht, das Singspiel „Mein Hut, der hat drei Ecken ...„? Die Wenigsten wissen allerdings, dass auf die Melodie von „Oh cara mamma mia“ gesungen wird, die wiederum auf eine neapolitanische Canzonetta vom Anfang des 19. Jahrhunderts zurückgeht. | ||||||
Und es war kein Geringerer als Niccolò Paganini (1782 - 1840), der Variationen über diese Melodie in seinen Konzerten spielte, und zwar unter dem Titel „Carnevale di Venezia“ op. 10. | ||||||