Glücksspiel in Italien |
Kaum jemand weiß, dass das Lotto-Spiel in Italien erfunden wurde, nämlich von den Genuesern im 15. Jahrhundert. Ursprünglich diente ein Los dazu, um in sechsmonatiger Rotation fünf Mitglieder des Stadtrats der Serenissima Repubblica di Genova neu zu bestimmen. Die Genueser schrieben zu diesem Zweck neunzig Namen auf Zettel und zogen verdeckt fünf aus diesen neunzig. Daraus entwickelte sich ein reger Wettbetrieb, aus dem sich später das Lotto entwickelte, in dem die Namen durch Zahlen ersetzt wurden, das erste „5 aus 90“. |
In Genua selbst wurde es 1588 durch ein Statut verboten, auf das Leben des Dogen, des Papstes, des Kaisers, der Könige, der Kardinäle oder den Ausgang von Kriegen zu wetten. Die ersten bestimmten Informationen über das Lottospiel stammen aus dem Jahr 1620. Ab diesem Jahr fand das Los genau in Genua eine genaue Regelung. |
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Glücksspiele sind nach italienischem Strafrecht Spiele, bei denen der Gewinn oder der Verlust völlig oder nahezu vom Zufall abhängt. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Wetten auf den Ausgang eines zukünftigen Ereignisses. |
Dieses Ereignis kann im Zusammenhang mit einem Glücksspiel wie Roulette oder einem Rennen, wie Pferderennen, auftreten, aber grundsätzlich kann jede Aktivität, die Ungewissheit über das Endergebnis mit sich bringt, zu Gewinnwetten führen und kann daher Gegenstand des Glücksspiels sein. |
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Italien ist ein Staat, der ein Glücksspielproblem hat. Es heißt, in keinem anderen bedeutenden Land sei die Rate der Glücksspielsucht so hoch wie in Italien. Schuld sind vor allem die vielen Glücksspielautomaten, die sowohl in Online Casinos als auch in Italien an fast jeder Ecke findet. Hier gab es 2006 eine Liberalisierung. Seitdem bietet in manchen Gebieten, etwa in Mailand, fast jedes Café auch Geldspielautomaten an.
In Italien stellt das Glücksspiel den drittgrößten Wirtschaftszweig des Landes dar, der zu 4% des BIP beiträgt. 2017 verspielten die Italiener 101,8 Milliarden Euro, mehr als 5 Milliarden Euro mehr als im Jahr 2016. Eine Summe, die über 49 Milliarden für Spielautomaten enthält, aber auch etwa 9 Milliarden für Rubbelkarten ausgeben. Dazu gehört auch das online verspielte Geld. |
Glücksspiele sind in Italien an öffentlichen Orten und auch an privaten Orten verboten. Es gibt eine Tabelle der verbotenen Spiele. Billard- und Spielsäle sowie Gastbetriebe, einschließlich private Klubs, welche zum Einbau eines oder mehrerer Spielgeräte ermächtigt wurden und/oder in welchen Spiele ohne Geräte bzw. Kartenspiele gespielt werden, müssen diese Tabelle aufhängen. Ausnahmen gelten nur für lizenzierte Spielkasinos und auf Kreuzfahrtschiffen außerhalb des Mittelmeerbeckens. |
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Lizenzierte Spielkasinos/ Spielbanken |
Insgesamt gibt es in Italien fünf lizenzierte stationäre Spielkasinos, die alle im Norden des Landes liegen. Zwei Kasinos befinden sich in Venedig, eines im Kurort Sanremo an der Mittelmeerküste in der Nähe der französischen Grenze. Im Nordwesten Italiens nahe der Grenze zur Schweiz befindet sich im kleinen Kurort Saint-Vincent im Aostatal das Casino de la Vallée. Last but non least: Eine weitere Spielbank befindet sich in der italienische Enklave Campione d’Italia, die vom Schweizer Kanton Tessin umgeben ist. |
Das Casinò Municipale di Sanremo ist das bekannteste und schönste Bauwerk der Stadt. Es wurde 1905 errichtet. Beim Spielen fühlen sich die Gäste in die Zeiten der Belle Époque zurückversetzt. |
Seine Berühmtheit erlangte Saint-Vincent durch seine Spielbank, das Casinò di Saint-Vincent (auch: Casino de la Vallée). Das Gebäude steht vor einem imposanten Bergpanorama. Bereits im Jahr 1921 erhielt der damalige Bürgermeister die Erlaubnis zu einem Spielbetrieb, die Spielbank wurde 1946 eröffnet. |
Die italienische Enklave Campione d’Italia ist vom Schweizer Kanton Tessin umgeben. Der kleine Ort liegt direkt am Ostufer des Lago di Lugano. Das Casinò Municipale Campione d’Italia ist das größte Spielkasino in Europa. Im Mai 2007 wurde das neue Gebäude errichtet, der Entwurf stammt von dem Schweizer Architekten Mario Botta. |
Das Casinò Lido in Venedig wurde vom Chefingenieur Eugenio Miozzi entworfen. Der rationale Stil erinnert an Gebäude der 1930er-Jahre. Im Inneren findet der Besucher herrliche Räumlichkeiten, die mit verspieltem Mosaik, Marmor und kunstvollem Glas ausgestattet sind. |
Das Casinò di Venezia gilt als ältestes Spielhaus weltweit. Wer die Wurzel stationärer Kasinos sucht, sollte das historische Gebäude unbedingt einmal besuchen. Das renommierte Wagner Restaurant erlaubt einen Blick auf den Canal Grande. |
Freilich braucht man heutzutage nicht zu den großen stationären Spielbanken reisen. Spielen geht auch problemlos online. So kann man beispielsweise sehr bequem auch Poker von zu Hause aus spielen. |
Im Laufe der Zeit wurden in Italien einige Arten von Glücksspielen legalisiert. Dies ist der Fall bei numerischen Spielen mit festen Gewinnquoten wie Lotto, Totalisator-Spielen wie SuperEnalotto und Eurojackpot, Sportwetten wie Totocalcio und Totogol. Dasselbe gilt auch für Pferde-basierte Wetten und auch für nicht-sportliche Ereignisse, wie Musikfestivals wie Sanremo und Eurovision Song Contest. |
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Legal sind auch Geschicklichkeitsspiele wie Backgammon oder Seeschlacht (online), Gewinnspiele wie alle klassischen Online Casino ohne Registrierung (zum Beispiel Roulette, mit Begrenzung auf feste Gewinnquoten), Kartenspiele, aber nicht Cash-Poker (online), traditionelle Lottospiele und Bingo, letzterer sowohl online als auch in der Hallenversion, organisiert sind. |
Lokale Veranstaltungen wie Lotterien und Benefiz-Lotterien, wenn sie von gemeinnützigen Körperschaften, -Vereinen und Non-Profit-Organisationen betrieben werden, sind ebefall erlaubt. |
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Erlaubt sind auch lokale Veranstaltungen wie das Bingo im familiären und privaten Bereich zu reinen Spielzwecken. Trotz der offensichtlichen Ähnlichkeiten stellen Spiele dieser Art mit Geldpreisen nach italienischem Recht kein Glücksspiel dar und sind einfach Spiele mit Geldpreisen. |
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Eine der ersten Anordnungen der jetztigen italienischen Regierung war die Vorgabe, die Anzahl von Spielautomaten und Video Lotto-Terminals an öffentlich zugänglichen Orten in Italien um ein Drittel zu reduzieren. Außerdem dürfen die Spielautomaten nur noch an bestimmten Plätzen aufgestellt werden, wovon Bars und Cafés ausgenommen sind. Außerdem sollen künftig Mindestabstände zu Schulen und anderen Jugendeinrichtungen eingehalten werden. Dies ist übrigens eine Beschränkung, die in Deutschland bereits umgesetzt wurde. |
Italien verbietet als erstes Land der Europäischen Union Werbung für Glücksspiele. Das Werbeverbot ist Inhalt eines am 02. Juli 2018 verabschiedeten Maßnahmepaketes der aus der Fünf-Sterne-Bewegung und Lega bestehende Regierung in Rom. Demnach dürfen Glücksspielanbieter keine Fernseh- oder Radioprogramme und keine Sportveranstaltungen sponsern. Bei Nichtberücksichtigung des Verbotes drohen Strafen von mindestens 50.000 Euro. Als einzige Ausnahme ist Werbung für die gesamtstaatliche Lotterie weiterhin zulässig. Das Ziel der Maßnahme ist die aktive Bekämpfung der Glücksspielsucht in Italien. |
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