Wissenswertes

Wappen und Symbole Italiens

Das Wappen der Republik Italien ist das Nationalsymbol des ita­lie­ni­schen Staates. Ein Na­tio­nalsymbol repräsentiert symbolisch eine Na­tion. Es wurde von Paolo Paschetto entworfen, der damit im Januar 1948 einen Wett­bewerb ge­wann. Offiziell wurde das Wappen am 5. Mai 1948 eingeführt.
Zentrales Element des Em­blems ist der weiße fünf­zackige Stern (Stella d’Ita­lia), der das älteste vaterländische Sym­bol Italiens ist.
Das graue Zahnrad steht als Symbol für Arbeit und Fortschritt.
Die Symbole sind von ei­nem Eichen- und einem Olivenzweig um­rahmt, als Symbole für Stärke und Frieden. Die beiden Zweige sind mit einem Band verknüpft, auf dem REPVBBLICA ITALIANA (Italienische Republik) zu lesen ist.
Der Olivenzweig als Zeichen des Friedens sym­bo­lisiert den Süden Italiens, der Eichenzweig, als Zeichen der Kraft und Stärke, den Norden.
Der Mythos der Stella d’Italia reicht bis in das sechste vorchrist­li­che Jahrhundert zurück und bezieht sich auf die Legende des Aeneas, der nach der Zerstörung Trojas durch die Griechen nach Italien, dem Land seiner Vorfahren, zurückkehrt.

Aeneis SPQR: Die tausendjährige Geschichte Roms
Vergil
Aeneis
SPQR: Die tausend­jährige Ge­schich­te Roms Gebrauchs­an­wei­sung für Italien

Laut dieser Legende wurde die Reise von Aeneas übers Meer zurück an die italienische Küste durch den Abendstern seiner Mutter Venus (Stella Ve­ne­ris) geleitet. Die Legende wurde in späterer Zeit von Marcus Terentius Varro und Vergil aufgegriffen, die damit den Grundstein für die Be­zeich­nung Italiens als Esperia, nach dem griechischen Hesperos (Abend­stern), legten.
In heutiger Zeit ist der Stern Italiens häufig mit der Italia turrita, der mit einer Mau­erkrone (Corona Muralis) gekrönten, weiblichen Natio­nal­al­le­go­rie (oder na­tio­nalen Personifikation) Ita­liens verbunden. Italia turrita wird dargestellt als eine Frau mit typischen Mittel­meer­at­tri­bu­ten, wie einem farbigen und lebendigen Teint, dunklen Haaren und einem eleganten Aus­se­hen. Über dem Kopf wird meistens die Stella d'Italia dargestellt.
Der Ursprung der „Donna Turrita“ (der Frau mit den Türmen) ist gebunden an die Figur der Kybele, einer Berg­göt­tin ana­tolischen Ursprungs, die mit einer Mauerkrone auf dem Kopf dar­ge­stellt wird.
Zur Zeit des zweiten Punischen Krie­ges (218–201 v. Chr.), als Hannibal sich zur Eroberung Italiens aufmachte, fanden die Römer in den Sibyllinischen Büchern den Spruch: „Dir fehlt die Mutter. Drum such, Römer, die Mutter!“ Nach Aus­kunft durch das Orakel von Delphi war dies die Göttermutter Kybele. Im Jahr 205 v. Chr. wurde die Kybele in Ge­stalt ei­nes faust­gro­ßen Me­teo­ri­ten fei­er­lich nach Rom ge­holt und in eine Sil­ber­sta­tue ein­ge­ar­bei­tet, die von den Rö­mern im Vic­to­ria-Tem­pel auf dem Pa­la­tin (ei­nem der sie­ben Hü­gel Roms) auf­ge­stellt wurde.
203 v. Chr. zo­gen die Kar­tha­ger aus Ita­lien ab und wur­den schließ­lich 202 v. Chr. von den Rö­mern be­siegt. Die­sen Sieg führ­ten die Rö­mer auf den Schutz der gro­ßen Mut­ter zurück, der 191 v. Chr. ein eigener Tempel auf dem Palatin ge­wid­met wurde. Die Göttin Kybele wurde von da an ein wichtiger Bestandteil des Staatskultes.
Von da an war Kybeles eine der wichtigsten Göt­tinnen Roms, wenn auch ihr Kult Widerstand erfuhr, da er orgiastische Elemente enthielt. Die Be­deu­tung Kybeles in der römischen Religion nahm besonders stark zu, als Vergil die Aeneis schrieb (31 a.C. - 19 a.C.), in der er erzählte, wie die Reise von Aeneas auch unter dem Schutz der Göttin Kybeles stand. Als ein Feuer die Schiffe des Aeneas zu vernichten schien, verhinderte Kybele die Katastrophe; denn die Schiffsplanken waren aus den Fichten ihres ge­hei­lig­ten Ida-Gipfels gefügt.
Oft wird Italia Turrita mit einem Bün­del Ähren in der Hand (Sym­bol der Frucht­bar­keit und der Verweis auf die Agrar­wirt­schaft) dargestellt oder mit einem Schwert oder einer Waage (Me­ta­phern für Ge­rech­tig­keit) oder ei­nem Füll­horn (Sym­bol für Se­gen und Über­fluss). Wäh­rend der Zeit des Fa­schis­mus hielt sie auch ei­nen fascio littorio (Liktorenbündel). Von „fascio“ stammt übri­gens das Wort „Faschismus„.
Die bildnerische Darstellung der Italia Turrita hat sich im Laufe der Zeit mehr­mals geändert. Die end­gültige Fassung der Personifizierung der ita­lie­ni­schen Halbinsel kam an der Wende des 16. und 17. Jahrhundert. Seit der Erschaffung der italienischen Fahne im Jahr 1797 wird Italia Turrita oft mit einem grün-weiß-roten Kleid dargestellt.
Neben dem Nationalwappen, der Stella d'Italia und der Italia Turrita symbolisieren auch weitere Staatssymbole das Land:
Die Trikolore der Flagge Italiens mit den Farben grün, weiß und rot,
die Nationalhymne „Il Canto degli Italiani",
die Standarte des Staatspräsidenten und
das Nationalmonument Vittoriano in Rom.
 
 
Nationalflaggen der Welt
Nationalflaggen der Welt
 
 
Fettnäpfchenführer Italien
Fettnäpfchen­führer Italien
 
Italienisch ganz leicht
Italienisch ganz leicht