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| Menefreghismo | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Der berühmteste Spruch Mussolinis? „Me
ne frego“ (Ich pfeife darauf)! |
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Me ne frego
(ein Ausschnitt) |
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Ohne
Zweifel wurde der Spruch „me ne frego“ („das
ist mir schnuppe“, „das ist mir egal“, „ich
pfeife darauf“, „das interessiert mich nicht“,
...) nicht von den Faschisten erfunden. Er ist tief
in der italienischen Sprache und in der Attitüde der Italiener
verwurzelt.Zum Spruch gibt es auch eine wunderbare Geste: Sie drückt Unwillen, Desinteresse oder Ablehnung aus. Dazu bleiben die Finger (bis auf den Daumen) halb gestreckt und werden mehrmals vom Kehlkopf zum Kinn hinauf gestrichen Dabei verzieht man die Mundwinkel nach unten, um seine Lustlosigkeit zu demonstrieren. Eine weitere Bedeutung dieser Geste ist auch: „Ich wasche meine Hände in Unschuld“. |
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| Eine bekannte Volksarie in römischem Dialekt lautet: | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ma che ce frega ma che c'importa se l'oste ar vino ci ha messo l'acqua . . . |
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(Es ist uns egal, es ist uns völlig wurst, wenn der Wirt den Wein verwässert hat) |
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| die bei jeder Gelegenheit von Menschengruppen gesungen (bzw. gegrölt) wird, wenn sie ihre Wurstigkeit zu irgendeinem Thema kollektiv verkunden wollen. In solchen Äußerungen kann sich aber auch die Gelassenheit der Italiener angesichts aufgetretener Schicksalsschläge spiegeln (z.B.: Unsere Mannschaft hat das Fußballspiel verloren? Na und? Wir lassen uns die Lust am Leben trotzdem nicht nehmen!) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Von den „Ismen“, die die italienische Sprache kennzeichnen, ist der von me ne frego stammende menefreghismo vielleicht der klassischste. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Dieses in der italienischen Umgangssprache sehr verbreitete Wort ist sehr schwer zu übersetzen. Gleichgültigkeit, Wurstigkeit, Uninteressiertheit, „Sich-für-nichts-verantwortlich-zu-fühlen" kommen dem sehr nahe, was ungefähr mit menefreghismo gemeint ist. Das Wort fasst jenes Gefühl und die Mentalität zusammen, die keine Unterscheidung von „wichtig" und „unwichtig" zulassen, von „notwendig" oder „überflüssig“, von „verboten" oder „erlaubt“. Im menefreghismo ist auch immer eine Portion Zynismus enthalten. So ist einem „menefreghista“ nur das wichtig, was seiner Karriere, Gesundheit, Lust und Laune nützlich ist. Alles andere non glie ne frega niente (ist ihm völlig egal). | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Diese innere Haltung des menefreghismo ist es – zusammen mit der den Italienern fast angeborenen Ungehorsamkeit gegenüber Autoritäten –, die die meisten Unsitten, Egoismen und Lähmungen des italienischen Gemeinschaftswesen (insbesondere der Politik) erklären. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||