All'italiana |
Caffè all'italiana |
Der Kaffee, den man in Italien trinkt, wird aus stärker gerösteten Bohnen zubereitet als beispielsweise der deutsche Filterkaffee. Die italienische Röstung (auch Espresso-Röstung genannt) entspricht der dunkelsten der fünf Röstgrade. Daraus ergibt sich ein Kaffee mit einem etwas bittereren Geschmack, aber einigermaßen geringen Säuregehalt.
Aus diesem Grund ist der italienische caffè bekömmlicher als der deutsche Filterkaffee: Er enthält nämlich weniger Koffein und weniger Säure. |
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Colazione all'italiana (Frühstück auf Italienisch) |
Englisches Frühstück? Haferflocken, Eier mit Speck? Toasts? Kalorien für einen ganzen Tag? Meilenweit davon entfernt! Das Frühstück ist in Italien eine schnelle Sache: Ein caffé (Espresso) oder ein caffelatte, bzw. ein cappuccino (wenn man in der Bar frühstückt) wird von einem Stück Süßgebäck begleitet. Das war's. Viele Italiener lieben es, ihr Gebäck in den caffelatte zu dippen. Das heißt dann: „Fare la zuppetta nel caffè“ (das Süppchen im Kaffee machen). |
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Commedia all'italiana |
Als Commedia all'italiana
werden jene italienischen Filmkomödien
bezeichnet, die von den späten 1950er Jahren bis Anfang
der 1970er das italienische Kino prägten. In diesen
Jahren wurden in Italien hervorragende Komödien
produziert, kein Klamauk, sondern Filme mit satirischem
und gesellschaftskritischem Inhalt. Einer der ersten sehr erfolgreichen
Filme dieses Genres war Scheidung auf Italienisch
(Divorzio all’italiana, 1962) von Pietro Germi.
Weitere Regisseure dieser Art Filmkomödien waren Mario
Monicelli, Dino Risi, Pasquale Festa Campanile, Luigi Comencini,
Luciano Salce, Sergio Corbucci und viele andere. |
Divorzio all'italiana |
Die „Scheidung auf Italienisch“ (besser hieße es „Scheidung auf Sizilianisch“) ist der Titel einer hervorragenden Komödie von Pietro Germi. |
Der sizilianische Baron Ferdinando Cefalù ist seiner Frau überdrüssig und bringt sie in Gedanken immer wieder um, da eine Scheidung – das galt zur Zeit, als der Film gedreht wurde – in Italien nicht möglich ist. Als der Baron erfährt, dass Mord aus Eifersucht milde bestraft wird, kommt er auf die Idee, seine Frau einem Liebhaber in die Arme zu treiben, und sie dann aus vermeintlicher Eifersucht zu töten. |
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Der Film war zwar nur unterhaltsame Fiktion, basierte aber auf einer realen rechtlichen Lage im damaligen Italien. Der Artikel 587 des Strafgesetzbuches sah den sogenannten „delitto d'onore“ (Ehrenmord) vor. „Jeder, der im Zustand des Zornes zur Abwendung einer ihm oder seiner Familie drohenden Herabsetzung der Ehre den Tod seiner Frau, seiner Tochter oder seiner Schwester verursacht, nachdem er sie beim unehelichen Geschlechtsakt ertappt hat, wird mit einer Haftstraße von (A.d.V. „nur“) drei bis sieben Jahren bestraft.“ Der Artikel 587 wurde erst im Jahr 1981 abgeschafft! |
Furbizia all'italiana (Schlitzohrigkeit auf Italienisch) |
Der Journalist Giuseppe
Prezzolini [1882-1982] teilte die Italiener in zwei Kategorien:
"i furbi“ und „i fessi",
die "Schlauen/ Ausgebufften/ Schlitzohrigen" und die "Dummköpfe".
Furbi sind in Italien die Superschlauen, die sich mit Einfallsreichtum und Witz durchs Leben mogeln, ggf. die Gesetze geschickt umgehen und jederzeit
ihren Vorteil zu finden wissen. Ein „furbo“
zahlt niemals den vollen Preis für seine Bahnfahrkarte,
bekommt Gratiskarten fürs Theater, hat einflussreiche Bekannte
bei Gericht, erklärt niemals seine tatsächlichen Einkünfte
bei den Steuern, fährt ggf. mit dem Auto gegen die Fahrtrichtung,
um keine Zeit zu verlieren. Ein bekanntes Sprichwort sagt: „Quando i
furbi vanno in processione, il diavolo porta la croce“
(Wenn die Schlauen in einer Prozession gehen, trägt der
Teufel das Kreuz). |
Ein sympathischer Fall von „furbizia“
ist die Geschichte von Filumena Marturano, einer ehemaligen Prostituierten, die ihrem Geliebten verschweigt, welcher ihrer Söhne von ihm gezeugt wurde, damit er sie endlich heiratet. |
Eine weitere Geschichte aus der Feder Eduardo De Filippos handelt
von Adelina, der Verkäuferin von Schmuggelzigaretten,
die aufgrund eines Gesetzes so lange dem neapolitanischen Gefängnis
entkommt, wie sie nachweislich schwanger ist. Sieben aufeinander
folgende Schwangerschaften helfen ihr dabei. |
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Wie der 300-Seelen-Ort Seborga an der ligurischen Blumenriviera sich selbst zum „Fürstentum" geadelt hat, kann ohne Zweifel auch als besondere „furbizia“ (als schlauer Werbegag) der Initiatoren gesehen werden. |
Wie im wirklichen Leben bewundern die Italiener auch in der Politik nicht selten die „furbi“ und ziehen sie dem ehrlichen Idealisten vor, nur um dann über erstere zu schimpfen. |
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Famiglia all'italiana |
Auch das ist ein Zeichen der
veränderten Situation der italienischen
Familie: Wer passt tagsüber auf die Kinder im Vorschulalter
auf? Laut einer Studie der Istat sind es in mehr als
50% der Fälle die Großeltern. 28% der Kinder
gehen in eine Kinderkrippe oder Kindergarten, auf
9,2% passt eine Tagesmutter auf, und nur in 7% der Fälle
ist es ein Elternteil (meist die Mutter). |
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Giardino all'italiana (Italienischer Garten) |
Ein italienischer Garten ist ein geometrisch angelegter Garten, der in der Regel im Zusammenhang mit einer Villa angelegt wurde. Die italienische Villa hat das Ziel, die Landschaft optisch in das Gartenkonzept einzubeziehen. Innerhalb des Gartens ist die Fläche in kleinere Bereiche geteilt. Der Garten enthält oft mit Büschen eingefasste Wege, Grotten, Wasserbecken und Treppenanlagen. Siehe Villa Garzoni. Seit dem Barock ist fließendes Wasser ein wesentliches Element italienischer Gärten. Unerwartete Wasserscherze, mit denen man die Gäste erschrecken konnte, gab es zum ersten Mal in der Villa Poggio Reale bei Neapel. |
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Brot und Tulpen (DVD) |
Was ist ein Italiener |
Hochzeit auf Italienisch (DVD) |
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Giustizia all'italiana (Justiz auf Italienisch) |
„Condono“
(Straferlass) hieß das Gesetz, auf dessen Grundlage in Italien
im Jahr 2006 mehr als 26.000 Personen vorzeitig aus dem Gefängnis
entlassen wurden. Jene Häftlinge, die wegen Terrorismus, Mafiadelikten,
Vergewaltigungen, Pädophilie, Entführungen und Drogenhandel
verurteilt worden waren, wurden zwar nicht miteinbezogen, wer aber – was für ein Zufall! – schwarz gebaut hatte,
der konnte ebenso der Strafe entkommen. Die italienische Umweltorganisation Legambiente
schätzt, dass es in Italien zurzeit mehr als 360.000 Schwarzbauten gibt.
Mit den nicht gerade seltenen „condoni“ entfalle somit
jeder Anreiz, die gesetzlichen Bauauflagen einzuhalten. Immer weiter
breiten sich deshalb in Italien die Schwarzbauten
aus. An den schönsten Küsten im Lande und selbst
in den Naturparks wurde und wird weiter
zubetoniert. |
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Libertà di stampa all'italiana (Pressefreiheit auf Italienisch) |
Laut der US-amerikanischen Forschungseinrichtung “Freedom House” liegt Italien, die Pressefreiheit betreffend, nur auf Platz 57. Die Presse Italiens gilt nur als „teilweise frei„. |
Dies ist hauptsächlich auf zwei Umstände zurückzuführen:
Die Italiener lesen sehr wenig, deshalb ist die Auflage von Tageszeitungen sehr niedrig und die Meinungsbildung geht hauptsächlich übers Fernsehen. Aber auf dem italienischen Fernsehmarkt gibt es eine enorme Konzentration von Medienangeboten. Die landesweiten Programme gehören entweder zur staatlichen Rundfunkgesellschaft RAI oder zur Unternehmensgruppe Mediaset von Silvio Berlusconi. Unter dieser Bedingung kann Presse- und Meinungsvielfalt nur sehr schwer gedeihen. Und auch der italienische Zeitungsmarkt ist unter nur vier Gruppen aufgeteilt. |
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Auf die Journalisten wird sehr oft politischer Einfluss ausgeübt. In Italien gab es immer wieder Repressionen (oder der Versuch dazu) seitens einer Regierung gegen Journalisten. Erst vor kurzem stand ein Gesetz zur Debatte, das für Journalisten Haftstrafen wegen Verleumdung vorsah. Nach heftigen Protesten seitens der Medien lehnte das Parlament den Gesetzentwurf schließlich ab. |
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Telefonare all'italiana (Telefonieren auf Italienisch) |
Laut Angabe des Statistischen Amts der Europäischen Gemeinschaft Eurostat halten bei der Anzahl mobiler Anschlüsse die Italiener mit 152 % in Europa den ersten Platz. Obwohl die Tarife im internationalen Vergleich in Italien zu den höchsten gehören, besitzen Italiener durchschnittlich zwei Mobiltelefone. |
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Televisione all'italiana (Fernsehen auf Italienisch) |
Es begann 1955 mit einer aus den USA importierten Quiz-Sendung (Mike Bongiornos „Lascia o raddoppia?“"). Donnerstagabend, wenn sie über die Bildschirme flimmerte, war Italien wie ausgestorben. Ganze Dörfer oder Stadtviertel trafen sich abends in der Bar, um ja nicht die Sendung zu verpassen. In den 1960ern kam die Tanz-und-Musik-Sendung „Studio Uno“ mit den Kessler-Zwillingen dazu, und die Varieté-Sendung „Canzonissima" fegte abermals einmal in der Woche die Menschen von den Straßen (inzwischen hatten sie aber ihre Fernsehgeräte zu Hause). |
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Das Italien-Lesebuch |
Willkommen im Süden (DVD) |
Italienische Liebesgeschichten |
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Viel hat sich seit dieser Zeit nicht geändert. Es ist immer noch bewegt, laut, grell und schrill. Nur die Nacktheit ist noch dazugekommen. So etwas wie einen öffentlich-rechtlichen "Bildungsauftrag" scheint man bei der RAI kaum zu kennen. Unterhaltung steht bei der RAI (dem staatlichen Fernsehen), immer noch an erster Stelle. Es dominieren Shows und Quizsendungen. Unnötig zu sagen, dass es bei den zahlreichen Privatsendern noch viel schlimmer ist. Nicht selten haben die Nachmittagssendungen für Kinder ein höheres Niveau als das, was am Abend für die „Erwachsenen" gedacht ist. |
Fest steht: Ob zu Hause oder in der Bar, der Fernseher läuft fast den ganzen Tag, selbst wenn nur bei Fußballspielen jemand wirklich hinschaut. |
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Western all'italiana (Italo-Western) |
Der Italo-Western (nicht zu verwechseln mit dem Ulk-Western a la „Bud Spencer und Terence Hill“) ist ein Genre von Filmen, die von italienischen Regisseuren vorwiegend in den 1960er und 1970er Jahren gedreht wurden und besonders brutale Szenen aufweisen. Darüber hinaus gibt es jedoch weitere typische Erkennungsmerkmale, die diese Filme charakterisieren. Der Italo-Western ist oft von markigen Antihelden bestimmt, die von Eigennutz und Habgier getrieben sind, und denen Gerechtigkeitssinn und selbstloses Handeln, diese Stereotypen des klassischen amerikanischen Westerns, völlig fehlen. Diese Figuren sind ein Abgesang auf die amerikanischen Westernhelden. Auf der stilistischen Ebene sind die Italo-Western vor allem durch den Einsatz von extremen Nah- und Detailaufnahmen und einprägsamen musikalischen Themen charakterisiert. |
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„Lei non sa chi sono io" (Machtmissbrauch auf Italienisch) |
Im Artikel 1. der italienischen Verfassung steht: L'Italia è una Repubblica democratica, fondata sul lavoro (Italien ist eine demokratische, auf die Arbeit gegründete Republik). Satiriker haben diesen Satz folgendermaßen abgewandelt: L'Italia è ... fondata sul „Lei non sa chi sono io" (Italien ist eine ... auf dem Satz „Sie wissen nicht, wer ich bin" gegründete Republik). Es ist der Satz, mit dem bekannte Politiker oder andere Prominente bzw. einflussreiche Menschen versuchen, Schwächere, Untergebene, Gegner und sogar Amtsträger einzuschüchtern, um für sich selbst einen Vorteil zu erlangen. |
Nur um ein paar Beispiele herauszugreifen: Als Alessia Fabiani, ein halbprominentes Showgirl, die ihren Geländewagen falsch geparkt hatte, von einem Verkehrspolizisten darauf angesprochen wurde, echauffierte sie sich maßlos und wetterte gegen den Ordnungshüter mit dem genannten Satz. Ähnlich war es einem anderen Polizisten in Catania ergangen, dem ein Kommunalreferent gedroht hatte, sich bei seinen Vorgesetzten über ihn zu beschweren. Und nicht anders handelte die Ehefrau des Politikers Luigi Bersani, als sie eine Politesse von einem Strafzettel abhalten wollte. |
Die Zeiten, in denen sich die Ordnungshüter einschüchtern ließen, scheinen aber zu Ende zu sein. Nach einem Urteil des Obersten Kassationsgerichtshofs soll allein die Aussprache dieses Satzes bereits als Drohung angesehen und entsprechend geahndet werden. |
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La pelliccia (Eleganz auf Italienisch) |
Vor nicht allzu langer Zeit war eine "pelliccia" (ein Pelzmantel) der allergrößte Traum einer jeden Italienerin. In den Wintermonaten sah man (selbst bei Frühlingswetter) zahlreiche "signore" in ihren Nerzmänteln auf den Straßen herumlaufen. Konnte sich eine Frau keinen Pelzmantel leisten, fühlte sie sich arm und unbedeutend. Zum Leid von manchem Ehemann. |
Inzwischen hat sich die Lage radikal geändert. Begegnet man Frauen im Pelzmantel, handelt es sich meistens um "signore" im "besten Alter". Sie wirken fast ein wenig bedauernswert, in einer modischen Vergangenheit gefangen, der Tierschutz und Daunenbekleidung längst den Garaus gemacht haben. |
Ab 2019 wird in Tschechien die Haltung von Tieren auf Pelzfarmen verboten. In der Tat ist die Tschechische Republik nicht allein. Bereits Holland, Österreich, das Vereinigte Königreich, Kroatien, Serbien, Slowenien, Mazedonien und Bosnien haben Pelzfarmen verboten. Italien ist leider Schlusslicht. Obwohl 86 % der Italiener gegen Pelzfarmen eingestellt sind, hat keine Regierung ein diesbezügliches Gesetz bisher verabschiedet. |
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