Mortadella |
Mortadella
di Bologna ist eine stark duftende, rosafarbene italienische Wurstspezialität. Zubereitet wird sie aus fein gemahlenem Schweinefleisch aus der Schulter und der hinteren Hüfte, aus groben Speckwürfeln, Myrthenessenz, Salz, ganze Pfefferkörner und etwas Zucker. Es gibt Varianten, die auch
Pistazien oder weitere Gewürze enthalten. Im Handel gibt es Mortadelle normalerweise von 10-bis
15-Kg, aber es gibt welche, die bis 100 Kg schwer sind. |
Mortadella wird in drei Qualitätsstufen
angeboten: extra, super und normale. Mit dem Qualitätswarenzeichen
IGP (Indicazione Geografica
Protetta = geschützte
geografische Herkunft)
versehene Mortadella muss aus der Region stammen und festgelegten
Produktionsregeln
entsprechen. |
Mortadella kann auch aus anderen Fleischsorten hergestellt werden, darf sich aber dann nicht mehr „Mortadella di Bologna“ nennen. Sie muss entsprechend gekennzeichnet werden: S (suino) bei Schweinefleisch,
SB (suino-bovino) für Schweine- und Rindfleisch
und SO (suino-ovino) für Schweine- und Lammfleisch. |
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Es gibt zwar auch eine
„deutsche“ Mortadella, die aber überhaupt nichts
mit der italienischen Mortadella zu tun hat. Sie wird
wie nämlich geräuchert und gebrüht und
hat daher einen ganz anderen Geschmack. |
Die heute wieder aufgewertete
Mortadella, die einst als Arme-Leute-Wurst galt, schmeckt am
besten in sehr dünne Scheiben geschnitten als Brotbelag.
Man kann mit ihr aber wohlschmeckende Vorspeisen und Hauptgerichte
zubereiten. |
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Mortadellataschen |
Zutaten |
100 g Ricotta oder Schichtkäse,
4 dünne Scheiben Mortadella 4 geriebene Walnusskerne, 1
gelbe Paprikaschote, Salz |
Zubereitung |
Paprikaschote entkernen und fein hacken. In einer Schale
wird die Ricotta zu einer weichen Creme zerrieben und mit
den anderen Zutaten gut vermischt.
Man schneidet jede Mortadellascheibe (radial) in vier Dreiecke,
belegt sie an der Spitze mit der Mischung und rollt sie zu
einer Tasche zu. Im Kühlschank bis zum Servieren kühl
halten. |
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Mortadellaschaum |
Zutaten für 4-6 Personen |
300g Mortadella, 100 g Ricotta oder Schichtkäse,
1EL Sahne |
Zubereitung |
Die Mortadella sehr fein hacken, oder im Fleischwolf zerkleinern. Mit der Ricotta gut vermengen und die Sahne hinzufügen. Alles in einem Mixer zu einem kremigen Schaum vermischen. Auf noch warmen crostini (gerösteten Weißbrotscheiben) servieren. |
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Etymologie |
Was den Ursprung des Wortes
„Mortadella“ betrifft, so gibt es unterschiedliche
Theorien. Einigkeit herrscht nur darüber, das mortadella
die Verkleinerungsform
von mortada ist. |
Eine Dokumentation über
den Ursprung des Wortes fand man auf zwei Grabsäulen
aus der Römerzeit, die in der Nähe von Bologna gefunden
wurden. Die eine stellt einen Bauern dar, der eine Herde Schweine
vorantreibt, die andere ein „mortarium“ (Mörser),
der verwendet wurde, um das Schweinefleisch zusammen mit Salz und
Gewürzen zu zerstoßen. |
Eine weitere, denkbare
Etymologie könnte mit „myrtatum“ zusammenhängen,
Fleischwurst, die mit Myrten gewürzt wurde. |
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Kurioses |
Die Mortadella wurde vor fast 800 Jahren in Italien in der Gegend zwischen der Emilia-Romagna und dem Latium geboren und erreichte ihren Höhepunkt im Mittelalter um das 14. Jahrhundert. |
Der frühere Ministerpräsident Italiens Romano Prodi wurde wegen seines runden Gesichts immer abwertend „Mortadella“ genannt. |
Wussten Sie,
das der Import von italienischem Schweinefleisch
und -wurstwaren in die USA bis 2000 verboten war (aus
Gründen der Lebensmittelgesundheit)? |
Dieser Umstand inspirierte den Regisseur Mario Monicelli zu seinen Film „La mortadella“ (1972). Leider ist der Film als DVD nicht zu finden.Die Süditalienerin
Maddalena (Sophia Loren) wandert nach New York aus, um einen
Landsmann zu heiraten. Als Geschenk
bringt sie eine Mortadella mit, die den Zoll allerdings nicht
passiert. Bei ihrem Kampf, um die Wurst in das Land zu schmuggeln,
fühlt Maddalena sich von allen Männern verlassen... |
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