Geschichte | | Essen/ | | Regionale Küche | | Film/Medien | | Literatur/Presse | ||
Landschaften | | Trinken | | Persönlichkeiten | | Nützliches | | Wissenswertes | ||
Sprache | | Musik | | Kunst/Architektur | | H O M E | | |
NEU: ITALIEN-BLOG | ||
Catalogna/ Puntarelle |
||
Die Catalogna (auch Blattzichorie genannt) ist wie Chicoree, Cicorino und Endivie eine Zichorienart (Cichorium intybus). Mit ihren dunkelgrünen, bis zu 60 cm langen, gezackten, Blättern ähnelt sie einem großen Löwenzahn und wird häufig mit diesem verwechselt (ist es aber nicht). Von italienischen Gastarbeitern wurde sie ursprünglich nach Deutschland eingeführt, sie ist aber in unseren Breitengraden nicht winterhart. Bei uns wird sie hauptsächlich in den Sommermonaten angeboten.
Diese Gemüse und Salate aus der Familie der Korbblüter haben einen hohen Gehalt an Bitterstoffen, die sich auf Blutgefäße und die Verdauung günstig auswirken. Den meisten Zichoriengewächsen ist zudem gemeinsam, dass sie stark harntreibend wirken. Die dunkelgrünen, löwenzahnartigen Blätter der Catalogna sind am bitterstoffreichsten. |
||
- Erntezeit : Juli bis September | ||
- Aufbewahren : 2 bis 3 Tage bei 0 bis 5 °C | ||
- Vorbereiten : Strunk etwas einkürzen, gut waschen | ||
- Zubereiten : Dämpfen, sieden in Dampf oder in Würzwasser | ||
Für die Zubereitung der Catalogna können auch Spinat-, Schnittmangold-, Neuseeländerspinat- und Chicoree-Rezepte verwendet werden. | ||
Eine weitere Zichorienart (Cichorium intybus), die in unseren Breitengraden leider nur schwer zu finden ist, sind die Puntarelle (cicoria catalogna cimata), die auf Deutsch auch Spargelchicorée oder Vulkanspargel genannt wird. Sie finden und in den regionalen Küchen in Italien Verwendung. | ||
Besonders in der Region Latium und dort vor allem in Rom findet sich dieses Gemüse auf vielen Speisekarten und ist fester Bestandteil der regionalen Küche. In Norditalien waren Puntarelle bis vor kurzem noch unbekannt, inzwischen verbreitet sich dieses Gemüse aber auch hier rasant. | ||
VERWENDUNG DER CATALOGNA | ||
Ein leichtes, Verdauung förderndes Abendgericht. Ich liebe es. Kein Rezept erforderlich. Die Catalogna-Blätter müssen nur wie Spinat in leicht gesalzenem Wasser gekocht, abgetropft, mit Parmesan bestreut und mit Olivenöl beträufelt werden. Mit Ciabatta-Brötchen essen. Köstlich! | ||
|
||
|
||
Bucatini alla catalogna | ||
Rezept für 3 Personen | ||
Bucatini (320 g) Catalogna (800 g) Geschälte Tomaten (400 g) 2 Knoblauchzehen 2 Salzsardellen 2 EL Olivenöl Eine Prise Chilipulver Salz |
||
Zubereitung | ||
Die Catalogna gründlich waschen und in etwa 4 cm lange Stücke schneiden. In kaltes Salzwasse geben, zum Kochen bringen und etwa 10 Minuten kochen. | ||
Inzwischen den Knoblauch hacken, die Anchovies wässern und klein schneiden. Den knoblauch in einer Pfanne im Öl dünsten. Das Chilipulver, die Anchovies und die Tomaten hinzufügen. 20 Minuten kochen. | ||
Die Catalogna abgießen und in einem weiteren Topf in kochendes Salzwasser werfen. Die Pasta hinzufügen und „al dente“ kochen. | ||
Bucatini und Catalogna abgießen, mit der Sauce übergießen und sofort servieren. | ||
Catalogne racanate | ||
Rezept für 2 Personen | ||
Catalogna (800 g) |
||
Zubereitung | ||
Den Knoblauch und die Tomaten kleinschneiden und in wenig Salzwasser gar dünsten. Die Catalogna in eine Auflaufform geben, Knoblauch, Tomate und Kapern darüber verteilen. Mit reichlich Semmelbröseln bestreuen und mit dem Olivenöl betreufeln. Im Backofen bei 200° C backen, bis die Semmelbröseln knusprig sind. | ||
|
||
VERWENDUNG DER PUNTARELLE | ||
Wer sich das Bild der Puntarelle (wörtlich: „kleine Spitzen“) genauer ansieht, wird sehen, dass sie unterhalb der Blätter ein richtiges „Herz" (die eigentlichen „Puntarelle„) haben. Diese schmackhaften grünen verwachsenen Hohlkörper (etwa daumendick) sind umgeben von Umblättern, die an Löwenzahn erinnern. |
||
Puntarelle alla romana | ||
Die Puntarelle werden gerne roh als Salat gegessen. In diesem Fall werden sie mit einem Messer vom Strunk abgeschnitten, gewaschen, ggf. wie Spargel geschält und der Länge nach in dünne Streifen geschnitten (dazu gibt es auch entsprechende Schneidegeräte). Wenn man sie ein paar Minuten lang wässert, kann man die stärksten Bitterstoffe entfernen. | ||
Die äußeren Blätter können übrigens wie Catalogna (siehe oben) zubereitet werden. | ||
Gewürzt wird mit einer Soße, die man zubereitet, indem man Knoblauch zusammen mit Anchovis zerstoßt und mit Olivenöl und wenig Essig (oder Zitronensaft) vermengt. Man kann mit dem Olivenöl, dem Essig oder dem Zitronensaft auch im Mixer eine sämige Vinaigrette zubereiten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Statt den Anchovis (Sardellen) können auch Kapern verwendet werden, dann ist das Gericht „vegan„. | ||
Puntarelle „vegan" |
||
Aber nicht nur roh schmecken Puntarelle vorzüglich. Man kann den zerkleinerten Knoblauch und die Anchovis zunächst in Olivenöl andünsten, bis der Knoblauch glasig ist und die Anchovis sich aufgelöst haben, dann die Puntarelle hinzufügen, etwas salzen und zugedeckt etwa 20 Minuten dünsten lassen. Pikant wird das Gericht, wenn man auch etwas „peperoncino“ hinzufügt. | ||
Inzwischen findet man die Puntarelle auch auf verschiedenen Märkten (beispielsweise auf dem Viktualienmarkt in München). Sonst findet man sie nicht selten auf Öko-Bauernhöfen, beispielsweise im Hofgut Letten bei Penzberg (Bayern) oder über die Rollende Gemüsekiste (in der Region Augsburg). | ||